Beamtenlaufbahn od. Ausbildung statt Studium?

Hallo!

Ich studiere zur Zeit Jura aber bin mir nicht sicher, ob ich dieses Studium auch forsetzen möchte. Es schreckt mich nämlich ab,dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt zur Zeit so schlecht aussieht und um einen Job als angestellter Anwalt oder erst recht als verbeamteter Anwalt zu bekommen muss man schon ein sehr gutes Examen erreichen. Ansonsten bleibt einem meines Wissens nach nur der Weg in die Selbstständigkeit, was für mich jedoch nicht in Frage kommen würde, da mir für diese Option das Geld fehlt und auch das „know how“, um in der freien Wirtschaft als Selbstständiger zu „überleben“. Hinzu kommt das nicht zu unterschätzende Risiko, dass die Kanzlei sozusagen floppt und man dann nur mit einem Haufen Schulden dasteht.Als Alternative habe ich mir nun überlegt in den gehobenen Verwaltungsdienst zu gehen, um später mal als „Regierungsinspektor“ angestellt zu werden. Dort erfährt man auch viel über rechtliche Angelegenheiten udn darüber hinaus noch etwas über Wirtschaft und Sozialwissenschaften. Klarer Vorteil ist hier auch, dass man eben verbeamtet werden kann auf lebenszeit udn sich keine Sorgen machen müsste um seinen Arbeitsplatz. Vorteilhaft ist hier auch, dass man während der Ausbildung schon um die 800 Euro verdient und das gehalt nach der Ausbildung wird immerhin mit beachtlichen 1.948,15 € pro Monat+ Urlaubsgeld, + weihnachtsgeld+essensgeld angegeben. da man kaum weitere Abgaben zahlen muss erscheint mir dieses gehalt sehr hoch, denn Leute, die ihre Lehre abgeschlossen haben verdienen meistens bedeutend weniger und müssen eben um ihren Arbeitsplatz ständig bangen. Meine Frage ist jetzt erstens , ob ich das Studium auch wirklich aufgeben sollte eurer Meinung nach? Zweitens würde mich interessieren, ob dieses Beamtengehalt wirklich so ausreichend ist, um später mal eine familie versorgen zu können oder ob sich das Risiko der freien Wirtschaft meistens dann doch lohnt? Glaubt ihr eine (Abiturienten-)Ausbildung z.B. als Handelsassistent im Einzelhandel wäre die erfolg-versprechendere Alternative zum Studium? Laut Tarif verdient selbst ein Abteilungsleiter mit ca. 3000 euro Brutto aber nicht so viel wie ein Beamter im gehobenen Dienst und dahin müsste man sich auch erst einmal hoch arbeiten.

Ich wäre für jede Antwort sehr dankbar!

Gruss
Bernd

hi

Ich studiere zur Zeit Jura aber bin mir nicht sicher, ob ich
dieses Studium auch forsetzen möchte.

abgebrochenw Studiengänge machen sich GANZ schlecht in Bewerbungsunterlagen …

Als Alternative habe ich mir nun überlegt in den
gehobenen Verwaltungsdienst zu gehen, um später mal als
„Regierungsinspektor“ angestellt zu werden.

Mach dein Jura fertig … dann hast du chance auf höheren dienst … ist fast das doppelte an geld … *nurmalsoanmerk*

Klarer Vorteil ist hier auch, dass man eben verbeamtet werden kann

und dadurch zum lebenden inventar wird das mehr oder weniger beliebig irgendwohin versetzt werden kann … *g* Verwaltungsreform sei Dank

auf lebenszeit udn sich keine Sorgen machen müsste um seinen
Arbeitsplatz.

geheizt wird dort auch … und dach über dem Kopf hat man …öh… und …und… *grübel*

Monat+ Urlaubsgeld, + weihnachtsgeld+essensgeld angegeben.

