Baumalter bestimmen

Hallo,
in unserem Garten steht ein lebender Kirschbaum, von dem wir gerne mal wüßten, wie alt der ist (denn dann könnte man rückschließen, wer den gepflanzt haben muß).

Kann man an solch einem Baum, aus dem Stamm, nicht seitlich ein Stück Probe herausnehmen, herausbohren, und dann unter abzählen der Jahresringe das Alter bestimmen? Möglichst ohne dem Baum weh zu tun.

Wenn ja, wer macht sowas, was kostet sowas?

Danke für Tips Antal

Moin, antal,

miss den Durchmesser und frag einen Gärtner. Löcher bohren - wo gibbet denn sowatt …

Gruß Ralf

Einfallstor für Sporen und Erreger
Hi!
Zur Ergänzung: Löcher bohren, ohne dem Baum zu schaden ist definitiv nicht möglich.

Die Wunde (bis ins Innere auch noch, wo das Holz nicht mehr reagieren kann, weil leblos) ist ein Einfallstor für Pilzsporen und Krankheitserreger, Startpunkt für Fäulnis etc.

Es gibt wohl Firmen, die Bäume röntgen können, ob man damit auch das Alter bestimmen kann? Ich würde nach „Baumsanierungsfirmen“ oder sowas suchen.

Grüße
kernig

Ich glaube, Ralf, ich hab dieses Verfahren mal vor Jahren in einem Artikel über die Uraltbäume an der amerikanischen Westküste gelesen. Da wird mit einer Art Kernbohrer ein Holzkern aus dem Stamm gebohrt, der ausreichend ist, um mittels des Bohrkerens die Jahresringe zu zählen und andererseits den Baum weder im Stamm noch in der Rinde merklich schädigt, denn übrig bleibt nur ein Loch von wenigen cm Durchmesser.

Und mir hat das damals als sehr vernünftig erschienen. Ist es nicht?

Antal

Hallo!

Also das mit den Löchern ist wie ja schon gesagt so eine Sache…
= würd ich auch nicht machen, zumal Kirschen SEHR holzfäuleempfindlich sind!

Wie gross (hoch, breit) ist denn die Krone, wie dick der Stamm, wie dicht ist der Stamm und sind die Äste bewachsen mit Flechten und so…
Ein BILD wäre zunächst mal hilfreich!

Das zusammen mit einer „Daumenbreite“ Wissen von örtlichem Boden, Geologie und Klima könnte bei ner Schätzung helfen…

Zumindest um einzugrenzen, ob es Opa noch vor’m „Holzscheitkrieeech“ war oder erst „Tante Erna nach’e Wende…“ = was hast Du da für Zuordnungszeiträume?

cu kai

Danke, Kai, für die Mühe, die Du Dir mit meiner Frage machst

Ein BILD wäre zunächst mal hilfreich!

Dumm, daß ich nicht selbst an ein Bild gedacht habe. ich habe eben alle möglichen Familienfotos durchgestöbert und darunter ein paar gefunden, die Dir einen hinreichenden Eindruck geben können. Diese Fotos wurden aufgenommen im Frühjahr 2000. Weil ich nicht genau weiß, wie man solche Bilder ins Internet stellt, schicke ich die Dir nachher an Deine Mail-Adresse zu.

Das zusammen mit einer „Daumenbreite“ Wissen von örtlichem

Zur Daumenbreite Klima etc.: Der Baum steht ganz in Deiner Nähe, im Taubertal, in Creglingen. Ich schätze über Böden etc. weißt Du dort besser Bescheid als ich.

Zumindest um einzugrenzen, ob es Opa noch vor’m
„Holzscheitkrieeech“

Und jetzt zur zeitlichen Eingrenzung: Ich habe in Darmstadt in den 60-er Jahren studiert. Bei meiner Studentenbude stand ein herrlicher Kirschbaum mit ebenso herrlichen Kirschen. Und von den nicht geernteten Früchten war der Boden um den Baum im kommenden Frühjahr übersäht von Keimlingen. Einen habe ich mal ausgegraben, in einen Blumentopf gesetzt mit der Maßgabe, den nehme ich mit, der ist eine nostalgische Erinnerung an mein Studium.

