Bauern zeigen sich verärgert über Fütterung von Katzen

Guten Tag allerseits,

habe schon vor einer Weile mal wegen Katzen was nachgefragt und hilfreiche Antworten bekommen. Darum eine andere Frage: Wir füttern (ganz zutrauliche) Katzen, die auf einem Bauernhof ohne jede Versorgung ihr Dasein fristen. Sie wurden von einem Bauern zurück gelassen, aber es zogen junge Landwirte ein, die sich aber nicht zuständig für diese Tiere fühlen. Einer der Landwirte sagte neulich zu uns, es sei verboten, Wildtiere zu füttern. Er meinte damit diese Katzen. Dann regte er sich auf, wie man Katzen überhaupt füttern könnte, wenn man sie nicht auch ganz versorgt, wenn sie zum Tierarzt müssten. Dann hätten die Fütternden kein Geld, aber sie füttern… also er verurteilt Leute, die sonst nicht versorgte Katzen füttern und glaubt, das seien „Wildkatzen“.
Wir haben eingewandt, dass doch solche Katzen „Hauskatzen“ wären, aber er meinste, nein, sie wurden ja schließlich wild geboren. Er hat aber wohl gar keinen Zugang zu den Tieren, die ihm vielleicht darum wild vorkommen. Bei uns sind diese Tiere sehr zutraulich.
Er belehrte uns auch, wie diese Katzen fachmännisch benannt werden, Europäische Kurzhaarkatzen. Also er sagt, diese Katzen auf seinem Hof, die wir auf den umliegenden Gebieten an einer bestimmten Stelle füttern, würden keine „Hauskatzen“ sein und scheint uns ja auch irgendwie Angst machen zu wollen, dass wir etwas Verbotenes machen.
Sind wirklich solche Katzen „Wildkatzen“? Kann er uns anzeigen, weil man Wildtiere nicht füttern darf? (Was wir gar nicht machen, außer Gartenvögel.)

Was meine Frau und ich auch gar nicht verstehen, wieso diese Leute uns davon abhalten wollen, den Tieren wenigsten etwas Futter und wohl somit auch was gegen Parasiten zu geben. Vielleicht haben sie etwas Ärger bekommen von Nachbarn, die uns immer sehen, wie wir füttern, aber das wissen wir nicht genau. Wir haben auch keine Absicht noch andere Leute da hineinzuziehen.

Eine dieser Katzen war so abgemagert und flehte uns wirklich an, ihr zu helfen. So fing das Füttern an! Eine andere der Katzen, die erst ängstlich war, aber dann auch ankam, war voll mit aufgekratzen Stellen von den Plagegeistern. Darum haben wir ihr was gegen die Würmer und Flöhe gegeben.

Unser Eindruck ist: Diese Landwirte scheren sich nicht um die Katzen, wollen aber nicht, dass sie von anderen etwas zugefüttert werden.
Wir vermuten, dass es ihnen darum geht, dass wir durch unsere Fütterung andere (z.B. die Nachbarn) auf den Missstand aufmerksam machen könnten. Von Mäusejagen sagte der Bauer jedenfalls gar nichts.

  1. Frage: Sind Europäische Kurzhaarkatzen „Wildkatzen“, weil sie von einer verwahrlosten Hof-Katze geboren wurde, die man nicht kastrieren ließ (gegen die Kastrationsverordnung)?

  2. Sind Leute, die verwahrloste Katzen zufüttern, gesetzeswidrige Leute ohne Verantwortungsgefühl und sollten solche Katzen „in Ruhe lassen“?

  3. Ist im umgekehrten Fall ein Bauer, der Katzen auf seinem Hof nicht versorgt, damit aus seiner Verantwortung entlassen, sich dann auch nicht um die Gesundheit und medizinische Versorgung dieser Tiere kümmern zu müssen?

  4. Sollte man jetzt nicht mehr füttern und damit die Tiere wieder unversorgt lassen?

  5. Ist es sinnvoll, andere Wege zu gehen, wie mit Tierschutzvereinen zu sprechen?

Danke mal wieder!
MfG, Ingo

Moin,

wer Katzen füttert, muss Verantwortung übernehmen, sprich auch dafür sorgen, dass sich die Katzen nicht hemmungslos vermehren. Also: Adoption mit Rechten, vor allem aber auch mit Pflichten. Soll der Landwirt sich etwa um 60 Katzen kümmern, die ihm zulaufen?

Uns langt es schon, wenn die „Schdôdara“ mit drei Tölen aufs Land ziehen und unsere Fluren verscheißen. Sackerl sind leider auch keine Lösung, weil die nämlich gern im hohen Bogen in die Wiesen fliegen und die ganze Mahd versauen. Bei uns war noch kein Hundehalter, der die Wiesen mit uns abgesucht hätte.

Soviel zur Tierliebe.

Gruß
Ralf

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werwowas? wiener bobos?

e.c.

Wenn er sie definitiv nicht haben will, sind es zwar immer noch keine Wildkatzen aber herrenlose Hauskatzen. Die Begrifflichkeit ist hier wichtig, weil Wildkatzen (!) eine besondere geschützte Art von Katzen ist. Diese hier sind wir lebende herrenlose Katzen und keine Wildkatzen.

Definitiv herrenlose Katzen dürft ihr anfüttern, aber dann auch gerne kastrieren (!) und impfen (!) lassen - viele Tierschutzvereine übernehmen die Kosten dafür :smiley:

I

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Die Katzen mussten die Bauern, denen sie eigentlich vorher „gehörten“, nach unserer Meldung beim Ordnungsamt kastrieren lassen.
Gibt es eine sicherer Gesetzgebung, die das erlaubt, herrenlose Katzen zu füttern?

