Bedarfs-Tachykardie

Hallo WWWler,

kann mir jemand eventuell den Begriff „Bedarfs-Tachykardie“ näher bringen.

Danke im vorraus

Chris

Hallo !
Bei der Bedarfstachykardie wird das Herz-Zeit-Volumen über einen Anstieg der Herzfrequenz erhöht. Dieses passiert z.B. bei stärkeren Blutverlusten. Um den Sauerstoffbedarf der Organe noch decken zu können, wird das Blut vom Herzen dann kompensatorisch schneller „umgewälzt“ (daher auch der Name „Bedarfstachykardie“).

Gruß Kai

Danke für die Antwort.

Ich habe gelesen das junge Frauen dies auch oft haben, ohne dabei einen z.B. einen Volumenmangel zu haben. Stimmt das?

Gruß

Chris

Hi,

beim Aufstehen zum Beispiel versackt eine Menge Blut in den Beinen. Nun muss das Herz stärker oder schneller schlagen, um die zentralen Organe (vor allem das Gehirn) noch adäquat mit Blut zu versorgen. Bleibt das aus, kippt man um (-> orthostatische Dysregulation). Wenn man dann liegt, tut die Schwerkraft in der Regel ihr Übriges und es kommt wieder genug im Kopf an.

Das Herz kann übrigens bei einem solchen kurzen relativen Volumenmangel nicht wirklich stärker schlagen, weil die Vorlast herabgesetzt ist. Sagt dir der Frank-Starling-Mechanismus schon etwas?

Und um vollständig zu bleiben: Man unterscheidet einen relativen von einem absoluten Volumenmangel. Absolut ist er dann, wenn das Blut fehlt (z.B. wenn es auf der Straße rumfließt); relativ nennt man es, wenn das Blut im Organismus, aber nicht akut verfügbar ist wie etwa beim Versacken in den Beinen.

Grüße
Liete

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Hallo und danke für die Antwort.

beim Aufstehen zum Beispiel versackt eine Menge Blut in den
Beinen. Nun muss das Herz stärker oder schneller schlagen, um
die zentralen Organe (vor allem das Gehirn) noch adäquat mit
Blut zu versorgen. Bleibt das aus, kippt man um (->
orthostatische Dysregulation). Wenn man dann liegt, tut die
Schwerkraft in der Regel ihr Übriges und es kommt wieder genug
im Kopf an.

Also z.B eine Ursache für eine Synkope unklarer Genese?

Das Herz kann übrigens bei einem solchen kurzen relativen
Volumenmangel nicht wirklich stärker schlagen, weil die
Vorlast herabgesetzt ist. Sagt dir der
Frank-Starling-Mechanismus schon etwas?

Mir ist, als ob ich in einem der LPN Bücher etwas darüber gelesen hätte. Aber er sagt mir jetzt nichts.

Und um vollständig zu bleiben: Man unterscheidet einen
relativen von einem absoluten Volumenmangel. Absolut ist er
dann, wenn das Blut fehlt (z.B. wenn es auf der Straße
rumfließt); relativ nennt man es, wenn das Blut im Organismus,
aber nicht akut verfügbar ist wie etwa beim Versacken in den
Beinen.

Ist er auch relativ bei einer Beckenfraktur und Blutungen in den Beckenraum hinein?

Gruß

Chris

beim Aufstehen zum Beispiel versackt eine Menge Blut in den
Beinen. Nun muss das Herz stärker oder schneller schlagen, um
die zentralen Organe (vor allem das Gehirn) noch adäquat mit
Blut zu versorgen. Bleibt das aus, kippt man um (->
orthostatische Dysregulation). Wenn man dann liegt, tut die
Schwerkraft in der Regel ihr Übriges und es kommt wieder genug
im Kopf an.

Also z.B eine Ursache für eine Synkope unklarer Genese?

Wenn eine orthostatische Dysregulation vorliegt, ist das die Ursache (=Genese) der Synkope. Masterfrage: „Sind sie zu schnell aufgestanden?“

Das Herz kann übrigens bei einem solchen kurzen relativen
Volumenmangel nicht wirklich stärker schlagen, weil die
Vorlast herabgesetzt ist. Sagt dir der
Frank-Starling-Mechanismus schon etwas?

Mir ist, als ob ich in einem der LPN Bücher etwas darüber
gelesen hätte. Aber er sagt mir jetzt nichts.

Eminent wichtig. Das mal eben beiläufig zu erklären, fällt mir ein bisschen schwer.

Und um vollständig zu bleiben: Man unterscheidet einen
relativen von einem absoluten Volumenmangel. Absolut ist er
dann, wenn das Blut fehlt (z.B. wenn es auf der Straße
rumfließt); relativ nennt man es, wenn das Blut im Organismus,
aber nicht akut verfügbar ist wie etwa beim Versacken in den
Beinen.

Ist er auch relativ bei einer Beckenfraktur und Blutungen in
den Beckenraum hinein?

Hm… ich weiß, ehrlich gesagt, nicht mehr, wie das per definitionem geregelt ist. Da das Blut aber irgendwohin verloren gegangen ist, wo es nicht mehr dem Stoffaustausch dient und so schnell auch nicht mehr resorbiert wird, würde ich es als absoluten Verlust sehen.
Das fällt aber eher in den Bereich der grauen Theorie. Wenn so jemand dein Patient ist, fehlt ihm akut Blut, was dazu führt, dass du ein Zeitproblem bekommst :wink: