Baumängel öffentliche Objekte

Hallo zusammen,

mir sind an einem Ubahnhof in München massive Mängel am verwendeten Baumaterial aufgefallen.

Sachen die einem nicht unbedingt auffallen wenn man sich nicht lang und ausgiebig mit Graniten befasst hat.

Bei einem sehr großen Teil der Ware ist erkennbar, dass sie in ca. 2-3 Jahren total verrostet und verwittert sein wird. (Billigere Materialkategorie geliefert als für die Belastung an einem Ubahnhof nötig).

Jetzt arbeite ich bei einer Firma die mit eben jenem Material handelt und bin geschäftlich, sowie persönlich sehr neugierig geworden wo die den Mist bezogen haben und was dafür (an Steuergeldern) gezahlt wurde.
Und ob das überhaupt schon jemandem aufgefallen ist, da die Platten jetzt oberflächlich ganz toll aussehen.
Mir ist das auch nur aufgefallen weil ich ein paar der Platten unverbaut rumliegen sah und man da den seitlichen Querschnitt sehen konnte, der später nicht sichtbar ist.

Wer ist denn für den Ubahnbau in München verantwortlich?

Und was für „Auskunftsrechte“ hat man denn als Bürger wenn man wissen will ob der Pfusch bemerkt wurde?

Gruß
Nick

szmmctag

Also, für den U-bahnbau ist natürlich die Stadtverwaltung verantwortlich.
Du kannst höchstens mal darauf hinweisen, was los ist oder nachfragen, ob da jmd. Nachgeschaut hat.

Also, für den U-bahnbau ist natürlich die Stadtverwaltung
verantwortlich.
Du kannst höchstens mal darauf hinweisen, was los ist oder
nachfragen, ob da jmd. Nachgeschaut hat.

Hallo,

Na was da wohl in einem Bundesland rauskommt, wo schon mal Eissporthallen einstürzen und hinterher die Verantwortlichen sagen, dass die Halle gar nicht einstürzen konnte, kann man sich vorstellen.

Was mich als Laie noch interessiert. Wie, wo, was rostet da am Granit? Ich hatte gedacht, das wäre ein (ziemlich robuster) Naturstein. Gehts da um die Befestigung?

Grüße

Hi,
kleiner oT-Exkurs. Bitte das zu entschuldigen.

In bestimmten Sorten Granit sind Erzeinschlüsse enthalten die „ungerostet“ aussehen können wie schöne schwarze 1mm-Sprenkel. Wenn diese aber Feuchtigkeit kriegen können entweder so 5-Markstück-große rote Punkte ausblühen, oder der ganze Stein verfärbt sich rötlich/bräunlich.

Da an einem Ubahnhof die Feuchtigkeit hauptsächlich da auf den Boden kommt wo z.B. die Rolltreppen ankommen und die Leute noch nasse Schuhe haben, hat man innerhalb kurzer Zeit 2 total verschiedene Steinbeläge.
Wobei der „gerostete“ neben dem hellen immer dreckig aussehen wird.

Passiert oft wenn für die Dehnungsfugen kein natursteingeeignetes Silikon verwendet wird, da hat man auch links und rechts der Fuge Verfärbungen.

Ergo ist so eine Stein super um ihn in einem Innenraum als Wandverkleidung zu nutzen, aber totaler Beschiss sowas in nem Ubahnhof zu verlegen.

Wer mal sehen will wie so ein Pfusch nach ein paar Jahren aussieht kann in München mal am Odeonsplatz den Bahnsteig der U5 besichtigen.
Da krieg ich jedes Mal „Streßpickel“ wenn ich dran denk, daß da Steuergelder für gezahlt wurden.

Gruß

Nick

Hallo Nick,

danke für den Exkurs. Ob man das als Baumangel bezeichnen kann weiß ich aber nicht. Bei deinem ersten Post bin ich davon ausgegagen, dass dadurch eine Gefahr für die U-Bahn-Benutzer besteht, aber es scheint sich ja eher um eine optische Vergewaltigung zu handeln und auch das nur für den Fachmann.

Ralph

Hi,
also der optische „Schaden“ ist, sobald „ausgereift“ für jeden ohne 3-Punktbinde klar ersichtlich. Sieht richtig mies aus.

Würde jeder privat bis ans Äusserste gehen um da Schadensregulierung zu bekommen (erlebe ich regelmäßig:wink:).
Interessiert mich halt ob die Stadt das (stellvertretend für den löhnenden Steuerzahler) auch getan hat.