Und gepflegt und gepflegt. Ende der 60-er Jahre hat Mutter in besagtem Creglingen gebaut, und ich vermute, ich habe zu dieser Zeit den Baum in ihren Garten gebracht und dort gesetzt.

Aber jetzt wird die Erinnerung dünn: Mein Studium war zuende, ich war beruflich über alle Maßen eingespannt und diesen Garten, den hat meine Mutter, vor allem aber mein Onkel, der ein begnadeter Gärtner war, gepflegt. Ich bin dort zu Ostern, Weihnachten, dem einen oder anderen Geburtstag vorbeigekommen.

Die Erinnerung an diesen Baum setzt erst wieder ein, als der größer (groß) geworden war und auch schon Kirschen trug, was so Mitte der 80-ger gewesen sein dürfte (mich wundert nachträglich: ein Kirschbaum soll in 20 Jahren so schnell, so groß wachsen?).

Und der Grund für die Unsicherheit: Es ist durchaus denkbar, daß „mein“ Setzling zu Anfang der Berichtszeit kaputtgegangen ist, ich das nicht mehr mitgekriegt habe, und mein Onkel einen anderen Baum, von woher auch immer, gesetzt hat - wenn, dann älteren Jahrgangs.

Also, eigentlich konkret: Ist dieser Baum von 1966 plusminus 2 Jahren oder nicht? Im ersten Falle gehe ich hin und küsse ihn. Im zweiten Falle hole ich mir wenigstens von seinen Kirschen, denn die sind trotzdem gut.

Kannst Du verstehen, wie einen manchmal solche Wurzeln in die Vergangenheit drücken, insbesondere wenn praktisch niemand aussagekräftiger mehr aus jener Zeit lebt?

Technische Zusatzfrage, doch noch zu den Baumringen: Verringert sich die Zahl der Baumringe zur Höhe hin?

Danke Antal

Hallo!

also…

mit „Baumringe“ sind Jahresringe gemeint? nun die kann man sich grob gesagt wie gestapelte „Fang-den-Hut“-Trichter vorstellen = die inneren enden immer das wo der Baum damals endete

oder anders gesagt: als der Baum sagen wir 5 Jahre alt war, konnte er in 5 m Höhe ja noch keine Ringe haben, weil er sagen wir 4m hoch war… -> Folge: unten=Anzahl der Jahresringe=Baumalter, oben=Anzahl der Jahresringe geringer und gleich Alter seit der Baum diese Höhe erreicht hat…

bei Obstbäumen mag das weniger Effekt haben, da in 1-2m eh alles in Äste aufgegliedert ist… - aber stell Dir ne 50-Meter-Schwarzwald-Tanne vor = die hat in 20m Höhe definitiv weniger Ringe als in 1m oder so…

Baum von 1966: naja diese 45 Jahre wären für einen (Garten-)Kirschbaum schon einstattliches Alter, aber denkbar wäre es schon (Hochstammsorte, grosse Krone, wahrscheinlich schon einiges an alten Wunden oder zumindest groesseren Aststümpfen durch die Pfegedurchgänge…)

ABER: wenn Du sagst, Du hast den 1966 als Wildling ausgegraben und die Früchte sind lecker = das funzt nur bei wurzelechten Sorten…

normalerweise sind Kirschsorten gepfropft und aus den Kernen wachsen eher Bäume mit kleinfrüchtigen, oft eher sauer schmeckenden Kirschen, weil sie mehr der sog. Unterlage entsprechen… - ist aber nur ne Vermutung…

Wachstum: Bäume die richtig „etabliert“ (angewachsen) sind legen schon mal Jahrestriebe (Höhenzuwächse) von 1/2-1m hin = ein tragender Kirschbaum in 20 Jahren ist m.E. das mindeste!!

cu kai