Bayern rassistisch

Bei der Frage „Ausländer raus aus Deutschland?“ machten wissenschaftliche Studien starke Unterschiede zwischen den Bundesländern aus.

Mit 9,2 Prozent kam die geringste Zustimmung aus Hamburg. In Sachsen-Anhalt und Thüringen antworteten 37,1 bzw. 38,6 %mit ja. Bayern rangierte mit 31,8 % deutlich vor Sachsen mit 29,4 %.

Überrascht waren die Forscher davon, dass fast jeder vierte Ostdeutsche eine Diktatur unter bestimmten Umständen für die bessere Staatsform hält. Im Westen waren es 16 Prozent.

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse gaben die Leipziger Wissenschaftler den Politikern drei Empfehlungen.
Der Aufbau Ost müsse fortgesetzt werden, denn niedriger Erwerbsstatus und Arbeitslosigkeit förderten das Potential fremdfeindlicher Einstellungen. Außerdem warnten Brähler und Angermeyer davor, aus dem Zuwanderungsthema ein Wahlkampfthema zu machen. Beide forderten auch, keine weiteren Einsparungen im Bildungsbereich vorzunehmen. Die Studie, die Teil einer Untersuchung zur Einstellung der Bevölkerung zu
psychischen Erkrankungen ist, wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

(Die Studie wurde im Dezember 2001 veröffentlicht.)

Und wo ist Deine Frage? OT
.

Stimmt das ? Eure Meinung dazu !
.

Hallo Marcel,
ob das stimmt, weiss ich nicht, kann ich nicht beurteilen.
Eigene Erfahrungen kann ich beisteuern.
Im Urlaub in Deutschland mit unseren Kindern (die weder blond, noch blauaeugig, noch hellhaeutig sind) habe ich im Suedwesten noch nie Probleme gehabt. Selbst im gefuerchteten Mecklenburg-Vorpommern nicht. In Bayern (und Oesterreich) musste wir aber schon ‚gutgemeinte‘ Witzchen ueber uns ergehen lassen.
Da waren unsere Kinder noch relativ jung und ‚suess‘ - langsam kommen sie in die Pubertaet. Da werd ich mal abwarten.
Hilft dir dieser Erfahrungsbericht nun?

Gruesse, Elke

Hallo,

ich sehe den Zusammenhang der Studie mit dem Begriff Rassismus nicht.

Hallo,

inwiefern ist Meck.-Vor. gefürchetet und was meinst du mit „gutgemeinten Witzen“ ?
Wie hast Du die Menschen jeweils empfunden ?

Danke.

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Dann solltest Du ihn dir nochmal durchlesen.

Hallo,

ich sehe den Zusammenhang der Studie mit dem Begriff Rassismus
nicht.

Hallo Marcel,

inwiefern ist Meck.-Vor. gefürchetet

Nun, fast jeder, dem ich erzaehlte, wir wuerden ‚mit unseren Kindern‘ in MVP Urlaub machen, fragte spontan: ob ich da nicht Angst haette (das war vor 3,4 Jahren), weil man doch von soviel rassistisch motivierter Gewalt hoere. Wir wurden nicht angemacht, nicht angepoebelt, nicht mal angestarrt (zwei bleiche Eltern mit Spaghettihaaren, zwei dunkelhaeutige Kinder mit Locken).

und was meinst du mit „gutgemeinten Witzen“ ?

