Bausparvertrag kündigen und Geld erstatten lassen?

Sehr geehrte Experte,

vor ca. einem Jahr, habe ich mich von der Commerzbank über eine Immobilienfinanzierung beraten lassen.

Das Gesamtkonstrukt beinhaltete zwei Bausparverträge der Wüstenrot, mit jeweils ca. 600.000€.
Ich habe mir sehr viel Zeit gelassen, um über diesem Angebot im Klare zu werden.
In der Zwischenzeit, hatten sich meine Rahmenbedingungen geändert. Jedoch hat die Beraterin der Wüstenrot mich immer wieder zum Abschluss des Bausparvertrags gedrängt.
Nach einigen Wochen habe ich einem Bausparvertrag in Höhe von 600.000€ zugestimmt, mit der Prämisse, dass ich es auch für die Finanzierung einer Immobilien verwenden kann. Sie hat mir zugestimmt und versichert, dass sie mir mit diesem Vertrag zu einer Finanzierung verhelfen kann.

jetzt wurde mir von mehreren Banken mitgeteilt, dass dieser Bausparvertrag für die Finanzierung einer Immobilien NICHT verwendet werden kann, da jede Bank eigene Finanz-Modelle anbieten, mit eigene Bausparverträge. Außerdem sei der Vertrag auch noch überdimensioniert.

Mach mich zusätzlich sehr verärgert ist, dass die Beraterin nicht mehr bei der Wüstenrot arbeitet und noch heute fest behauptet, dass ich diesen Vertrag unbedingt brauche.

Ich habe in der Zwischenzeit die mntl. Raten eingefroren und möchte aus diesem Vertrag raus und meine Gebühren von 6.000€ zurück haben.

Habe ich Möglichkeiten mit einer Sonderkündigung oder über einen kompetenten Anwalt meine 6.000€ Gebühren wieder zu kriegen?

Im Voraus vielen Dank.

ja die Möglichkeit besteht, nur dürfte diese recht gering sein.

klar, jeder Verkäufer würde dir gerne einen weiteren Vertrag verkaufen, so verdienen sie nun mal ihr Geld. Ebenso gerne

merke dir Bitte, es sind Verkäufer keine Berater. bei Berater musst du für die Beratung einen Betrag hinblättern und erhälst keine Abschluss, denn sonnst wären diese nicht unabhänig.

werden von den Bankverkäufern gerne zum Darlehn noch Lebensversicherungen verkauft, zum Vorteil der Brieftasche zum Nachteil der Kunden.

Natürlich dient ein Bausparvertrag - egal von welchem Anbieter - zur Finanzierung einer Immobilie.

Ob und wie Du aus deinem Vertrag rauskommst, ergibt sich wohl aus den Vertragsunterlagen und ob Du eine Falschberatung nachweisen kannst.
Hier gibt es noch einige übersichtliche Infos:
https://bausparvertrag.com/widerruf/

Beatrix

Sehr geehrte Experte,

Hallo Moguay,

vor ca. einem Jahr, habe ich mich von der Commerzbank über eine Immobilienfinanzierung beraten lassen.
Das Gesamtkonstrukt beinhaltete zwei Bausparverträge der Wüstenrot, mit jeweils ca. 600.000€.Ich habe mir sehr viel Zeit gelassen, um über diesem Angebot im Klare zu werden.

Das heißt du hattest eine Immobilie im Auge die 600.000€ kosten sollte und genug Zeit darüber nachzudenken richtig? Vielleicht sogar noch bei anderen Banken nachgefragt?

In der Zwischenzeit, hatten sich meine Rahmenbedingungen geändert.

Was heißt das? Haus war schon verkauft? Arbeitslos geworden? Im Lotto gewonnen?

Jedoch hat die Beraterin der Wüstenrot mich immer wieder zum Abschluss des Bausparvertrags gedrängt.

Wie hat Sie das geschafft wenn sich die Rahmenbedingungen geändert hatten?

