Baut mehr AKW!

Hi!

Irgendwie habe ich da in letzter Zeit etwas nicht so ganz mitbekommen!

Nachdem die Spritpreise immer mehr in die Höhe schießen und eine Kraftstoffsteuerminderung ganz offensichtlich nicht in Betracht gezogen wird, schreien einige Politiker nach neuen Atomkraftwerken, oder zumindest danach, dass die alten erhalten bleiben.

Sind die Teile mittlerweile so klein, dass man sie in ein Auto bauen kann?

Mal ehrlich: Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?

Selbst bei einer der für Polemiker sehr begehrten SAT1-VT-Umfragen gab es irgendwie die Formulierung:
Benzinpreise klettern immer weiter! War der Ausstieg aus der Atomkraft eine Fehlentscheidung?

Sorry, aber soo blöde können doch die Leute nicht sein (bei Politikern bin ich ja einiges gewohnt - zumal nächste Woche eine Wahl ansteht)…

Evtl. könnt Ihr mir das ja erklären…

LG
Guido

Hallöchen,

Nachdem die Spritpreise immer mehr in die Höhe schießen und
eine Kraftstoffsteuerminderung ganz offensichtlich nicht in
Betracht gezogen wird,

natürlich nicht. Jetzt, wo die ersten Lenkungseffekte der "Öko"steuer auftreten, d.h. es wird weniger gefahren, sorgt man sich schon über die Einnahmen aus der Steuer.

Selbst bei einer der für Polemiker sehr begehrten
SAT1-VT-Umfragen gab es irgendwie die Formulierung:
Benzinpreise klettern immer weiter! War der Ausstieg aus der
Atomkraft eine Fehlentscheidung?

Klar. Die Uranvorräte werden zwar noch eher zur Neige gehen als die Ölvorkommen, aber immerhin stehen die KKW schon. Solange wie es geht sollte man sie m.E. schon betreiben, nicht zuletzt, weil der Staat die Dinger zu wesentlichen Teilen bezahlt hat.

Gruß,
Christian

Zum Uran
Auch Hallo
Betreff Uran.
Der Derzeitige Verbrauch an Natururan beträgt ca 100 000 T/a Uranmetall
Die ausgewiesenen Reserven + die vernüftigerweise anzunehmenden Reserven bei einem Cut-Off Preis von 80 US$/kg U3O8 (Yellow Cake als Wichtigstes Handelsprodukt) beträgt
3 200 000 t UraniumMetall.

Macht mit einer gewissen Steigerungsrate beim Verbrauch Vorräte für etwa 20 - 25 Jahre.

dazu muss folgendes gesagt werden:

  1. eine Preissteigerung der derzeit äusserst niedrigen U-Preise würde eine signifikante Erhöhung der vernüftigerweise anzunehmenden Reserven bedeuten (min Faktor 5 bei 200 US$/kg U3O8)
  2. Uran ist stark unterexploriert, viele Gegenden sind in dieser Hinsicht völlig unerforscht. Über die genaue Rohstofflage bezüglich Uran sind keine fundierten Aussagen möglich, da schlicht die Datenlage viel zu schlecht ist.
  3. Das Problem liegt darin, dass zwischen Beginn der Exploration einer bereits bekannten Lagerstätte und der Produktionsaufnahme einige Jahre Zeit liegen. (bis zu 10 Jahre) Das bedeutet, dass spätestens 2015 die Exploration auf Uran wieder verstärkt werden muss. Ansonsten kann es ab 2020 tatsächlich zu einer Verknappung auf den Weltmärkten kommen.

Quellen: Mining Magazine, USGS Bull. 2179A

Gruß
Mike

Fachmann für langweilige Felsformationen

Missverständnis!
Hi Christian!

Klar. Die Uranvorräte werden zwar noch eher zur Neige gehen
als die Ölvorkommen, aber immerhin stehen die KKW schon.
Solange wie es geht sollte man sie m.E. schon betreiben, nicht
zuletzt, weil der Staat die Dinger zu wesentlichen Teilen
bezahlt hat.

Über den Betrieb von KKW kann man ja reden!

Mein Problem ist der Zusammenhang! Wo bitte ist der Zusammenhang zwischen Atomenergie und einem Auto?!

