Hallo,
du vergisst aber schon einmal die grundsätzlich anderen Berechnungsweisen von
-Beamtenbesoldung
und
-Arbeitseinkommen (Arbeiter und Angestellte,wobei diese ja bis in die 1990er-Jahre ja auch noch einmal getrennt berechnet wurden.
was wurde da berechnet, wenn sich bei der Beamtenbesoldung aus A13 ein Betrag X ergab und beim Angestellten aus E13 ein Betrag Y?
Bei Beamten wird das Ruhegehalt von ihrer zum Zeitpunkt der Pensionierung gezahlten Besoldungsstufe berechnet. Dieser Zeitpunkt war damals (bis 1990) die Vollendung des 65.Lebensjahres.Damit schieden Beamte Kraft Gesetzes aus dem aktiven Dienst aus und erhielten 75 % ihres letzten Gehaltes als Pension.
OK, hatte ich falsch verstanden, weil Du von Berechnungsweise von Beamtenbesoldung und Arbeitseinkommen schriebst. Da frug ich mich eben, was es da noch zu berechnen gab, wenn das doch alles in Tabellen nachzulesen ist. Hättest Du Berechnungsgrundlage von Pension und Rente geschrieben, hätte ich verstanden, worauf Du hinaus willst. Dann hätte ich sicher auch geschrieben, dass ich auf diese systematischen Unterschiede bereits hingewiesen hatte und sie die Ursache für den wirtschaftlichen Verlust hinsichtlich der Ruhestandsbezüge bei Aufgabe des Beamtenstatus ist. Es war ja kolportiert worden, dass sich dieser Verlust daraus ergäbe, dass Beamte grundsätzlich 1/3 netto weniger bekämen.
Gilt für Rentner auch. Die haben in der Vergangenheit jedoch auch aus bereits versteuertem Einkommen Beiträge für ihre spätere Rente bezahlt. Diesen Anteil dann nochmal zu versteuern, wäre ja auch nicht korrekt.
Genau das passiert aber jetzt…
Ja, nachvollziehen kann ich das damalige Urteil auch nicht. Na gut doch, es waren ja Richter, die sich wohl selbst betroffen fühlten. Jedenfalls findet gerade ein schrittweiser Übergang zur Steuerfreistellung der Beiträge und voller Versteuerung der Rente statt. Natürlich bezahlen hier vor allem die die Zeche, die jetzt die Beiträge bezahlen ohne dass sie vollständig angerechnet werden, aber später dann mal den vollen Rentenbetrag versteuern sollen. Bis dahin sind sie gegenüber Beamten also erstmal bei diesem Aspekt benachteiligt.
Von welchen unseligen Regelungen sprichst Du hier in diesem Zusammenhang konkret? Die Pension war schon zu Beamtenpostzeiten voll steuerpflichtig, während die Arbeitnehmer nur den Ertragsanteil versteuern brauchten. Da hat sich in der Vergangenheit in der Tat etwas geändert. Mir schwirrt im Hinterkopf, dass es ein Beamter war, der die Änderungen auf diesem Gebiet angeschoben hatte.
Ich weiß aber nicht, ob Du die meinst. Denn mit der Privatisierung von Bahn und Post hat das nichts zu tun. Die hatte andere gute Gründe, wobei ich nicht ausschließen möchte, dass dabei auch die anwachsenden ungedeckten Versorgungsansprüche eine Rolle gespielt haben.
Doch doch…sowie Anfang der 1980er, aufgrund der dramatisch angestiegenen Massenarbeitslosigkeit, hatte die Gewerkschaft die 35-Stunden-Woche erkämpft.
Für alle?
Zur Vermeidung weiterer Arbeitszeitverkürzung AZV wurde von der schwarzgelben Regierung Kohl die Frühverrentung massiv gefördert. Diese Frühverrentung führte alsbald zu weiteren hohen Belastungen der Rentenversicherung, da sie nicht als versicherungsfremde Leistung vom Staat finanziert wurde, sondern aus den Beiträgen der Versicherten.
Was ist daran versicherungsfremd, wenn Versicherte Leistungen aus ihrer Versicherung erhalten? Steigen die Leistungen, steigen logischerweise auch die Beiträge dafür. Das ist bei jeder Versicherung so. Versicherungsfremd ist etwas, wenn Leute Leistungen aus der GRV beziehen, die dort keine Beiträge gezahlt haben.
