Bedarf an Stromkabel berechnen

Hallo!

Ich möchte den Bedarf an benötigten Materialien für ein Projekt berechnen. Um einen Elektriker zu fragen, ist es noch zu früh - da kommen bestimmt noch Fragen hinzu.

Fürs erste reicht es, zu wissen, wieviel Meter Stromkabel benötigt werden und da habe ich eine Verständnisfrage - Technikunterricht ist lange her, habe da wohl auch nicht aufgepasst und kann das nicht vom Lochbrett auf einen Raum übertragen. Bestimmt kann mir jemand helfen. Es ist also nur eine Verständnisfrage:

Man hat also nun als Hauptverteiler den Sicherungskasten. Für Einzelanschlüsse ist mir der Weg klar (glaube ich): eigene Sicherung, Kabel zur Steckdose (z.B. des Geschirrspülers). Das lässt sich messen und dann weiß man, wieviel Kabel man braucht.

Für einen Stromkreis für ein Zimmer ist mir das nicht klar. Geht man einmal „rum“ um das Zimmer und schließt dann den Kreis wieder am Stromkabel (z.B. an der Zimmertür) zusammen oder muss man den ganzen Weg zum Sicherungskasten zurück? Das macht ja viele Meter Unterschied.

Und dann wäre noch die Abzweigung zu den einzelnen Abnehmern. Braucht jede Steckdose/Mehrfachsteckdose und jede Lampe eine eigene Abzweigdose in Deckenhöhe? Daraus ergibt sich für mich ja der Bedarf an laufenden Metern Kabel von der Leitung zu den Abnehmern.

Das werden für den Profi ziemlich dumme Fragen sein, aber es gibt halt Leute, die bestimmte Dinge nicht wissen und damit dafür sorgen, dass die Profis von ihrem Können leben können :slight_smile: Machen soll es nachher ein Elektriker, aber es ist schwer, so in der Kostenüberschlagung schon einen Elektriker einzubinden.

Oder vielleicht mal einfach gefragt - vielleicht hat jemand Erfahrungswerte - wieviel lfm Stromkabel würde man für ein Haus, ebenerdig eingeschossig ca. 13x13m mit 21 Räumen (inkl. Flure, Bäder, HWR, HAR etc. ungefähr benötigen? Vielleicht kann da jemand mehr mit anfangen.

Also… verzeiht mir die holprige Fragestellung, kreuzigt mich nicht :wink:

Dossi

Eine Leitung zum Zimmer, auf Grund der Leitungslängen wird meist 2,5mm² nötig sein.
Die endet z.B. an der Steckdose neben der Zimmertür.
Man verlegt ab dort Leitungen, die von Steckdose zu Steckdose führen.
Je nach Raum kann es sinnvoll sein, von der ersten Steckdose nach links und rechts eine Leitung zu den jeweils dort liegenden Dosen zu legen.
Eine weitere Leitung führt zum Schalter / den Schaltern. Ab dort starten die Leitungen, die zu den Leuchten führen.
Abzweige werden seit etwa 30 Jahren nicht mehr in besonderen Abzweigdosen gemacht, sondern in extra tiefen Gerätedosen (die dann Geräteabzweigdosen heißen).

Einen Richtwert für benötigte Leitungslängen gibt es nicht.

Warum willst du den Bedarf überhaupt berechnen?

Nachtrag:

Ach so. Da spielen die Kosten für Leitungen eine untergeordnete Rolle. So untergeordnet, dass bei Angeboten der Preis einer fertig installierten Steckdose stets inklusive des notwendigen Teilstücks der Leitung angegeben wird, lediglich die Stromkreiszuleitung wird einzeln berechnet.

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Warum solltest du das tun? Im Sicherungskasten schließt du die drei Adern (N, L, Pe) deines Kabels an. Dieses Kabel führst du ins Zimmer, und daran schließt du deine Stromkreise an. Jedes Kabel führst du so weit, wie du’s eben brauchst. Es gibt keine Notwendigkeit, wieder zum Sicherungskasten zurückzugehen. Oder besser gesagt: Diese Rückleitung ist mit dem Neutralleiter (N) schon im Kabel enthalten.

Gruß,

Kannitverstan

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So etwas machen unsere britischen Freunde (und nur die !) mit ihren Ringleitungen. Da führt wirklich eine Leitung von Verteiler zur 1. Steckdose dann weiter zu den nächsten Dosen und am Ende dann zurück zum Verteiler. Und dort kommen dann statt 3 Adern folglich 6 Adern für den Kreis an. Die Adern werden dann parallel geschaltet, also aus 6 werden wieder 3 (wie bei uns).
Das Ganze verfeinert mit einer aufwändigen Ohm-Messung ob auch alles richtig angeschlossen wurde.
Denn hier hat man 2,5 mm² Leitungen (den Schutzleiter sogar mit 1,5) und als Sicherung nimmt man 32 A ! In jeder Steckdose( oder im Gerätestecker !) befindet sich eine Einzel(schmelz)sicherung mit 13 A.
Das hatte mal historische und Kabelmaterial sparende Gründe, aber wird bis heute so verwendet und ist nach deren Norm erprobt und zulässig.

Wir hier machen das nicht. Eine (3-polige)Leitung führt vom Verteiler in das Zimmer, entweder zu einer Steckdose oder Lichtschalter nahe der Tür. von dort aus führen Stichleitungen zu weiteren Steckdosen und meist auch zum Lichtkreis des Zimmers. Man kann aber auch Steckdosen und Licht trennen in 2 Kreise (Ausfallsicherheit, muss man sehen ob einem das was bringt).
Man kann (und darf auch 2 oder 3 benachbarte Zimmer auf einen Stromkreis legen oder den Flur mit dazu. Es hängt halt nur von der Nutzung dort ab, ob das „normale“ Nutzung sein wird oder ob man weiß hier werden eher stromstarke Geräte versorgt.

Und wie beim Geschirrspüler richtig angeführt, Einzelsicherung für solche festen Geräte mit über 1 kW Leistung, mind. aber bei 2 kW !
Typ. bei Haushaltsgeräten wie WM,Trockner, GS, WW-Geräte unter Spüle oder Waschbecken, Herd ( 5 x 2,5 mm²), sep. Backofen.

MfG
duck313

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Danke euch. Jeder hat einen Teil zum Verständnis beigetragen.

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