Be local vs. go global

Hallo,

für’s Studium plane ich eine kontroverse Auseinandersetzung zum Thema „be local vs. go global“… Sehr allgemein gehalten wie euch sicher auffällt :smile:

Hatte mir gedacht, schwerpunktmäßig die Frage zu betrachten, ob ein Unternehmen überhaupt eine Chance in der heutigen Wirtschaft hat wenn es seine Geschäfte auf eine Region beschränkt - oder ob gerade das den Vorteil birgt nicht vom breiten Feld der Mitbewerber erschlagen zu werden, um sich wenigstens eine regionale Marktführung aufbauen zu können.

Wie sicher unschwer zu erkennen ist - spätestens nach einem Blick in meine Vita - bin ich kein BWLer :smile: Habe mich allerdings in die unglückliche Lage gebracht als ITler aus dem Thema das beste heraus holen zu müssen… Vielleicht könnt ihr mir mit einigen Anreizen auf die Sprünge helfen, recherchieren werde ich dann natürlich selbstständig…

Zweck der Sache soll es sein in einem 15 minütigen (englischen) Vortrag kurz verschiedene Standpunkte zu erläutern und damit eine Diskussion zum Thema zu eröffnen… Die Zuhörer sind allerdings grötenteils vom Fach :-/

Danke für eure Hilfe…

Mfg - JENS

Hallo JENS,

Hatte mir gedacht, schwerpunktmäßig die Frage zu betrachten,
ob ein Unternehmen überhaupt eine Chance in der heutigen
Wirtschaft hat wenn es seine Geschäfte auf eine Region
beschränkt - oder ob gerade das den Vorteil birgt nicht vom
breiten Feld der Mitbewerber erschlagen zu werden, um sich
wenigstens eine regionale Marktführung aufbauen zu können.

Darauf gibt es keine globale ANtwort :wink:)

Das kommt sehr stark auf das Produkt an.

Alles was in grossen Mengen zentral hergestellt werden kann und Lagerfähig ist, macht auf dem globalen Markt betriebswirtschaftlich Sinn. !okologisch sieht es dann schon etwas anders aus. Ökonomisch stellt sich dann aber noch die Frage wer dann noch die Kaufkraft hat, diese Produkte zu kaufen.

Spezialitäten, welche weltweit, in nur kleinen Mengen benötigt wurden aber nur mit viel Know How hergestellt werden konnten, waren ja eigentlich schon immer irgendwie globalisiert. Allerding wurde nur Exportiert, die Firma selbst war eine reine Exportfirma. Solche Strukturen sind heute durch das Internet auch wieder konkurenzfähig.

Grossfirmen haben allerdings das Problem recht träge und unflexibel zu sein. z.B. musste auch McD… einsehen, dass regionale Eigenheiten berücksichtig werden müssen. Ihr US-Produkte-Konzept konnte nicht so, wie ursprünglich geplant, auf die ganze Welt übernommen werden. Beim ersten McD hier in Basel durfte nicht die intern vorgeschriebene Normgrösse für das M verwendet werden, weil die Fassade unter Denkmalschutz steht und z.B. in Asien mussten die Bürger geschmacklich auch angepasst werden.

„gekochter Hund“ in der Dose dürfte sich wiederum nicht zur Globalisierung eignen. Einerseits ist der Markt doch eher Regional, andererseits würde sich ein globaler Konzern ziehmliche Probleme, möglicherweise bis zum Boykott, in anderen Regionen einhandeln.

Im Dienstleistungs-Sektor, besonders wenn diese mit wenig Material und direkt am Kunden ausgeführt wird, erhöht sich der Verwaltungsaufwand durch eine Globalisierung eher, eine Globalisierung bringt also eher Nachteile auf dem Markt. Technisch, wäre heute ein globalisiertes Taxiunternehmen machbar, zumindest die Taxizentrale könnte technisch irgendwo zentralisiert werden und man könnte auch beim Ankauf der Taxis selbst optimieren. Andererseits hätte man recht hohe Kosten bei der Technik und beim Personal zu verzeichen. Im Callcenter eines Münchner Taxiunternehmens, muss man byrisch verstehen, sonst bleiben einem die Kunden weg und ein Computersystem nach der Art „wenn sie zum Isartor wollen drücken sie die Eins“ wird viele ältere Kunden verschrecken bzw. sie sind damit überfordert und ein besoffener wird es nicht bedienen können, also kann man einen ganzen Kundenkreis nicht damit bedienen.

Brot kann ich zwar in gewissem Rahmen in Mengen und zentral herstellen und erst vor Ort aufbacken, aber wer einen Bäcker um die Ecke hat kennt den Unterschied.

Es wird auch wohl immer eine Kundengruppe geben, welche es schätzt ein individuelles Produkt zu erstehen, welches auch nur in kleinen Stückzahlen hergestellt wird. Dies kann nur ein kleines, also regionales, Geschäft leisten.
Oder das besonderen Wert darauf gelegt wird, wie das Produkt entstanden ist; Stichwort „Direktverkauf vom Bauernhof“, hier geht es vielen Kunden darum selber zu sehen wie die Tiere gehalten werden.

Selbst im Bauwesen gibt es Regionale Probleme. Ein Haus auf 1’800m muss anders gebaut werden, als eines das im Tal steht. Selbst das Holz darf nicht gleich behandelt werden.

Mal sehen ob dir das weiter hilft.

MfG Peter(TOO)