Beamtenbesoldung - Gerechtfertigt oder Überzogen?

Derzeit bildet die allseits bekannte Regenbogenpresse (schon wieder)
eine vereinte Front gegen die Beamten und widmete diesem Thema daher
auch einen Platz auf der Titelseite. Da hat man das hübsche Mädel gar
nicht mehr beachtet. Bevor hier eine hoffentlich rege Diskussion von
Nichtbeamten und Beamten eröffnet wird, noch ein paar Infos zu mir:

Ich bin Bundesbeamter und ich muss 41 Std. pro Woche arbeiten. Nach
aktueller Besoldung (für die Bevölkerung öffentlich) liegt mein
Nettostundenlohn bei 11,66 EUR. Allerdings ist der
Krankenversicherungsbeitrag noch nicht inbegriffen. Dann sind es nur
noch 10,75 EUR. Überstunden werden nicht bezahlt und Urlaubsgeld und
13. Monatsgehalt sind Fremdwörter für mich. Bei gleicher Befähigung
könnte ich in der freien Wirtschaft nach Abzug der gesetzlichen
Abzüge locker 15 EUR und aufwärts bei geringerer Wochenarbeitszeit
bekommen. Jetzt kann natürlich jeder sagen:„selbst schuld“.
Aber genau das sage ich auch allen, die mein Gehalt für zu hoch
erachten.

Noch etwas: Würden alle 1,7 Millionen Beamte plötzlich in der
gesetzlichen Sozialversicherung versichert sein, würde vornehmlich in
den Landeshaushalten ein großes Loch klaffen.

Jetzt seid ihr dran!
MfG

Derzeit bildet die allseits bekannte Regenbogenpresse (schon
wieder)
eine vereinte Front gegen die Beamten und widmete diesem Thema
daher
auch einen Platz auf der Titelseite. Da hat man das hübsche
Mädel gar
nicht mehr beachtet. Bevor hier eine hoffentlich rege
Diskussion von
Nichtbeamten und Beamten eröffnet wird, noch ein paar Infos zu
mir:

Ich bin Bundesbeamter und ich muss 41 Std. pro Woche arbeiten.
Nach
aktueller Besoldung (für die Bevölkerung öffentlich) liegt
mein
Nettostundenlohn bei 11,66 EUR. Allerdings ist der
Krankenversicherungsbeitrag noch nicht inbegriffen. Dann sind
es nur
noch 10,75 EUR. Überstunden werden nicht bezahlt und
Urlaubsgeld und
13. Monatsgehalt sind Fremdwörter für mich. Bei gleicher
Befähigung
könnte ich in der freien Wirtschaft nach Abzug der
gesetzlichen
Abzüge locker 15 EUR und aufwärts bei geringerer
Wochenarbeitszeit
bekommen. Jetzt kann natürlich jeder sagen:„selbst schuld“.
Aber genau das sage ich auch allen, die mein Gehalt für zu
hoch
erachten.

Noch etwas: Würden alle 1,7 Millionen Beamte plötzlich in der
gesetzlichen Sozialversicherung versichert sein, würde
vornehmlich in
den Landeshaushalten ein großes Loch klaffen.

nicht in deinem alter, wenn du im büro sitzt(ich nehme an, du hast studiert). ich bin noch 2 monate im innendienst für unter 15 euro bei 45 wochenstunden. im außendienst gibts mehr gehalt, aber 41 h hat man da in 3 tagen voll. im endeffekt hast du doch wieder nur nen kleinen stundenlohn. nur halt mehr gehalt.

allerdings ist das altersabhängig. mit 55 bist du in der freien wirtschaft entweder arbeitslos oder kriegst viel mehr als als normaler beamter.

Dieses ewige Gejammer…
Hi!

Derzeit bildet die allseits bekannte Regenbogenpresse

Welche denn noch, außer der BLÖD ?

Ich bin Bundesbeamter und ich muss 41 Std. pro Woche arbeiten.

Diese Woche habe ich bis einschließ gestern um 12 Uhr dafür benötigt…

Nach
aktueller Besoldung (für die Bevölkerung öffentlich) liegt
mein
Nettostundenlohn bei 11,66 EUR.

Das heißt im Klartext, Dass Dein NETTOeinkommen eine Höhe von 2071,60€ im Monat hat - mit 26 Jahren.