hallo ? aktuelle Meldungen gelesen ??? NIX Urlaubsgeld mehr (bisher 250 euro im Juli *g*) … Essensgeld ??? wo ??? weihnachtsgeld… in zukunft monatlich ein paar Kröten …

man kaum weitere Abgaben zahlen muss

nur steuern … bissi mehr als andere - und man muss sich privat versichern was vom Nettogehalt extra abgeht … wobei die Privaten in vielen dingen weniger bezahlen als die gesetzlichen

erscheint mir dieses gehalt sehr hoch, denn Leute, die ihre Lehre
abgeschlossen
haben verdienen meistens bedeutend weniger und müssen eben um
ihren Arbeitsplatz ständig bangen.

eine lehre ist etwas anderes als eine Fachhochschulstudium

Meine Frage ist jetzt
erstens , ob ich das Studium auch wirklich aufgeben sollte
eurer Meinung nach?

nein

Zweitens würde mich interessieren, ob
dieses Beamtengehalt wirklich so ausreichend ist, um später
mal eine familie versorgen zu können

hängt von deinen sonstigen Ansprüchen ab … im gehobenen dienst reicht es so eben - wobei die Beförderungschancen mau sind und ich weiss nicht ob dir o.g. gehalt iin 10 Jahren auch noch ausreicht… denn di Nullrunden häufen sich

oder ob sich das Risiko
der freien Wirtschaft meistens dann doch lohnt?

je nach sparte finanziell auf jeden Fall

Gruß Hexerl

Mach dein Jura fertig … dann hast du chance auf höheren
dienst … ist fast das doppelte an geld … *nurmalsoanmerk*

Das wäre ja auch von Anfang an sozusagen mein Ziel gewesen mit dem Jura Studium aber es erscheint mir ohne das sog. Prädikatsexamen schwierig bis unmöglich in den höheren Verwaltungsdienst zu kommen. Es gibt ja derzeit auch mehr als genügend Absolventen dieses Bereichs.Nachher stehe ich da und finde einerseits keine Anstellung und andererseits kann ich keine Kanzlei aufmachen…

Welche Ausbildungen könntet ihr denn als wahre Studiums-Alternative empfehlen?

Hallo, Bernd,

ich sitze regelmäßig auf Arbeitgeberseite in einer Kommune dabei, wenn es um die Auswahl von Anwärterinnen und Anwärtern für den gehobenen Dienst geht.

  1. Ein abgebrochenes Studium muss nicht unbedingt ein Einstellungshindernis sein, muss aber in der persönlichen Vorstellung (wenn Du überhaupt so weit kommst!) sehr gut begründet werden.

  2. In den Kommunen (und ich gehe davon aus, bei den andern öffentlichen Verwaltungen ist es genau so) werden alle Bewerrber und Bewerberinnen einem Einstellungstest bei einer außenstehenden Stelle unterzogen (der Test ist nicht ohne!!), danach gibt es eine Rangordnung der Besten und nur die werden eingeladen (im Beispiel: Mittelstadt 120 Bewerbungen, 16 Personen wurden eingeladen).

  3. Du solltest Dir einmal Gedanken machen, was Du gerne machst, wo Deine Interessenschwerpunkte liegen etc., denn der Inspektor in einem Finanzamt hat andere Schwerpunkte als der bei einem Sozialversicherungsträger, beim Arbeitsamt oder in einer Komune (u.s.w., u.s.w.).

  4. Studium zu Ende machen mit der Hoffnung in den höheren Dienst zu kommen, - das kannst Du in der Praxis vergessen. Es gibt eine solch ungeheure Zahl an fertigen Juristinnen und Juristen, dass wirklich nur die allerbesten eine Chance haben (Beispiel: auf eine für zwei Jahre befristete Stelle, Teilzeit, d.h. kein wirklich tolles Angebot hatten wir bereits vor vier Jahren 150 Bewerbungen, es wurden nur die Personen mit Doppelprädikat eingeladen -12-).