Und was hat das vor allem mit der Privatisierung von Post und Bahn zu tun?
Keine Ahnung wie heute die Beamtenpost aussehen würde und wo die die Kohle für den Aufbau von Handynetzen, schnelles Internet usw. hergenommen hätte und ob die sich da überhaupt als hoheitlicher Monopolist veranlasst gesehen hätte auf entsprechende Anträge von Bürgern einzugehen. Vielleicht müssten wir uns dann heute nicht zwischen Tausend Handymodellen entscheiden sondern nur zwischen fünf Farben. Das Ganze natürlich nur zur Miete nebst einer üppigen Grundgebühr für den Anschluss und Verbindungspreisen, die sich ordentlich gewaschen hätten ;o) Ist schon ganz gut, so wie es jetzt ist. Ist aber ein anderes Kapitel.
Dann darf ich einmal daran erinnern,das zuerst das staatliche Unternehmen mit seinem D 1- Netz da war und immer noch ist
Es ist vielleicht noch im staatlichen Besitz, aber eben nicht mehr die Beamten-Post. Ich sprach daher auch explizit davon, wie es mit der Beamtenpost heute aussähe. Ist ja jetzt schon eine Weile her, aber D1 und D2 gingen doch beide 1992 ungefähr gleichzeitig in den Regelbetrieb? Ich glaube sogar, dass der Röhrenproduzent schon ein paar Tage eher soweit war. Und das immerhin als privater Anbieter, der es möglicherweise etwas schwieriger als der staatliche Hoheitsakteuer hatte.
und immer noch die beste Flächendeckung hat…
Aber heute als nichtstaatliches Unternehmen. Die Frage war ja, wie es heute mit der Beamtenpost aussehen würde.
Und Internet ???
Nun,auch da darf ich einmal an den Beginn bei der Bundespost erinnern…
Wer hätte denn sonst damit beginnen dürfen. Das ist doch banal. Es geht darum, wie es heute aussähe.
BTX…ab Anfang der 1980er-Jahre und für 8 DM (4 €) ohne irgendwelche Traffic-Beschränkungen kostengünstiger als so manches heutige Angebot.
Ach komm. Das kann man doch nun nicht vergleichen. Für die damalige Kaufkraft der 8 DM kann ich mir wahrscheinlich heute für ein Jahr mehr Datenvolumen im Mobilfunk leisten, als mit BTX überhaupt im Monat technisch überhaupt möglich gewesen wäre und da ist heute schon die Umsatzsteuer dabei. Außerdem kann mir heute die Hardware aussuchen und muss die nicht von einem Monopolisten zu dessen Preisgestaltung mieten oder kaufen.
Dass damals die Bundespost die erste war, lag dann wohl vor allem daran, dass sie eben das Monopol hatte, also als einzige durfte. BTX hatte sich dann ja auch nie so richtig in die Richtung bewegt, wie man sich das vorstellte. In anderen Ländern sah es ein wenig anders aus.
Das ist also alles denkbar schlecht geeignet, was Du hier vorbringst. Klar hätten wir heute auch Internet und Mobilfunk, wenn es noch die Beamtenpost gäbe. Neben der Frage, warum sowas überaupt von Beamten gemacht werden muss, stellt sich aber insbesondere die, wie dann heute dieses Angebot aussehen würde, wenn es von einer Behörde erstellt würde, wo der Kunde eigentlich Antragsteller ist.
Ich will nicht ausschließen, dass es da zu einem Bewusstseinswandel hätte kommen können. Aber ich will auch zugeben, dass ich das eher für eine Wunschvorstellung halte. Von den Finanzierungsproblemen allein für die Implementierung der notwendigen Technik und der Motivation von Beamten sich auf Neues einzulassen und vielleicht auch hin und wieder den Arbeitsort zu wechseln will ich gar nicht erst anfangen.
Da spielen sich bis heute regelmäßig Dramen ab, die der normale Mensch kaum nachvollziehen kann.
Mal ein kleines Beispiel aus dem Jahr 2014. Und hier geht es nur um Versetzungen innerhalb eines kleinen Bundeslandes. Nicht weiter weg als 40 Kilometer vom Wohnort wegversetzt werden wollen. Braucht man im Grunde nicht weiter kommentieren. Nur froh sein, dass es die Beamtenpost nicht mehr gibt.
Grüße