Dafür müsste man - ich setze mal StKl. I oder IV voraus - in der privaten Wirtschaft ca. 3.100€ (bevor Du ein Veto einlegst - ich HABE die Kranken- und Pflegeversicherung nicht berücksichtigt!) Euro im Monat verdienen, oder aber auch 37.200€/Jahr.
Sei mir nicht böse, aber WORÜBER regst Du Dich gerade auf?!

Das mittlere verfügbare Jahreseinkommen der Bevölkerung Deutschlands lag 2005 (aktuellere Zahlen habe ich nicht) bei 15.617€ pro Person - da liegst Du doch satt drüber.

Allerdings ist der
Krankenversicherungsbeitrag noch nicht inbegriffen. Dann sind
es nur
noch 10,75 EUR.

Wow - „nur“ noch 1.909,62€ netto im Monat.
Oder mal Butter bei die Fische. In der privaten Wirtschaft hieße das
3262,-€ brutto im Monat
39.144,-€ brutto im Jahr - das wäre dann schon fast das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen pro HAUSHALT im Deutschland - und Du redest nur von Dir als einzelnem Verdiener…

Überstunden werden nicht bezahlt

…was völlig normal ist

und
Urlaubsgeld und
13. Monatsgehalt sind Fremdwörter für mich.

Für mich auch

Bei gleicher
Befähigung
könnte ich in der freien Wirtschaft nach Abzug der
gesetzlichen
Abzüge locker 15 EUR und aufwärts bei geringerer
Wochenarbeitszeit
bekommen.

Mit 26 Jahren?
Dann musst Du aber schon verdammtes Glück haben!

Warum sonst steht Ihr hier ganz vorne?
[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…](http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/11/PD06 496 81,templateId=renderPrint.psml)

Noch etwas: Würden alle 1,7 Millionen Beamte plötzlich in der
gesetzlichen Sozialversicherung versichert sein, würde
vornehmlich in
den Landeshaushalten ein großes Loch klaffen.

Glaube ich nicht, da sie Steuerersparnisse, die durch die wegfallenden Pensionen entstehen, das wieder ausgleichen könnte.

Jetzt seid ihr dran!

Ich finde dieses dauernde Gejammer auf derart hohem Niveau unerträglich - leider ist es ja mittlerweile typisch deutsch geworden.

Und bevor jetzt einige Beamte der Meinung sind, mich auseinandernehmen zu müssen - ich habe nur sachlich Fakten dargelegt.

Ich habe mal so gar nix gegen Beamte, ich habe mich seinerzeit dazu entschieden, NICHT den Weg des Beamten zu gehen, da ich die fehlende „Eigenverantwortung“ (alles wäre mir zu regelmentiert) nicht ertragen könnte.
Dazu kommt, dass mir mein Job Spaß macht, ich sehr gerne arbeite und durchaus auch ab und zu mal einen Wechsel brauche.

Dass einige Berufsstände in den Zeitungen (oder was nich so nennt) häufig präsent sind, ist nicht unnormal - das gehobene Management hat das Problem permanent, und subventionierte Arbeitnehmer tauchen in steter Regelmäßigkeit auch immer wieder auf. Da hilft wohl nur ein dickeres Fell.

Wenn sich jemand dazu entscheidet, den Weg des Beamten zu gehen, kann ich das nicht zuletzt wegen der Sicherheit des Jobs und der Altersvorsorge sehr gut verstehen.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass auf der „einen oder anderen Seite“ besser oder schlechter gearbeitet wird. Tränen gibt es auf beiden Seiten, genauso, wie es echte Ässe gibt.
Ebenso ist es aber leider auf beiden Seiten mit den Jammerern…

Liebe Grüße
Guido

Hi Jens

Noch etwas: Würden alle 1,7 Millionen Beamte plötzlich in der
gesetzlichen Sozialversicherung versichert sein, würde
vornehmlich in
den Landeshaushalten ein großes Loch klaffen.

Jetzt seid ihr dran!

Nur eine Frage:
Ich verstehe das da oben nicht. Woher soll dieses Loch kommen;
Sozialversicherungsbeiträge werden vom Brutto Lohn des Arbeiters/Angestellten abgezogen.

Die Pensionen der Beamten zahlt der Staat, ohne das jemals in dieser Richtung vom Beamten vorgesorgt wurde. Also müsste dieses Loch doch eher kleiner werden.

MfG

Jürgen

Achso - Antwort auf die Überschrift
Gerechtfertigt

Hi,

wen der B…d- Zeitung nichts mehr weiß sucht man halt krampfhaft um das Sommerloch zu schliessen.