Nach einigen Wochen habe ich einem Bausparvertrag in Höhe von 600.000€ zugestimmt, mit der Prämisse, dass ich es auch für die Finanzierung einer Immobilien verwenden kann. Sie hat mir zugestimmt und versichert, dass sie mir mit diesem Vertrag zu einer Finanzierung verhelfen kann.

Ja kann helfen. Zumal andere Banken auch mit der Wüstenrot zusammenarbeiten.

jetzt wurde mir von mehreren Banken mitgeteilt, dass dieser Bausparvertrag für die Finanzierung einer Immobilien NICHT verwendet werden kann, da jede Bank eigene Finanz-Modelle anbieten, mit eigene Bausparverträge.

Ist nicht zwingend. Es ist wohl eher so das es deswegen nicht zur Finanzierung benutzt werden kann, da die Verträge noch nicht zuteilungsreif sind.

Außerdem sei der Vertrag auch noch überdimensioniert.

Kommt darauf an was man für ein Haus kaufen will. Für ein 100.000€ Haus auf jeden Fall!

Mach mich zusätzlich sehr verärgert ist, dass die Beraterin nicht mehr bei der Wüstenrot arbeitet und noch heute fest behauptet, dass ich diesen Vertrag unbedingt brauche.

Wohl nicht mehr weil sich ja deine Rahmenbedigungen geändert haben.

Ich habe in der Zwischenzeit die mntl. Raten eingefroren und möchte aus diesem Vertrag raus

Kann man jederzeit machen. Einfach Kündigen

und meine Gebühren von 6.000€ zurück haben.

das wird schon schwieriger

Habe ich Möglichkeiten mit einer Sonderkündigung

klares Nein

oder über einen kompetenten Anwalt meine 6.000€ Gebühren wieder zu kriegen?

Naja man müsste wohl vors Gericht gehen. Natürlich arbeitet der beauftragte Anwalt auch nicht umsonst… und die Beweislast ist sehr schwierig zumal (von deinen Schilderungen aus) das Beratungsgespräch und der Abschlußdatum einige Zeit verging und du dir „sehr viel Zeit gelassen hast über das Angebot im Klare zu sein“

Gruß
LampEh

Sorry erstmal, habe aus versehen hier den Pfeil nach unten gedrückt. Das kann ich nicht mehr rückgängig machen.

Das tut weh 6.000€ bezahlt zu haben, ohne eine Verwendung dafür zu haben.

Da die ursprünglichen Berater (Commerzbank und Wüstenrot) nicht mehr da sind, kann ich mit diesem Vertrag nichts anfangen.

Ich werde trotzdem einen Anwalt konsultieren.

Vielen Dank.

Da hast Du wohl mit den falschen Banken gesprochen, weil bzw. wenn die Dir unbedingt einen eigenen BSV anbieten wollen.

Ein neu abgeschlossener BSV kann natürlich jetzt noch nicht der Hauskaufinanzierung dienen, da die Zuteilungsreife des BSV noch in weiter Ferne liegt (ca. 7 - 10 Jahre). Man kann aber auch Finanzierungen ohne BSV durchführen.

Zweimal € 600.000 ist schon recht heftig bzw. hoch; dies gilt auch die erwartete Vermittlungsprovision. Aber wieso fällt Dir erst heute ein, dass bereits einmal € 600.000 zu hoch sind? Wer konnte denn da nicht rechnen?

Vielleicht kaufst Du Dir zunächst für ca. € 20 ein Buch über Immobilienfinanzierung, z. B. dieses

https://www.test.de/shop/eigenheim-miete/immobilienfinanzierung-sp0295/

Deine Chancen auf Rückgewinn der gezahlten € 6.000 sehe ich auch als sehr gering an. Der Betrag ist zwar viel Geld, aber sei froh, nicht die doppelte Summe in den Sand gesetzt zu haben. Die Anwaltskosten kannst Du Dir m. E. sparen.