Nun, das reicht von: „Noja, Schwårze san halt aa Mensch. Herzig san’s ja.“ zu: „Was? Ihr habt adoptiert? Kummt’s, ehrlich: ihr sagt des doch nur, damit ihr eira Sinden versteck’n kunnt.“ (mit anderen Worten: die folgen zweier Seitenspruenge meinerseits mit einem dunkelhaeutigen Mann koennte man durch die Adoptionsbehauptung ‚legitimieren‘). Darauf im Anschluss (scheinbar unvermeidlich, weil nicht nur einmal gehoert): „Stimmt’s? Die ham laengere … gell? Sann’s aba besser?!“ in Bezug auf meine angenommen ausserehelichen Erfahrungen wie wohl auf meine Jungs bezogen. Und dann: „Warum habt’s ehr aba Schwårze adoptiert? No – allgemein san ja jetzt die Schlitzaugen moderner!“

Ein ‚Witz‘ und ‚gutgemeint‘ ist das nur insofern als es mit Augenzwinkern, Schulterklopfen, und herzhaftem Gelaechter vorgetragen wird.
Seltsame Blicke merke ich in Bayern schon gar nicht mehr - nur als Beispiel: in Sueadafrika (wo meine Kinder herstammen) ist die Reaktion der Menschen, wenn ueberhaupt, viel diskreter. Oder aber: offener. Man fragt uns. Es wird nicht hinter vorgehaltener Hand gefluestert.

Wie hast Du die Menschen jeweils empfunden ?

Bieder. Anbiedernd. Durchaus freundlich auf ihre Art, aber nicht sehr intelligent. Nie angsteinfloessend (liegt aber vielleicht am Urlaubsumfeld - auch in Bayern/Oestereich war Urlaub angesagt).
Gruesse, Elke

1 Like

Hallo Elke,

du kennst dich aus mit der bayerischen Sprache.

Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung anderer ausländischer Mitbürger, wird man in München als Ausländer häufig diskriminiert und auf die dumme und selbstgerechte Art angemacht.

Wie ist deine Lebenssituation ? Fühlst Du dich gleichberechtigt und integriert ?

Hallo Marcel,

du kennst dich aus mit der bayerischen Sprache.

Danke. 3 Semester in Muenchen waren doch nicht umsonst, vielleicht war es aber auch das wiederholte TV-Sehen von Komoedienstadel und Beppo Brehm. :wink:

Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung anderer
ausländischer Mitbürger, wird man in München als Ausländer
häufig diskriminiert und auf die dumme und selbstgerechte Art
angemacht.

Ich bezog mich nicht nur auf Muenchen. Eigentlich gar nicht, denn die Erfahrungen mit meinen Kindern stammt eher ‚vom Land‘.

Wie ist deine Lebenssituation ? Fühlst Du dich
gleichberechtigt und integriert ?

Integriert und gleichberechtigt:
In Saudi? Nein. Nicht als Frau. Nicht als Auslaender. Meinen Kindern (Jungs!) faellt es leichter. Vom Aussehen fallen sie nicht auf.
In Suedafrika? Ja.
In Deutschland? Bedingt. Gleichberichtigt ja. Integriert nicht. Aber das haengt an dem Ballast von frueher.

Gruesse, Elke

Hallo Marcel,

du kennst dich aus mit der bayerischen Sprache.

Danke. 3 Semester in Muenchen waren doch nicht umsonst,vielleicht war es aber auch das wiederholte TV-Sehen von Komoedienstadel und Beppo Brehm. :wink:

Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung anderer ausländischer Mitbürger, wird man in München als Ausländer häufig diskriminiert und auf die dumme und selbstgerechte Art angemacht.

Ich bezog mich nicht nur auf Muenchen. Eigentlich gar nicht, denn die Erfahrungen mit meinen Kindern stammt eher vom Land’.

Wie ist deine Lebenssituation ? Fühlst Du dich

gleichberechtigt und integriert ?

Integriert und gleichberechtigt:
In Saudi? Nein. Nicht als Frau. Nicht als Auslaender. Meinen Kindern (Jungs!) faellt es leichter. Vom Aussehen fallen sie nicht auf.
In Suedafrika? Ja.
In Deutschland? Bedingt. Gleichberichtigt ja. Integriert nicht. Aber das haengt an dem Ballast von frueher.

