Baustil eines Hauses- Ergänzende Informationen
Hallo,
zunächst meinen herzlichsten Dank für die vielen Versuche, die von mir aufgeworfene Frage zu klären. Da sie aber noch nicht wirklich geklärt ist, liefere ich noch einige Informationen nach. Offenbar ist die Lösung schwieriger als ich dachte, aber vielleicht kommen wir ihr so etwas näher:
Zunächst mal: Es ist an dem Haus nichts nachträglich verändert worden, auch kein nachträglicher Gaubenanbau. Ich habe die Originalbaupläne und zusätzlich beim Bauamt die Bau-Vorgeschichte eingesehen, Baubeginn 1928, Bauende 1929, es ist noch alles vorhanden. Das Haus hat ja ein recht hohes Dach, mehr als sieben Meter. Im ursprünglichen Bauplan war ein schlichtes Satteldach dieser Höhe vorgesehen. Grausam! Das Haus sah aus wie ein deutsches Standard-Einfamilienhaus: Vier Wände und ein Satteldach. Das nur gewaltig vergrößert, fürchterlich! Das wurde aber abgelehnt, ein Lob von mir auf die sonst oft hinderliche deutsche Regelungswut! Danach wurde das Dach, einschließlich aller Gauben, so beantragt, wie es jetzt aussieht. „Krüppelwalmdach“, ein hässlicher Name für die schönste Dachform, die es gibt, wie ich meine.
Auch ansonsten ist das Haus äußerlich unverändert. Es wurden ja die Sprossenfenster in die Überlegungen einbezogen. Die Fenster im Vorbau auf der Westseite und das linke Fenster in der ersten Etage, wo sich ein Windfang bzw. Treppenaufgang befindet, sowie das mittlere Fenster der Gaube an der Nordseite, sind noch original, weil dort nicht geheizt wird. Alle anderen Fenster sind isolierverglast, mit echten Sprossen, die aus Stabilitätsgründen nur etwas dicker als die originalen sind. Auch die Fledermausgauben sind völlig original.
Weil auch die Balkontüren in die Überlegungen einbezogen wurden, liefere ich ein paar Innenbilder nach: Die Tür zwischen Esszimmer und Wintergarten, die Schiebetür zwischen Wohnzimmer und Esszimmer, der Flur mit Wohnungseingangstür und Treppenaufgang, sowie der Erker im Schlafzimmer.
http://yfrog.com/jaessziwingaj
http://yfrog.com/7hwohnzi1j
http://yfrog.com/jdflurwj
http://yfrog.com/2mschlafzivj
Ich freue mich auf jede weitere Antwort!
Grüße und Dank im Voraus
Carsten
PS
Etwas off topic: Wir schimpfen ja heutzutage gern auf die Bürokratie, im Besonderen auch auf die Bau-Bürokratie. In den Akten beim Bauamt fand ich aber u. a. ein Schreiben, in dem es heißt: „Wir erlauben wir uns zu vermelden, dass der Rohbau fertig gestellt ist und bitten höflichst um die Genehmigung, den Innenputz vornehmen zu dürfen.“ Für eine Gebühr von 15 Reichsmark wurde das daraufhin genehmigt.