Der „Experte“ (wobei ich mich bei Gestein nicht uneingeschränkt so nennen würde, ich kenne nur dieses Material sehr gut) erkennts halt bevor es passiert.

Und mich würde brennend interessieren ob die da einen Experten haben, was ich bezweifle, da der Lieferant dieser Bauleistung sich das sonst nicht getraut hätte. Ausser der hat auch keinen, dann wäre das aber ein klares Signal gegen diese Ausschreibungssache. Der billigste ist nicht immer auch brauchbar…
Gruß
Nick

Hallo,

also schon mal vielen Dank für den Exkurs.
Ich würde mal vermuten, dass bei der Ausschreibung da vielleicht keiner dran gedacht hat. Wichtig war möglicherweise nur die mechanische Belastbarkeit oder was weiß ich, was da so alles reingeschrieben wird.
Und natürlich soll es billig sein. Günstig kann sich der Staat nicht leisten. Schon gar nicht, wenn man im kameralen Abrechnungsstil verfangen ist.
Aber vielleicht ist das Ganze auch Kunst. Man hat ja auch schon von vollgeschmierten Ecken und vollgeklebte Badewannen als Kunst gehört.
Vielleicht will man da an die Vernichtung der Juden Europas erinnern. Ein gerne gewähltes Thema. Bei einem Zugang zu einer U-Bahn, wo also Menschen „verschwinden und abtransportiert“ werden und in der Kombination mit braunen Flecken und München (immerhin mal „Stadt der Bewegung“ ist mir diese Assoziation ganz spontan gekommen. Also Vorsicht bei allzu forscher Kritik. Erstmal dezent anfragen, obs vielleicht Kunst ist. Nicht das man falsch verstanden wird. Als Kunstbanause oder noch viel Schlimmeres. :wink:

Grüße

hallo nick,

das erfährt man am besten wenn man bei den behörden anruft,und bei der gelegenheit auch gleich laut seine beobachtung mitteilt.

gruß

ichschaugenauhin

M.W.sind Gelände,wie U-Bahnhöfe nicht mehr unter staatlicher Befugnis, sondern obliegen der RVO oder wie die sonst noch heißen.

Die Stadt/Kommune schaut mit Sicherheit, dass ihr Kontigent an zugewiesenem Fond zum Straßenbau etc.voll ausgenutzt wird, da sonst der Zuschuss gekürzt wird im nä.Jahr !

Daher werden auch unnötige Ausbesserungen vorgenommen.

Marleen

m

http://de.wikipedia.org/wiki/S-Bahn_M%C3%BCnchen

http://www.monacomedia.de/muenchenwiki/index.php/U-Bahn

Hi, da ist was zum Lesen.
Beide wurden anlässlich der olympischen Sommerspiele 1972 in München, neu (S-Bahn) bzw. forciert (U-Bahn)zu diesem Anlass, von Bund und Land stark subventioniert, gebaut.
Wegen der, von Dir genannten Mängel, könnte es nicht nur um die billigste Ausschreibung sondern auch evtl. um Subventionsmissbrauch/Betrug gehen. (Teures Material abgerechnet, billiges verbaut.)
Frag doch mal bei der Stadtkämmerei München nach.
MfG ramses90

Hallo,
schöner Artikel auch wenn ich ihn erst spät gesehen hab^^.

Aber mir fällt bei Bauvorhaben des Staates immer wieder auf dass hier vieles akzeptiert wird was ein privater Bauherr nie akzeptieren würde.

Hier wird doch allzu oft von den Herren Beamten des Bauamtes die Abnahme unterzeichnet und offensichtliche Baumängel hingenommen. Die ein oder andere Baufirma hilft den Beamten in ihrer Entscheidung mit einer Flasche Rotwein oder Schecks bestimmt noch nach.

Schade nur um die Steuergelder,

PS:
In Münchten war ich auch mal zu Besuch in der neuen Jugendherberge. Auch hier schäme ich mich dass Leute DJH Beitrag zahlen und dann eine frisch renovierte Bauruine benutzen dürfen. Hier floss doch bestimmt auch Zuschuss von STadt, Kreis Land und Bund. Solche gravierenden Mängel wie ich dort gesehen hab dürften in einem Neubau nicht zu finden sein.

Duck und wech,
MfG
E.