Konrad

Hallo,

Warum sonst steht Ihr hier ganz vorne?
[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…](http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/11/PD06 496 81,templateId=renderPrint.psml)

Also von vorn herein ist der Unterschied zu den Angestellten ja nicht so gewaltig.
Außerdem sind, wenn ich die Angaben dort richtig verstehe, die Ausgaben für Kranken und Pflegeversicherung, die die Beamten selbst erbringen müssen nicht abgezogen.
Damit werden Beamte sicher nicht zu Hungerleidern, aber ich denke die leichte statistische Spitzenstellung kommt ihnen von daher dann doch nicht mehr zu.

Gruß
Werner

Hallo WWWler!

Hier die Erklärung zur Versicherungsfreiheit von Beamten und dem Vorteil für den Staat bzw. die Länder:

Ich habe mein Studium bei der ehemaligen BfA absolviert und hatte da natürlich auch Einblicke in den Haushalt. Ein versicherungspflichtiger Arbeitnehmer zahlt seine Sozialversicherungsbeiträge bekanntlichermaßen „nur“ zur Hälfte, die andere Hälfte trägt der Arbeitgeber. Bei „versicherungspflichtigen“ Beamten müsste dann der Staat / das Bundesland die andere Hälfte tragen.

Und noch etwas: Jemand der denkt, dass Beamte keine Steuern zahlen, ist falsch informiert.

Versuche gerne weiterhin, alle aufkommenden Fragen zu beantworten.

PS: Ich jammere nicht, ich wehre mich gegen unseriöse Medien.
(neben BILD u.ä. Schmierblättern gehören fast alle Privatsender dazu, oder kommt bei „heute“ etwas über Drogen- und Alkoholqueen Winehouse?!)

Hallo Jens!

Ich habe mein Studium bei der ehemaligen BfA absolviert und
hatte da natürlich auch Einblicke in den Haushalt. Ein
versicherungspflichtiger Arbeitnehmer zahlt seine
Sozialversicherungsbeiträge bekanntlichermaßen „nur“ zur
Hälfte, die andere Hälfte trägt der Arbeitgeber.

Nun ja, im Grunde zahlt der Arbeitgeber alles. Die Aufteilung auf AN und AG ist doch eher eine Scheinaufteilung. Alleine bei Erhöhungen mag hier ein kurzfristig bremsender Effekt für den AG auftreten. Sinken aber die Nettolöhne dadurch, wird das Thema Gehaltserhöhung dann mit etwas Verzögerung auf die Tagesordnung kommen:wink:

Bei
„versicherungspflichtigen“ Beamten müsste dann der Staat / das
Bundesland die andere Hälfte tragen.

Ja und? So oder so muss der Steuerzahler komplett für die Altersbezüge aufkommen. Das ganze ist ein ähnliches Umverteilungssystem wie die Rentenversicherung. Dass die im Vergleich hohen Altersbezüge für Beamte möglich sind, liegt schlicht daran, dass hier von allen(!) steuerzahlenden Deutschen in Richtung Beamte umverteilt wird.

Ehrlich gesagt: Nicht nachvollziehbar für mich.

Grüße
Jürgen

Beihilfe vergessen?
Hi!

Ein
versicherungspflichtiger Arbeitnehmer zahlt seine
Sozialversicherungsbeiträge bekanntlichermaßen „nur“ zur
Hälfte, die andere Hälfte trägt der Arbeitgeber.

Das ist nicht ganz korrekt, aber egal - es passt ja fast.

Bei
„versicherungspflichtigen“ Beamten müsste dann der Staat / das
Bundesland die andere Hälfte tragen.

Ah ja - und die Beihilfe zu den reinen Krankheitskosten iHv. bis zu 50% unterschlägst Du?

Und noch etwas: Jemand der denkt, dass Beamte keine Steuern
zahlen, ist falsch informiert.

Das habe ich bislang hier nicht gelesen - bislang, also bis DU damit angefangen hast.

Gruß
Guido, der es schade findet, dass Du auf keinen einzigen erwähnten Punkt eingehst.