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Tierschutzgesetz sollte reichen

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Was macht man, wenn der Bauer sagt, das es sein Land sei, auf dem man die Katzen füttert? Darf er das dann verbieten, die Katzen an den Wirtschaftswegen, die durch die Nutzflächen führen, zu füttern?

Dieses „Nichts Halbes nichts Ganzes, wasch’ mich, aber mach mich nicht nass“, ist auch meiner Meinung nach keine gute Idee. Nein, es ist nicht verboten, Streuner zu füttern, aber man sollte dann auch den Mut zur Entscheidung haben, entweder die volle Verantwortung als Eigentümer zu übernehmen, oder zuständige Institutionen einzuschalten, die sich dann um die Katzen kümmern.

Hier tauchte auch vor ein paar Wochen ein kleiner Kater auf, der ein ziemlich spackes Handtuch war. Natürlich gab es sofort etwas provisorisches Fressen. Er kam immer häufiger und blieb zunehmend auf unserem Grundstück. Vermisst wurde er nicht. Zuerst wollten wir ihn ins Tierheim bringen, aber dann sind wir erst einmal zum Tierarzt, und inzwischen ist er kastriert, gechippt, geimpft und gegen Zecken, Flöhe und Würmer behandelt, bekommt hier sein Katzenfutter und seine Streicheleinheiten. Alles durchaus bezahlbar. OK, die Katzenpension über den Urlaub ist eine andere Nummer.

Aber es ist einfach wichtig, so oder so sicher zu stellen, dass Katzen nicht verelenden.

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Moin,

Die Katzen mussten die Bauern (…) beim Ordnungsamt kastrieren lassen.

Und wo kommt dann die nächste Generation Bauern her?

Gruß
Ralf

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Dann lock die Katzen halt in eine andere Ecke :woman_shrugging:t3:

Seine Wirtschaftswege sind auf öffentlichem Grund… Ich würde mich trotzdem nicht mit dem anlegen, sonst haben die Katzen bald ein nasses Grab oder werden erschlagen

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Sein Land, seine Regeln.
Da es sicherlich keine Einfriedung gibt, stünde euch zumindest kein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch bevor - statt dessen aber zivilrechtliche Ungemach.

Lediglich das Betreten des Waldes ist in Deutschland ein Recht, das auch privaten Wald umfasst.

Hi, es gibt die kleinanzeigen im Inet, da ist ´ne Rubrik über Haustiere, aufgeschlüsselt u.a. Katzen, da kann man reinstellen, daß man ´ne Betreuung für ´ne bestimmte Zeit für sein Haustier (Katz, Hund und sonstige) sucht. Futter und Katzenstreu zahlt man vollumfänglich, für die tägliche Versorgung einigt man sich, ich mach´s für 1,50€ täglich, incl. Streichel- und Schmuseeinheiten und Fellpflege.
:smiley_cat:ramses90

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Hallo,

Zu 1.
Nein, herrenlose halbwild lebende Hauskatzen sind keine Wildkatzen. Das wäre eine eigene Art. Hauskatze bleiben Hauskatzen auch wenn sich keiner um sie kümmert und der Typpi hat sie schon ganz richtig benannt: Europäisch Kurzhaar, das ist eine Hauskatzenrasse und die allgemeine Bezeichnung auch für die, die bei uns herumlaufen und keinen schriftlichen Stammbaum vorweisen können.

Zu 2.
Nein, herrenlose Katzen zu füttern ist nicht gesetzeswidrig, aber der Bauer könnte etwas dagegen haben, wenn Du das auf seinem Grundstück machst.

Zu 3.
Nein, er darf sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen und die mit dem Hof übernommenen Tiere sich selbst überlassen. Bitte hier mit dem Veterinäramt oder dem lokalen Tierschutzverein Kontakt aufnehmen.

Zu 4.
Bitte die Katzen bis zur Klärung nicht unversorgt lassen.

Zu 5.
Ja, siehe bei Punkt 3. Bitte mit dem Veterinäramt und/oder einem lokalen Tierschutzverein Kontakt aufnehmen und die Situation schildern.

Danke, dass Dir die armen Kätzlins nicht egal sind und Du nicht wegschaust!!!

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Ja, das ist sicher richtig. Wir haben in den letzten Jahrzehnten viele umher streunende und teils unkastrierte Katzen aufgenommen, aber man muss auch eine Grenze ziehen. Dann muss man auch mal eine ins Tierheim geben. Das alles kostete uns schon viel Geld, aber wir haben sonst keine großen Hobbys.
Das Zufüttern machen wir eigentlich noch neben der alltäglichen privaten Heimtierarbeit, auch wegen der Übersicht über nicht kastrierte Katzen. Es ist traurig, dass noch so viele unkastrierte Tiere umher irren und leiden müssen.

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Danke, ja, das haben wir jetzt getan, den Tierschutz informiert.
Wir wissen einfach nicht, wie und wo wir jetzt die armen Tiere noch füttern sollen, weil der Hof sehr abgeschottet liegt. Es gibt nur einen Weg, um dort hinzukommen, aber da werden wir sofort unfreundlich weggeschickt.
Wenn man die Katzen an die Straße lockt, werden sie schnell überfahren. Wir haben erst im Winter wieder einen toten Kater gefunden, einfach auf der Straße liegen gelassen.

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