wir haben in unserem Garten einen Thujen-Baum, der bereits ca. 8 Meter hoch ist und immer weiter wächst. Der Stammumfang ist so groß, dass wir eine Fällgenehmigung brauchen. Diese zu bekommen ist hier in München sehr schwierig. Nun würde ich gerne wissen, mit welchen Begründungen man gute Aussichten auf Erfolg hat. Warum wir den Baum fällen möchten:
er steht direkt auf der Grundstücksgrenze zum Nachbarn und die Wurzeln, die genau wie der Baum immer weiter wachsen, heben Gartenwege und den Zaun an. Rasenmähen wird an einigen Stellen schon erschwert, weil die Wurzeln mitten im Rasen wieder nach oben wachsen.
Der Baum wächst auch immer weiter in die Breite, und unser Garten ist sehr klein (ca. 120 qm, 6 Meter breit, wovon der Baum jetzt etwa 3 Meter einnimmt, der Rest ragt über den Zaun zu den Nachbarn), so dass das schon einiges ausmacht.
Der Baum hat zwei Stämme, die auseinander wachsen, dadurch wächst er noch mehr in die Breite
die Nachbarn möchten den Baum auch gerne weghaben, hätte der Antrag bessere Erfolgsaussichten, wenn die Nachbarn auch etwas dazu schreiben?
was sind noch gute Gründe für eine Baumfällung, was muss ich beachten, um die bestmöglichen Chancen zu haben?Vielen Dank für eure Tipps!
Noch vergessen: wir möchten außerdem relativ nah am Baum eine neue Terrasse bauen, das ist nun nicht der Grund für die Fällung, aber es ist zu erwarten, dass die Wurzeln des Baumes recht bald die Terrassenplatten anheben könnten. Kann das auch als Grund funktionieren oder ist das eher kontraproduktiv, weil dann angenommen wird, dass wir den Baum wegen der Terrasse fällen möchten?
erwähne nicht, dass Du mehr Oberfläche versiegeln möchtest - damit bist Du sofort unten durch.
Wenn Du eine geplante Bepflanzung mit höherem ökologischem Wert erwähnst, hast Du eher Chancen. Rauszukriegen, wie die aussehen könnte, überlasse ich Dir: Dann kannst Du Dich mit weniger grausigen Dingen als Flächenversiegelung beschäftigen, eventuell auch mit einer weniger schädlichen Terrassenkonstruktion.
vielen Dank für den Tipp! Die Terrasse wird auf jeden Fall ohne Betonfundament gebaut. Aber ökologisch wertvolle Ersatzbepflanzung ist eine sehr gute Idee, ich denke, das ließe sich dort, wo der Baum steht, auch verwirklichen und das fände ich auch noch dazu sehr schön, ich möchte schon lange etwas im Garten haben, was seltenen Tieren hilft oder dergleichen. Danke für den Tipp, ich werde mal recherchieren, was es da für Möglichkeiten gibt.
mit dem Magerrasen dürfte auf Thujastreu nichts werden, falls man diese nicht wenigstens einen Spaten tief auskoffert und durch ein weniger grauseliges Substrat ersetzt.
Könnte gut sein, dass die Kröte eine Idee hat, was auf einem Stück Boden überhaupt wachsen könnte, das lange Jahre unter Thuja gelegen hat; aber ich schätze, die wird nicht vor Montag wieder zu sprechen sein.
Wir sind jetzt voll in der Vogelbrutzeit. In der Anfrage wegen Genehmigung sollte unbedingt drinstehen, dass Du auf vorhandene Nester geprüft hast und keines gefunden wurde (wenns stimmt). Wenn ein Nest drin ist, musst Du sowieso bis Sept warten.
Udo Becker
bei einer Thuja kann man das „wenns stimmt“ unbesehen unterschreiben. Es lässt sich (fast) ausschließen, dass in diesen Teilen aus Versehen mal ein Vogel brütet.
schwer zu sagen - ich weiß nicht, ob das untersucht ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Thuja von Vögeln schlicht nicht als ein Ort erkannt wird, in dem man nisten könnte - optisch ist das staubige, finstere Innere einer Thujakrone mit den steilen Haupttrieben halt schon etwas ganz anderes als ein landläufiger Busch oder Baum.
hm, in einer solitär stehenden Thuja vor unserem Haus tummeln sich regelmäßig die Spatzen … da geht’s zu wie am Flughafen
Ob sie allerdings auch drin brüten kann ich nicht sagen, müsst’ ich direkt mal nachsehen
ja, wenn Du das sagst, leuchtet das ein: Beide sind nicht von hier - die Spatzen werden den Thuja wohl als Ersatz für die heimatliche Zypresse akzeptieren. Sie können schon auch in Bäumen nisten, wenn es nichts Besseres gibt, aber wenn sich geeignete Winkel z.B. am Dachtrauf unter Regenrinnen und sowas bieten, ziehen sie als echte Kulturfolger Häuser vor.