Hallo,
wieviel ist denn angespart? Ich gehe mal von 600ooo als Bausparsumme aus. Wenn die Vertraege voll bespart sind, und etwas Wartefrist, werden sie zuteilungsreif und Du kannst das eingezahlte Geld verwenden, sogar noch Kredit dazu bekommen. Bei 40 oder 50 Prozent sind etwa 600.ooo in beide eingezahlt. Du scheinst noch etwas Abstand zu diesem Einzahlungsbetrag zu haben.
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Bei geringeren Einzahlungen lassen sich manche Vertraege (welcher Tarif?) auch teilen, zwei Teil-Bausparsummen, zusammen derselbe Betrag. Dann hast Du bei 100.ooo eingezahlt vielleicht einen sehr bald (einzelne Jahre) zuteilungsreifen 200oooer Vertrag, aus dem Dein Geld herauskommt. Dazu Vertrag genau lesen und / oder Berater fragen.
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Bausparvertraege laufen meist mit 7 Jahren Einzahlung und 11 Jahren Tilgung. Es waere zu empfehlen, die plusminus 18 Jahre vorausplanen zu koennen, oder Reserven bei Abweichungen zu besitzen.
Gruss Helmut

Wenn man eine Immobilie zwecks Vermietung kaufen will, ist das gar keine so blöde Sache. Dann zahlt man nämlich auf den BSV ein, statt das Darlehen zu tilgen. So bleibt das Darlehen derweil in voller Höhe bestehen, so daß man die Zinsen steuerlich geltend machen kann. Muß man natürlich durchrechnen, aber so vom Grundsatz her kann ich da keine Fehlberatung erkennen.

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Mein Kritikpunkt war, dass diese Banken offenbar nicht den abgeschlossenen BSV einbeziehen wollten, sondern den Wechsel zu einem BSV „ihrer“ nahestehenden Bausparkasse verlangten.

Ob im übrigen hier Finanzierung einer vermieteten Immobilie vorgesehen war bzw. ist, konnte ich dem Diskussionsverlauf bis heute mittag nicht entnehmen.

Die juristischen Personen sind noch da, deswegen gelten die Vertraege auch weiter. Wenn Berater Meyer geht, gilt Dein Vertrag immer noch. Leute wechseln, Alter, Befoerderung, sonstwas, dafuer gibt es bei den Firmen regelmaessig nachrueckende Leute fuer den Kunden.

Euch allen einen herzlichen Dank an die rege Beteiligung an diesem Thema.

Mir wurde viel mündlich versprochen, was so nicht umsetzbar war. Mein Fehler, im Eifer des Gefechtes habe ich bis zur Letzt daran glauben wollen, dass es so klappt.

Diesen Bausparvertrag wollten wir sofort einsetzen und nicht erst in 7 Jahren. Die Intention war es, anstatt die Kreditraten zu tilgen, in den Bausparverträge einzuzahlen.

Als sich meine Rahmenbedingungen geändert haben, hätte mich die Wüstenrot-Expertin mitteilein müssen, dass diesen Bausparvertrag für das besprochene Finanzierungsmodell nicht mehr verwendet werden kann. Anstattdessen habe ich es ohne es erneut zu hinterfragen weiterhin geglaubt und abgeschlossen.

Die Banken Deutsche Bank, Sparkasse, Postbank und andere wollen mit der Wüstenrot nicht zusammenarbeiten. Was mich sehr ärgert ist, dass ich 6000€ Gebühren verbrannt habe, diese hatte ich jetzt woanders gut brauchen können.

Wie dem auch sei, noch mal vielen lieben Dank an Alle.

Das widerspricht sich, denn die Einzahlung wie geplant zur Verwendung ist doch möglich, vermute mal es sollte damals die Wüstenrot als Darlensgeber auftreten.

Wusste sie davon, und aus welchen Grunde hätte sie das mitteilen müssen. Es sind Verkäufer keine Berater, wie schon erwähnt wurde.

Sei froh, andere Bausparkassen verlangen 1% der Summe, wäre dann 12.000 €

Hey, hatte ein ähnliches Problem und ich hab (fast) alles wiederbekommen. Wenn das Problem noch akkut ist beantworte ich gerne deine Nachfragen.