Hallo
Die großen Behörden wie die Bundes- und Landesbehörden und die Großstädte sowie die Bahn, Post, Bundeswehr usw. haben nicht vorgesorgt.
Die haben sich gesagt: Die waren so selbstherrlich, daß sie sagten: „Wir sind so finanzstark, die Pensionen für unsere Beamten zahlen wir aus der Portokasse.“
Und jetzt erheben sie großes Geschrei!
Deswegen haben diese Institutionen auch keine KFZ-Versicherungen. Wenn man mit einem Fahrzeug dieser Dienststellen mal einen Unfall hat, dann gnade einem Gott!
Die kleineren Gemeinden haben immer in eine sog. „Pensionskasse“ für ihre Beamten eingezahlt. Deswegen werden ihre Haushalte auch nicht durch Pensionszahlungen belastet.
Gruß
Jochen

Hi!

Bevor hier eine hoffentlich rege
Diskussion von
Nichtbeamten und Beamten eröffnet wird, noch ein paar Infos zu
mir:

Ich bin Bundesbeamter und ich muss 41 Std. pro Woche arbeiten.
Nach
aktueller Besoldung (für die Bevölkerung öffentlich) liegt
mein
Nettostundenlohn bei 11,66 EUR. Allerdings ist der
Krankenversicherungsbeitrag noch nicht inbegriffen. Dann sind
es nur
noch 10,75 EUR. Überstunden werden nicht bezahlt und
Urlaubsgeld und
13. Monatsgehalt sind Fremdwörter für mich.

Das ist viel. Enorm viel. Ernsthaft.

Ich hatte im letzten Jahr zwei Vorstellungsgespräche. Gesucht wurde ein Anwendungsentwickler mit Kenntnissen in Objektorientierter Programmierung (C++ oder Java), sehr guten Datenbankkenntnissen (Oracle) und den üblichen Internet-Programmiersprachen (HTML, PHP5, CSS, JavaScript, Ajax). In beiden Gesprächen wurde ein Brutto-Stundenlohn von 10 Euro bei 40 Stunden die Woche ohne Urlaubs- oder Weihnachtsgeld angeboten.

Beim ersten Gespräch habe ich gedacht, die wollen mich auf den Arm nehmen und habe das Gespräch abgebrochen. Beim zweiten Gespräch habe ich offen protestiert und gesagt, dass 10 Euro brutto die Stunde für die geforderten Qualifikationen wohl ziemlich wenig seien. Man konterte mich mit der Aussage, man würde auch billigere Arbeitskräfte bekommen (NB: später habe ich erfahren, dass in dieser Firma die gesamte DV-Mannschaft - 10 Leute - innerhalb von 18 Monaten zwei Mal komplett ausgetauscht wurde).

Sei also mit deinen 11,66 Euro zufrieden. :smile:)

Grüße
Heinrich

Rücklagenverbot
Hallo,
die aussage ist so nicht richtig.
Ich weiß von einer großen Stadt im Rheinland, die bis Mitte der 70er Jahre erhebliche Rücklagen gebildet hatte, für genau diesen Zweck.
Dann kam die Gemeineordnung, die dazugehörigen Haushaltsregelungen und die Anweisung der Kommunalaufsicht, dass nach den jetzt geltenden (!!) Gesetzen diese Rücklagen aufzulösen seien.
Und diese Gemeinde ist nicht die einzige.

Hier hat also der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass keine Rücklagen existieren.

Wer mal etwas (keine 10 Jahre) zurückblickt: Es wurde mal gesetzlich festgelegt, dass die Beamten die gleiche Besoldungsanpassung bekommen sollten, wie die Angestellten und Arbeiter, abzüglich 0,2%, die in eine (jetzt vorgeschriebene) Pensionsrücklage einzuzahlen waren. Diese Vorschrift hat keine drei Jahre gehalten, dann wurden die Besoldungsanpassungen für Beamte wieder zeitlich verschoben, fielen wieder geringer aus und und und…
Inzwischen ist die Pflichteinzahlung wieder gestrichen worden.

Wo ist das? In Ostdeutschland??

Da gibt es im Sueden noch nicht mal einen Mitarbeiter mit schlechten Deutschkentnissen fuer so einen Betrag.

Wo ist das? In Ostdeutschland??

Großraum Hannover - Hildesheim - Braunschweig

Da gibt es im Sueden noch nicht mal einen Mitarbeiter mit
schlechten Deutschkentnissen fuer so einen Betrag.

Ich war - und bin - auch ziemlich geplättet von diesen Gehaltsangeboten. Eine einfache Kassiererin im Billig-Supermarkt an der Ecke bekommt laut Tarifvertrag mehr.

Grüße
Heinrich