Becken einfahren

Hallo, ist zwar schon häufig gefragt worden, aber bei uns liegen die Dinge etwas anders.

Wir sind Mitte November über lange Distanz umgezogen, logischerweise muss das Becken (112l) neu eingefahren werden. Leider haben wir erst kurz vor Weihnachten damit angefangen. Die Fische (ein paar kleinere Lebendgebärende und ein par Amanos) sind seit Mitte November in einem Aufzuchtbecken (25 l), da war bis heute kein Nitritpeak feststellbar. Wir würden sie gerne jetzt am WE in das grosse Becken einsetzen, es sind eh nicht so viele. Seit Weihnachten läuft das Becken, aber wir haben jetzt kein Nitrit gemessen, nur im kleinen Becken, war eh rausgeworfenes Geld, weil nie Nitrit drin war. Wir hatten den Bodengrund dringelassen mit ca. 2 - 3 cm Wasser darüber.

Können wir die Fische nun in das 112-Liter Becken einsetzen? Kann ja sein, dass der Peak schon durch ist und wir warten umsonst. Vielleicht den Filter aus dem kleinen Becken mit dazu packen?

Was meint ihr?
Amsel

Also, der Bodengrund ist im grossen Becken, nicht im Aufzuchtbecken, im kleinen Becken schwimmen nur ein paar lose Pflanzen rum und eine kleine Wurzel ist auch drin zum Verstecken.

Hallo

Wir sind Mitte November über lange Distanz umgezogen,
logischerweise muss das Becken (112l) neu eingefahren werden.
Leider haben wir erst kurz vor Weihnachten damit angefangen.
Die Fische (ein paar kleinere Lebendgebärende und ein par
Amanos) sind seit Mitte November in einem Aufzuchtbecken (25
l),

25l ist sehr klein, ich kann deine Ungedult verstehen. Im Winter, normale zimmertemp. ist als Notlösung aller letzte Rille. . .

da war bis heute kein Nitritpeak feststellbar. Wir würden
sie gerne jetzt am WE in das grosse Becken einsetzen, es sind
eh nicht so viele.

Den Peak stellst du auch erst dann fest, wenn Aquarienbewohner Stoffwechsel betreiben. Es bilden sich auch erst dann Bakterien in Substraten(Filter) wenn dieser Stoffwechsel angelaufen ist. Es ist also anzunehmen, das der Peak noch gar nicht stattgefunden hat.
Der Peak lässt sich abfedern, wenn man den biologischen Filter mit Biomasse aus „funktionierenden“ Aquarien impfen kann. Eine weitere Möglichkeit den Peak zu dämpfen ist eine tägliche Wasseranalyse auf Nitrit nachdem die Tiere eingesetzt wurden. Beginnt der Peak und die Nitritwertkurve steigt muss man den Nitritwert durch angepassten Wasserwechsel senken. Letzteres ist nicht ganz einfach und auch nicht einem Aquaristikanfänger zu empfehlen.

Eine weitere Möglichkeit den Nitritpeak herbeizuführen und ihn schnell zu beenden ist das „anfüttern des Beckens“ ohne Aquariumbewohner. Man füttert das Becken über wochen mit Trockenfutter an. Immer nur so, das sehr geringe Mengen im Becken verbleiben. Der Rest wird nach Stunden immer wieder abgesaugt. Es bildet sich dabei zumindest mal ein Bakterienstamm im Filter und freischwimmend im Wasser, der sich um die „Futterreste“ kümmern will. Das ist der erste Ansatz.
Wenn du die Möglichkeit hast, den eigentlichen Besatz des Aquariums immer teilweise zu überführen, würde ich das auch tun. Du Steigerst also nur langsam den Besatz, so dass sich die (in diesem Zusammenhang nützlichen)Bakterien den Gegebenheiten anpassen koennen.
Überführst du alle Tiere mit einem Schlag in ein Aquarium dessen Biofilter auf die Menge der Stoffwechselprodukte nicht vorbereitet ist, kann es sein dass deine Tiere unter den biologisch schlechten Wasserwerten leiden.

Das Geschriebene ist meine private Meinung/Erfahrung. Es gibt kein Anrecht auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Für die entstehenden Auswirkungen auf Grund dieser Meinung/Erfahrung ist jeder selbst verantwortlich.

Servus
Masei1202

Hallo Amsel.

Schütte alles aus dem kleinen Becken ins große, insbesondere Wasser, Pflanzen, Bodengrund.

Lass den alten Filter eine Zeit lang mitlaufen, kann nichts schaden.

Im Prinzip kann nichts passieren.

Gruß, Nemo.

Hallo,

danke für die Antworten. Wir werden heute die Fisch umtopfen, drückt uns die Daumen, dass alles gut geht. Ich hatte sie damals in Plastiktüten mit Wasser und zusätzlich Sauerstoff über 10 Stunden transportiert, unten vor dem Beifahrersitz, um einigermaßen die Temperatur halten und regulieren zu können… Es haben alle überstanden. Ein Fisch ist Wochen später verstorben, aber dafür hat sich mittlerweile auch Nachwuchs eingestellt.

Ein Anfänger bin ich nach 5 Jahren sicherlich nicht mehr, aber Aquaristik ist jetzt auch nicht etwas, was ich als mein Hobby bezeichne.

Was den Nitritpeak angeht, klar, dass Besatz ihn anfeuert, aber er müsste auch ohne Besatz eintreten, sonst würde jedes vorherige Einfahren eines Beckens sinnlos sein.

Auf jeden Fall ist ab jetzt besondere Vorsicht angesagt. Wie oft sollte ich Nitrit messen? Täglich? Mehrmals pro Woche? Und vor allem: Wie lange muss ich rechnen? Ist ja nicht ganz billig.

Danke
Amsel

Hallo Amsel.

Ein Anfänger bin ich nach 5 Jahren sicherlich nicht mehr, aber
Aquaristik ist jetzt auch nicht etwas, was ich als mein Hobby
bezeichne.

Komisch, ich bin nach real 54 Jahren, immer noch unsicher.
Als Experten würde ich mich keinesfalls bezeichnen.

Was den Nitritpeak angeht, klar, dass Besatz ihn anfeuert,
aber er müsste auch ohne Besatz eintreten, sonst würde jedes
vorherige Einfahren eines Beckens sinnlos sein.

Jo, angeblich tut er das auch, oft aber so „schleichend“, dass man es garnicht bemerkt.

Auf jeden Fall ist ab jetzt besondere Vorsicht angesagt. Wie
oft sollte ich Nitrit messen? Täglich? Mehrmals pro Woche? Und
vor allem: Wie lange muss ich rechnen? Ist ja nicht ganz
billig.

Stündlich, vor allem auch nachts. :smile:

Ob mit einem (Durchschnitts-) Aquarium etwas nicht stimmt, erkennt man am Verhalten der Fische.

Wenn die sich ungewöhnlich verhalten, sucht man nach der Ursache, wobei die Sofortmaßnahme immer noch Teilwasserwechsel und nicht chemische Analyse heißt.

Na ja, das denke ich…

Gruß, Nemo.