Bayrisch: Warum doppelte Verneinung?

Das Thema ist zwar nun schon einige Monate alt, dennoch möchte hier auf den „Jespersen-Zyklus“ hinweisen, der auch mal hier im Forum erklärt wurde (für Eigenleistung habe ich gerade keine Zeit/keinen Nerv):

„Kurz sagt der Jespersen-Zyklus, dass eine Verneinung im Laufe der Zeit ihre Wirkung verliert und deshalb mit einem anderen Wort, das gern auch im eigentlichen Sinne überhaupt keine verneinende Wirkung hat, unterstützt werden muss. Etwas später wird die tatsächliche Verneinung weggelassen, weil sie jetzt ja unnötig ist. Mit der neuen „Verneinung“ geschieht das wieder usw…“
/t/franzoesisch-verneinung/4303233

Hier Beispiele aus der deutschen Sprachgeschichte (Negationen fett – aus der PPT einer Vorlesung entnommen, also wieder keine Eigenleistung):

Althochdeutsch
" ni scribu ich" („ich schreibe nicht“)
Spätahd.
„thei heilant ni antwurtita niowiht“ („der Heiland antwortete nichts“), " ne -leitest du unsih nieht in chorunga" („führe uns nicht in Versuchung“)
Mittelhd.
„ich en sage iu nicht
Frühneuhd.
„dise ougen en werdent nut selig“
Neuhochdeutsch
„diese Augen werden nicht selig“