Gruesse, Elke

Ballast von früher. Was meinst Du damit. Ich will aber nicht zu persönlich werden. Und wieso fühlst Du dich nicht integriert ? Ist es in Bayern eher schwieriger sich zu integrieren, wegen der Engstirnigkeit, Verschlossenheit, Intoleranz, Konservativismus der Bürger ?
Woher stammst Du ? In deinem Beitrag, nennst Du Saudi (Saudi Arabien ?) und Südafrika.

Hallo Marcel,

Ballast von früher. Was meinst Du damit.

Nun, ganz einfach, dass ich mich ‚zuhause‘ nicht mehr wohl fuehle, rausgewachsen bin. Diese Einstellung teile ich mit vielen, die „die Heimat“ verlassen haben. Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, irgendwo am Kap in einem kleinen Ort in der Weinbaugegend zu wohnen. Ich kenne jemand, der aus genau so einem Ort stammt. Und der da zwar sehr gerne Urlaub macht, aber fuer nichts in der Welt wieder da wohnen moechte.

Und wieso fühlst Du dich nicht
integriert ? Ist es in Bayern eher schwieriger sich zu
integrieren, wegen der Engstirnigkeit, Verschlossenheit,
Intoleranz, Konservativismus der Bürger ?

Ich hab mir in meinen drei Semestern Muenchen sehr schwer getan. Damals hatte ich Angst, es laege an mir und ich wuerde nirgendwo dazupassen. Inzwischen weiss ich es besser. Muenchen und ich passen nicht zusammen.

Woher stammst Du ?

Urspruenglich aus der Kurpfalz.
Dann habe ich in Suedafrika und spaeter in Zimbabwe gewohnt. Inzwischen in Saudi Arabien.
Warum ich mich in Saudi-Arabien nicht integriert fuehle, brauche ich wohl nicht naeher zu beschreiben. Wir sind hier ungeliebte, aber notwendige Gastarbeiter.
In Suedafrika fuehle ich mich am wohlsten, trotz aller Probleme. Dort fuehle ich mich zugehoerig, obwohl oder weil ich mit vielem nicht einverstanden bin.

Gruesse, Elke

Hallo Marcel,

:Und wieso fühlst Du dich nicht
integriert ? Ist es in Bayern eher schwieriger
sich zu integrieren, wegen der Engstirnigkeit,
Verschlossenheit, Intoleranz, Konservativismus
der Bürger ?

Ich hab mir in meinen drei Semestern Muenchen sehr schwer getan. Damals hatte ich Angst, es laege an mir und ich wuerde nirgendwo dazupassen. Inzwischen weiss ich es besser. Muenchen und ich passen nicht zusammen.

Ich habe mich in München auch nicht sehr wohlgefühlt. Aus Gesprächen konnte ich erfahren,

dass so einige in München nicht leben wollen, häufig wegen der seltsamen Menschen und deren Sprache. War es bei dir auch wegen den Menschen, die doch sehr von sich überzeugt, im Sinne von überlegen, sind ?

:Woher stammst Du ?

Urspruenglich aus der Kurpfalz.

Dann habe ich in Suedafrika und spaeter in Zimbabwe gewohnt. Inzwischen in Saudi Arabien.
Warum ich mich in Saudi-Arabien nicht integriert fuehle, brauche ich wohl nicht naeher zu beschreiben. Wir sind hier ungeliebte, aber notwendige Gastarbeiter.
In Suedafrika fuehle ich mich am wohlsten, trotz aller Probleme. Dort fuehle ich mich zugehoerig, obwohl oder weil ich mit vielem nicht einverstanden bin.

Gruesse, Elke

Interessant, wie kommt es, dass Du so oft das Land wechselst ? Hast Du die dir die Sprachkenntnisse immer aneignen müssen oder hattest du Vorkenntnisse ?

Gruß
Marcel

Das man dafür eine Studie aufgeben muss, zeigt uns nur das die Auftraggeber nicht das Ohr an der Masse sondern auf der Geldbörse haben. (Kompensationgeschäfte über 1000 Ecken.)

Gruss Ralf