Nun mein Tipp: 1) versuche so schnell wie möglich den Abschluss irgendwie zu erreichen und informiere Dich in der Zwischenzeit (wenn man dran bleibt, bekommt man eine sehr gute Beratung z.B. beim Arbeitsamt), welche Ausbildung Dich nun wirklich interssieren könnte. Mein Sohn brach nach längerem „vor sich hin studieren“ - nicht ganz freiwillig - sein Studium ab, suchte eine Stelle als Azubi zum Fachinformatiker und kann sich heute gut selbst ernähren!

Ich wünsche Dir viel Glück im Jahr 2004!
Ingeborg :wink:

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Hi Bernd,
ich an Deiner Stelle würde mir mal im Vorfeld Deiner Ausbildungsüberlegungen die Frage stellen, warum Du so zukunftsängstlich bist. Dein Sicherheitsdenken erscheint mir extrem (z.B. jetzt schon über evtl. Urlaubsgeld oder die Versorgung einer Familie nachzudenken). Wie hier schon geschrieben wurde: Heute ist nichts mehr „sicher“, selbst am Beamtenstatus wird irgendwann gesägt werden, weil sich der Staat darauf besinnen wird, auch seine „Diener“ nach Leistungskriterien hiren und firen können zu wollen.
Meines Erachtens hat derjenige beruflichen Erfolg, der sich für sein Fach begeistert - und nicht, weil er ihn aufgrund von Sicherheitsmerkmalen ausübt…
Gruß,
Anja

Welche Ausbildungen könntet ihr denn als wahre
Studiums-Alternative empfehlen?

Das ist allerdings die falsche Frage.
Du solltest dir schon in den Grundzügen klar sein, in welche Richtung du gehen willst.
Deine Ausbildung b.z.w. dein Studium auf die zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten auszurichten ist gefährlich.
Beruf kommt von Berufung - und damit wirst du die meiste Zeit deines Lebens beschäftigt sein.
Gruß
Stone

Hallo Bernd!

Sorry, will dich nicht auf die Füße treten., Kann es aber sein, dass es dir nur um einen Weg geht, möglichst schnell in den Staatsdienst zu kommen, um um 13.00 Uhr dein Schildchen „Kein Publikumsverkehr“ aufstellen zu können und mit 45 Jahren wegen seelischen Stress Frührentner zu machen?

Gruß
Falke

Sorry, will dich nicht auf die Füße treten., Kann es aber
sein, dass es dir nur um einen Weg geht, möglichst schnell in
den Staatsdienst zu kommen, um um 13.00 Uhr dein Schildchen
„Kein Publikumsverkehr“ aufstellen zu können und mit 45 Jahren
wegen seelischen Stress Frührentner zu machen?

Um es kurz und knapp zu sagen: Nein,darum geht es mir nicht. Ich suche eben zur Zeit nur Alternativen zu meinem Studium und da ich den Beamtendienst schon immer als Vorteilhaft angesehen habe, dachte ich mir,dass die beste Alternative vielleicht wäre, sofort in diesen einzutreten. Das man damit gerade so über die Runden kommt später kann ich mir irgentwie nicht vorstellen. Immerhin entspricht das Gehalt im gehobenen Dienst meines Wissens nach doch dem eines Grundschul-Lehrers (A9), oder?

Des weiteren suche ich eben nach weiteren Möglichkeiten, wie man sein Abitur auch ohne Studium sinnvoll einsetzen könnte. Da ich mich über Ausbildungsgänge bisher nicht so sehr informiert habe, wäre ich eben sehr dankbar, wenn mir hier Jemsand Vorschläge unterbreiten könnte.

hallo Ulf,

hmm, meiner Meinung nach sollte man seinen Job (den man immerhin viele jahre viele Stunden macht!) nicht (nur) nach Sicherheitserwägungen aussuchen. Extreme Sicherheit (wird übrigens aber in Zukunft auch nicht mehr so sein bei Beamten!) auf der einen Seiten kann einen hohen Preis auf der anderen Seite bedeuten!!

