Baum pflanzen / 'kreuzen'

Hallöchen,
2 Fragen…

  1. Wie Pflanze ich einen Baum, von 0 (Null an)
    z.B. wo bekomme ich die „Samen“? her?
    ma so ganz blöd gefragt lol

  2. Viel interessanter,
    kann man 2 Baum Arten kreuzen?
    z.B. einen Ahronbaum mit einen Kirschbaum? ist sowas theoretisch möglich, wenn ja, wie ist das praktisch umzusetzen?
    und erkennt man nachher auch das es sich um eine Kirsch-Ahorn-Baum handelt?

Danke und Gruß Marcel

Lieber Marcel,

  1. Wie Pflanze ich einen Baum, von 0 (Null an)
    z.B. wo bekomme ich die „Samen“? her?
    ma so ganz blöd gefragt lol

Soo blöd ist die Frage nicht. Zum Anfangen gehen gut: Eiche, Walnuss, Pfirsich, eventuell Buche. Die zugehörigen Samen findest Du unter den jeweiligen Bäumen, mit Ausnahme des Pfirsichs. Gib dem jeweiligen Samen die Erde, in der der Baum steht, von dem Du ihn hast, dann brauch ich Dir nichts über Bodenstruktur, pH-Wert etc. erzählen. Fang im Februar an, und wähle von vornherein einen nicht zu kleinen Topf. Dann machst Du ein Experiment: Ich kann Dir nämlich nicht sicher sagen, ob eventuell Eiche und/oder Buche die sog. Hivernalisierung benötigen, d.h. eine gewisse Zeit bei Temperaturen unter Null, um überhaupt zu keimen. (Woher ich trotzdem weiß, daß sie leicht keimen? Die kommen bei mir im Garten ständig an den überraschendsten Stellen!) Also: Hälfte der Töpfe Raumtemperatur, Hälfte bei Frost paar Wochen draußen. Sorge für gleichmäßige Feuchtigkeit (nicht: Nässe!), Temperatur etwa zwanzig Grad, viel Licht. Sowie der Sämling ein bisschen kräftiger ist (kann dauern, bis er herauskommt!), ins Freie damit. Und dann: Laß Dich überraschen!

  1. Viel interessanter,
    kann man 2 Baum Arten kreuzen?
    z.B. einen Ahronbaum mit einen Kirschbaum? ist sowas
    theoretisch möglich, wenn ja, wie ist das praktisch
    umzusetzen?
    und erkennt man nachher auch das es sich um eine
    Kirsch-Ahorn-Baum handelt?

Die klassische Definition der Art (species) heißt: Eine Art ist mit sich selbst fruchtbar, und zwar mit fruchtbaren Nachkommen. Dein Verdacht ist richtig, in der Botanik gilt das weniger strikt als in der Zoologie. Daher tun sich Botaniker auch relativ schwer mit der sauberen Trennung zwischen Art (species), Unterart (subspecies), Sorte (varietas). In einzelnen Fällen gibt es Kreuzungen zwischen Arten (z.B. Triticale = Weizen x Roggen), diese sind aber extrem selten. Die Kreuzungen, die man häufig findet, sind Kreuzungen zwischen verschiedenen Sorten (Müller-Thurgau-Rebe = Riesling x Silvaner) ein und derselben Art. „Sorten“ können dabei u.U. gänzlich verschieden aussehen (z.B. Mangold, Zuckerrübe und Rote Bete), aber dennoch einer Art (beta vulgaris in diesem Fall) angehören.

„Baum“ ist keine Art, auch keine Gattung oder Familie (nächst höhere Zusammenfassungen in der Systematik), sondern eine Wuchsform. Wenn Du Dir die Namen von Kirsche (Prunus avium) und Ahorn (Acer platanoides) anschaust, siehst Du, daß nicht bloß die „Vornamen“ (avium und platanoides) sondern auch die Gattungsnamen (Prunus und Acer) verschieden sind. Die Möglichkeit einer Kreuzung geht hier also stark ins Theologische, aus der Sicht der Botanik darf man sie ausschließen.

Im Liebhaberobstbau gibt es die Spielerei, auf ein und demselben Baum verschiedene Sorten aufzuveredeln, etwa Süß- und Sauerkirschen oder Birnen mit aneinander anschließender Reifezeit. Die ist aber etwas ziemlich Virtuoses und schon die verschiedenen Techniken der Veredelung (Okulation, Kopulation etc.) kann man sich nicht anlesen, sondern muß sie lernen durch Zeigen, Vormachen, Nachmachen, Üben. Es geht die Legende, erfahrende Obstgärtner hätten schon Äpfel und Birnen auf eine gemeinsame Unterlage draufgekriegt. Ich zweifle da so ein bissel, aber theoretisch wäre das nicht von vornherein auszuschließen, alldieweil Pirus communis (Birne) und Pirus malus (Apfel) immerhin den gleichen Gattungsnamen tragen, sozusagen Geschwister sind.

Einige Akademiker im Forum werden unseren Dialog als „uuundifferenziert“ etc. verwerfen. Ich rate Dir, stur darauf zu beharren, daß ohne Neugier und Frage am Anfang (und zwar ohne jede Einschränkung auf „gescheite“ Fragen) überhaupt keine ordentliche Erkenntnis möglich ist.

Kommst Du ab und zu mal ins Freie? Besorg Dir doch „Schmeil-Fitschen, Flora von Deutschland“. Das ist ein Pflanzenbestimmungsbuch, welches ganz ohne farbige Bilderchen auskommt, die Pflanzen werden allein nach den Merkmalen bestimmt, die ihre botanische Verwandtschaft ausmachen. Der Umgang damit ist am Anfang bisschen zäh und es ist auch enttäuschend, wenn Du ein Vergissmeinnicht suchst und beim Kopfsalat herauskommst. Aber mit der Zeit machts richtig Laune!

Viel Spaß in der wunderbaren Welt der Botanik wünscht

MM

Hallo Martin,
vielen Dank für die hilfreichen Tipps zum Thema Baum pflanzen…
evtl. werde ich mich dann mal im Februar ans Werk machen.

Gruß Marcel

Ich habe letzten Jahr +/- 10 Walnussen in ein Topf mit Blumenerde getan. Etwas befeuchten und dann wegstellen in ein Raum fur den Fenster ohne Heizung. Einfach 1 mal pro Monat erinneren um etwas wasser zu geben. An moment dass ich dachte es wird nichts habe ich 4 kleine Grune Stengels angetroffen. Jetzt habe ich nach 1 Jahr 1 Baum die ein stamm hat von 40 cm hoch und den im Wohnzimmer funktioniert wie ein Zimmerplanz. 2 wachsen etwas schlechter, aber die habe ich warscheinlich im falschen grund umgetopft (aus den garten gehohlt). Den stam ist 25 cm , blat steckt da wieder +/- 15 cm uberaus. Diesen bleiben diesen winter fur Fenster in ein ungeheizten Zimmer stehen. Den 4. seht jetzt Tot aus. Hat Blattern verloren. Warscheinlich zu viel wasser gekriegt. Ich warte noch 1 Monat mit wegtun weil eine von den anderen auch so ausgesehen hat (aufgefressen durch Lausen) und trotzdem nach lange Zeit an wachsen gegangen ist.

Dies alles gemacht durch ein komplett amateur gartner die ein bischen experimentiert. Ich hoffe dass ich am jeden fall eine Baum gross kriege.

Gruss,

Miranda