LG
Guido

Hallo Guido,

Mein Problem ist der Zusammenhang! Wo bitte ist der
Zusammenhang zwischen Atomenergie und einem Auto?!

Öl/Gas wird generell zu vier Sachen verwendet(reihenfolge ohne Wichtung*):
1.Herstellung von Chemieprodukten
2.Verbrennung als Kraftstoff im Verkehrssektor (Auto, Lok, Schiff, Flugzeug)
3. Stromerzeugung (v.a. GuD-Kraftwerke der Stadtwerke und von kleinen Grossverbrauchern wie AMD DD)
4. Heizung von Kleinverbrauchern (Haushalt, Kleinbetriebe)

Nun ist die Überlegung, die Stromerzeugung aus Erdöl zurückzudrängen, um die Nachfrage herunterzufahren (und die Stadtwerke etc. aus den Markt zu drängen), um so den den Ölpreis zu senken.

* bitte beim Mineralölverband Hamburg erfragen

Wenn DAS der Zusammenhang ist…
HI!

Nun ist die Überlegung, die Stromerzeugung aus Erdöl
zurückzudrängen, um die Nachfrage herunterzufahren (und die
Stadtwerke etc. aus den Markt zu drängen), um so den den
Ölpreis zu senken.

…dann weiß ich nicht! Der Anteil ist doch verschwindend gering (weil viel zu teuer)

Verteilung 2002
Energieträger…Milliarden kWh…%
Kernenergie…156…31
Braunkohle…143…29
Steinkohle…114…22
Erneuerbare Energien, Müll*…45…9
Erdgas…36…7
Heizöl, Sonstige**…10…2
Gesamt…504…100

Quelle: VDEW
* regenerativer Anteil
** beispielweise Gichtgas, Raffineriegas

LG
Guido

Herzlichen Glühstrumpf…
Hi Guido
Du bist gemein
Du kannst doch nicht einfach so der CSDU die Bauklötzchen umwerfen…

Den Vortrag über Populismus und
„Hinbiegen der Wahrheit“ in der Politik schenk ich mir jetzt mal…
Ausserdem scheinen gewisse Politiker wirklich keine Ahnung von Wirtschaft zu haben, geschweige denn von dem Thema, über das sie reden…

Grinsende Grüsse
Mike

…dann weiß ich nicht! Der Anteil ist doch verschwindend
gering (weil viel zu teuer)

hi guido,

naja, vielleicht meinte ja ede, das AKW in china entstehen sollen. die machen grosse %sätze ihres strombedarfs aus erdöl/erdgas. beachtet werden muss nur, dass selbst aktuell die chinesen nur einen winzigen anteil am gesamterdölverbrauch haben (im vergleich zu USA, Japan, Westeuropa). aber die chinesen müssen ja zurzeit herhalten für den hohen preis (immerhin sind sie seit einigen verdammtnochmal netto-importeure und nicht mehr exp. von öl)…

die diskussion von AKW in deutschland ist keine von experten, sondern eine idelogische. ich bin kein freund von kernkraft, ich gebe es zu. aber solange diese riesigen windmühlen so wenig leisten, geht leider kein weg an AKW vorbei. lieber habe ich ein AKW mit deutschen sicherheitsstandarts als kohle oder öl-vergaser in der natur. ideologien muss man bei der diskussion gerade auch deshalb hier in deutschland aussen vor lassen, da es doch egal ist, ob das AKW in passau, regensburg oder nürnberg steht, oder ob es ein paar kilometer hinter der grenze in tschechien steht…

eine energiepolitik mit ökologischer ausrichtung ist nur dann sinnvoll, wenn sie zumindest von der gesamten EU mitgetragen würde. wenn dann noch die amis und die japaner mitmachen würden, wäre das nur zu gut.

mfg vom

showbee

Hallo!

eine energiepolitik mit ökologischer ausrichtung ist nur dann
sinnvoll, wenn sie zumindest von der gesamten EU mitgetragen
würde. wenn dann noch die amis und die japaner mitmachen
würden, wäre das nur zu gut.

Das verstehe ich nicht!
Selbstredend wären weltweite Anstrengungen zur Substitution von Öl und Kernkraft wünschenswert. Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung von Alternativen. Wer auf diesem Sektor mitmischen will, muß Entwicklung leisten, zunächst kleine Anlagen bauen und in Betrieb halten und Erfahrungen sammeln. Den großen Wurf, DIE eine einzige Alternative etwa zum Öl wird es nicht geben, vermutlich wird es die Summe vieler verschiedener Konzepte sein.