Ein Beispiel aus meiner Umgebung: eine Freundin träumte den Traum, Architektur zu studieren. Dem Vater zuliebe (oder warum auch immer) begann sie eine Beamtenlaufbahn auf einem Amt- und es kam, wie es kommen mußte: inzwichen ist sie verbeamtet und träumt ihren Traum immer noch - wird ihn aber nie umsetzen, weil sie sich nicht traut, ihre Lebenstellung aufzugeben. Die ihr übrigens überhaupt keinen Spaß macht und langsam trotz der Sicherheit Depressionen veruracht.Das ist ein Einzelfall, zeigt aber vielleicht, dass Sicherhiet nicht unbedingt glücklich macht. Geld übrigens auch nicht:smile:
Viel Glück
Ayla

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hmm, meiner Meinung nach sollte man seinen Job (den man
immerhin viele jahre viele Stunden macht!) nicht (nur) nach
Sicherheitserwägungen aussuchen. Extreme Sicherheit (wird
übrigens aber in Zukunft auch nicht mehr so sein bei Beamten!)
auf der einen Seiten kann einen hohen Preis auf der anderen
Seite bedeuten!!

Ein Beispiel aus meiner Umgebung: eine Freundin träumte den
Traum, Architektur zu studieren. Dem Vater zuliebe (oder warum
auch immer) begann sie eine Beamtenlaufbahn auf einem Amt- und
es kam, wie es kommen mußte: inzwichen ist sie verbeamtet und
träumt ihren Traum immer noch - wird ihn aber nie umsetzen,
weil sie sich nicht traut, ihre Lebenstellung aufzugeben. Die
ihr übrigens überhaupt keinen Spaß macht und langsam trotz der
Sicherheit Depressionen veruracht.Das ist ein Einzelfall,
zeigt aber vielleicht, dass Sicherhiet nicht unbedingt
glücklich macht. Geld übrigens auch nicht:smile:
Viel Glück
Ayla

Ich glaube so langsam mein beitrag hier wird etwas missverstanden. Also mir ist schon klar,dass ich auch einen beruf wählen muss, der mir Spass bringt udn ich nicht NUR auf das Geld achten sollte oder darauf, ob ich dann wohl eine sichere Stelle habe. Allerdings bin ich auch Realist genug um zu erkennen, dass so ein Jura Studium bei den derzeitigen Absolventenzahlen und Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt eben problematisch ist. Ich möchte deshalb frühzeitig handeln und entweder das Studium fortsetzen oder eben etwas Neues beginnen und würde gerne mal die Meinung von Anderen hören, was denn eher zu empfehlen ist. Ausserdem bin ich deshalb- weil ich mich neu orientiere- erst einmal offen für alle Ideen bezüglich einer anderen Ausbildung. Etwas besorgt bin ich dann , wenn ich mir die tariflichen gehälter zum Beispiel im Eimzelhandel angucke:

Im Jahr 1 nach der Verkäuferausbildung 1.309
1.465

Im Jahr 1 nach der Ausbildung zum/r Kaufmann/frau im Einzelhandel 1.462
1.534

Eckgehalt für Angestellte mit kaufmännischer Ausbildung
(nach weiteren drei Berufsjahren) 1.857
1.832

Als Erstkraft oder Erster Verkäufer
(ab dem 5. Tätigkeitsjahr) 2.188
2.047

Als Substitut bzw. stellvertretender Abteilungsleiter
(mit 4-8 unterstellten Mitarbeitern, nach dem 5. Tätigkeitsjahr) 2.507
2.512

Als Abteilungsleiter, Einkäufer, Verkaufsstellenleiter
(mit 4-8 unterstellten Mitarbeitern, nach dem 5. Tätigkeitsjahr) 2.926
2.970

Ausbildungsvergütung:

  1. Jahr
  2. Jahr
  3. Jahr
    572
    636
    729

512
578
663

Als netto bleibt einem davon ja nur die Hälfte übrig später,damit sind dann ja grosse Anschaffungen in den meisten Positionen nicht drin. Aus diesem Grund sollte es eben auch eine Ausbildung sein, bei der man gut verdient.