Hallo Maexiko,
1930 hat man sich gar keine Gedanken über Heizkosten gemacht. Ganz ohne Dämmung geht es heutzutage aber nicht mehr, da unbezahlbar. Mindestens das Dach solltest Du Dämmen. Das geht bei diesen Häusern meist einfach und kann sogar selbst erledigt werden. Einfach die Sparren innen mit Dämmwolle ausfüllen und mit Folie und Verbretterung abschließen.
Hohlziegel sind gar nicht mal so schlecht in ihrer Wärmedämmung. Vollziegel schneiden da meist schlechter ab. Aber vor allem die Fenster sind da die größten Sünder.
Aber das hast Du ja nicht gefragt.
- Wenn Du, Bauernhäuser stehen ja meist in ländlicher Gegend, günstig an Holz ran kommst würde ich das verwenden. Es ist günstig und Du kannst die Technik selber warten. Leider ist ein großer Lagerplatz und einige Arbeitsleistung bei der Holzbereitung nötig. Den Schmutz will ich auch nicht verschweigen.
- Wärmepumpen sind eine sehr schwierig zu wartenden Technik, wenn Du nicht die richtigen Messgeräte und Werkzeuge hast. Und die hat fast keiner. Bei Störungen muss dann fast immer ein Techniker ran, dessen Kosten Du auch mit in die Heizkosten einrechnen musst. Kompressor und Gasfüllung, die bei Defekten häufig der Hauptgrund sind, sind sehr Kostenintensiv. Auch ist Strom nicht gerade Billig und wird in Zukunft eher noch teurer. Eine Wärmepumpe braucht aber immer noch sehr viel. Die Kennzahl sagt ja aus, um wie viel die Wärmepumpe die Energie potenziert. 4 bedeutet, dass man 1/4 des Stromes benötigt, als wenn man diese Energie allein mit Strom durch Heizstäbe erzeugen würde.
- Anders sieht es da bei Sonnenkollektoren aus. In den Überganszeiten und im Sommer bringt eine solche Anlage sehr billig die nötige Energie für Warmwasser. Da hat man eher im Sommer das Problem, dass die Anlage überhitzt. Beim Heizen sieht es da schon anders aus. In der Überganszeit reicht es bei großem Speicher gerade noch für das Heizen. Im Winter auf keinen Fall. Da braucht man zusätzlich eine zweite Methode.
- Bei Öl hat man das Problem, dass man einen Vorratsbehälter braucht. In Hochwassergebieten ist das manchmal nicht erlaubt oder zumindest problematisch. Ölheizungen müssen gewartet werden, was man mit einiger Erfahrung aber auch selber machen könnte.
- Gas ist ähnlich wie Öl (auch preislich). Jedoch kann man, wenn vorhanden, an eine Gasleitung angeschlossen werden und benötigt keinen Gastank.
Für Deinen Fall ist bei der Wahl folgendes zu bedenken:
- musst Du das ganze vorfinanzieren oder hast Du das nötige Kleingeld. Im ersten Fall kommen noch die Kredit-Zinsen zur Investition im anderen Fall könntest Du ja das gesparte Geld anlegen und würdest Zinsen bekommen.
- Willst Du generell einen Vollwärmeschutz. Das Haus sieht danach anders aus und verliert evtl. seinen Charme. Zudem müssen nicht nur die Mauern und das Dach, sondern auch die Fenster gemacht werden. Danach ist dann bei einigen Heizarten (Einzel-Öfen mit Öl bzw. Holz) wiederum einiges zu beachten, da ja die Fenster dann extrem dicht sind und das Feuer seine Sauerstoffzufuhr anders braucht.
Vollwärmeschutz macht bei Wasserschäden Probleme. Feuchtigkeit kann nämlich auch nicht so leicht aus dem Haus.
- Welche Wärme-Quellen möchtest Du in den einzelnen Zimmer haben. Nicht alle Heizarten machen bei höheren Vorlauftemperaturen Sinn.
- Wie viele Leute seid Ihr in Eurer Familie und wie alt bzw. umweltbewusst sind die einzelnen.
- Wie ist das Wärmeentfinden. Manche frieren eher, manche später. Denk auch daran, dass Ihr mal älter werdet.
- Berechne mithilfe von Normdaten den ungefähren Energiebedarf Deiner Familie. Daraus kann Du dann bei jeder Heizart ermitteln, was es Dich im Jahr kosten würde. Vergiss dabei nicht Reparaturkosten und sonstige Kosten wie Kaminhehrer (bei einigen Heizarten). Hier würde ich auf 20-25 Jahre rechnen. Die meisten Heizungen werden danach wieder erneuert.
- Kann ich später auf ein anderes Heiz-System umsteigen. Wenn das gewählte System in den einzelnen Räumen mit höherer Vorlauftemperatur arbeitet, funktioniert es evtl. mit niederer Temperatur nicht. Wärmepumpe verlieren z.B. viel an Effizienz wenn man das Vorlaufwasser höher erwärmen müsste.
- Schmutz und Komfort. Auch die Möglichkeit evtl. später mal ein Computersystem anschließen zu können. Letzteres aber nur, wenn Du auf so was stehst und in naher Zukunft so was vorhast. Was in 10jahren an Technik gebraucht wird, kann Dir heute noch niemand sagen aber es wird wahrscheinlich Kabellos sein und bedarf keiner Vorbereitung.
Danach kannst Du eine Berechnung anstellen bei der Du die Anschaffungs-, Finanzierungs-, Wartungs- und Heizkosten ausrechnen kannst.
Du siehst, eine Heizung ist eine sehr individuelle Sache. Heizungsbauer werden Dir hierzu zwar bestimmt vieles sagen können, unterhalt Dich aber mit unterschiedlichen. Jeder unterstreich die Vorteile der Heizungsart, die er am liebsten verbaut. Sei es, weil da der Gewinn am höchsten ist oder aber er diese Technik am besten kennt.
Du musst Dir da selber ein Bild machen, da auch ich ohne bessere Sachkenntnis Deiner individuellen Eckpunkte nichts raten kann. Ich hoffe aber, ich habe Dir den nötigen Denkansatz gegeben.
Viel Glück
Kleiner RAcker