Entwicklungen bis zum bezahlbaren, dauerbetriebstauglichen Produkt dauern sehr lange. 10 Jahre oder auch mehr sind schnell dahin. Dabei hielte ich es für nicht besonders klug, auf die Langsamsten, z. B. auf die USA, zu warten. Wir wissen, daß die billigen Energieträger zu Ende gehen. Deshalb muß jetzt verschärft geforscht und entwickelt werden, ganz egal, wie die Menschen im Rest der Welt darüber denken.

Gruß
Wolfgang

Das verstehe ich nicht!

hi wolfgang,

du hast in deinem punkt (F&E) recht. ich meine das wie folgt: knappe rohstoffe müssen auch im preis knapp sein. nur bringt eine nationale ökosteuer (hier erhöhte besteuerung von energieverbrauch) nichts. der umweltschutzaspekt ist zwar schön, aber gering im vergleich zum weltverbrauch. die negativen auswirkungen für die wirtschaft (auch F&E) sind dagegen nicht so einfach von der hand zu weisen.

ich wäre auch bereit (und ich kenne viele andere) 2 EUR und mehr für den liter sprit hinzulegen, wenn zum einen die steuerbelastung zumindest europaweit gleich ist und die kfz-industrie auch mehr kfz wie smart & lupo entwickelt.

ein nationaler alleingang bringt wenig, er schadet nur den bürgern der nation, wenn er doch sogar einen global wünschenswerten aspekt hat.

aber es ist augenwischerei, wenn deutschland bspw. benzin verteuert, aber die rahmenbedingungen (zumindest EU weit) nicht vergleichbar sind.

dass die russ-schleudern und energie-vernichter USA noch viel länger zur einsicht brauchen leuchtet mir schon ein. ich denke auch, dass ein europaweites engagement reicht schon aus.

mfg vom

showbee

Guten Abend!

nur bringt eine nationale :ökosteuer nichts. der :umweltschutzaspekt ist zwar
schön, aber gering im :vergleich zum weltverbrauch. :die negativen auswirkungen :für die wirtschaft (auch F&E) :sind dagegen nicht so einfach :von der hand zu weisen.

Vergleicht man den niedrigen Spritpreis in den USA mit dem hiesigen Preisniveau, kann es kein Zufall sein, daß man auf der anderen Seite des großes Teichs die Energie nach Belieben verbläst und bei uns etwas vorsichtiger damit umgeht. Unabhängig vom Umweltschutzgedanken wird die längerfristig zu erwartende Rohölverteuerung die USA härter treffen als die Europäer, die per Besteuerung schon immer zum rationelleren Umgang mit Energie angehalten wurden.

Mir ist es ziemlich egal, ob die Bezeichnung Ökosteuer ein Etikettenschwindel ist oder nicht, denn erst ausreichend teure Energie initiiert Entwicklungen von Alternativen. Würde das Öl wenig kosten, wären Entwicklungen von Alternativen von vornherein auf der Verliererstraße. Ich halte die Besteuerung von Mineralölprodukten sogar eher für zu niedrig. Man kommt mit Neuentwicklungen nicht aus dem Knick und verhungert angesichts der billigen Ölkonkurrenz. Ob viel Technik für treibstoffsparende Antriebe oder Nutzung von Biomasse, es ist wahrlich schwer, gegen das billige Öl „anzustinken“. Wer einem Investor sagen muß, daß mit Verzinsung des eingesetzten Kapitals erst in 10 Jahren zu rechnen ist, wird an der Finanzierung vermutlich scheitern.

Gruß
Wolfgang

hi,

hier stimme ich dir lang und breit zu. die „amis“ werden noch ihre probleme bekommen, wenn sie sich erstmals in smart, lupo, polo & co. grössen bewegen müssen, wenn ihre klimaanlagen nur noch mit geldeinwurf funktionieren etc.; hier haben wir (europäer) zumindest schon ein besseres bewusstsein.

das mit dem investment in F&E neuer energien ist richtig, leider aber traurig…

mfg vom

showbee (der in der grossstadt gar kein auto braucht und sich immer wieder über die preisbildung der DB im fernverkehr wundert)