Bedarfsorientierter Energiepass - wozu?

Hallo,

wenn es schon den verbrauchsorientierten Pass gibt, für wen ist dann noch der bedarfsorientierte Energiepass? Und wozu? Wer will den sehen? Kann man nicht auch die Empfehlungen des verbrauchsorientierten EPs als Grundlage für eine energetische Gebäudesanierung heranziehen? Wer wird mich denn fragen ob ich ich einen Pass habe der den Energiebedarf für meine Immobilie bewertet? Die Mieter nicht, die Installateure nicht, die Fensterbauer und die Verputzer auch nicht. Niemand. Oder ist da noch jemand?

Habe ohne hin kein Geld zuviel, trotzdem kann mir geholfen werden?

Gespannt und schöne Grüße mki

Hallo!

wenn es schon den verbrauchsorientierten Pass gibt, für wen
ist dann noch der bedarfsorientierte Energiepass?

Den verbrausorientierten Pass kann man eigentlich getrost in die Tonne treten. Dieser sagt ohne weitere Informationen überhaupt nichts aus.
Einfaches Beispiel: Ein Schloss - Hausherrin Oma sitzt das ganze Jahr mit einem Deckchen und heizt das einzige bewohnbare Zimmer mit einem Schwedenofen. Ergebnis: Das Haus hat einen Verbrauch gemäß Energierechnung von 0.

Wer will den sehen?

Jeder, der weiß, dass er andere Ausweis das taugt.

Kann man nicht auch die Empfehlungen des
verbrauchsorientierten EPs als Grundlage für eine energetische
Gebäudesanierung heranziehen?

Keine Aussagekraft! Daher völlig nutzlos.

Gruß
Falke

Hallo Falke,

wieviele allein stehende Omas mit Schloß, die zudem nur ein Zimmer beheizen gibt es bitte?

Wer will den bedarfsorientierten Pass sehen?

Jeder, der weiß, dass er andere Ausweis das taugt.

´Taugt´, für was?

Gruß mki

Wer will den bedarfsorientierten Pass sehen?

Jeder, der weiß, dass er andere Ausweis das taugt.

´Taugt´, für was ?

Hallo !

Für was er taugt ? Frage doch besser für wen er gedacht ist.

Das ist der Mieter oder Käufer der Wohnung oder des Hauses !
Er kann aus dem bedarfsorientierten Energiepass den zu erwartenden Heizkostenaufwand ersehen und mit anderen Angeboten vergleichen.
Das ist der Sinn !
Früher hatte man doch überhaupt keinen Anhaltspunkt,was man in einer neuen Wohnung an Heizkosten brauchen wird,denn wie die Dämmung,Heizungsart und Alter usw. war, kann niemand bei Besichtigungen sehen.
Man müsste sich auf Angaben von Makler oder Vermieter verlassen,aber das sind sehr vage Zahlen,sie sind am alten Verbrauch des Vormieters angelehnt. Und damit sind es „verbrauchsorientierte“, man kann viel mehr brauchen oder mit den Angaben auch in etwa hinkommen,wenn man gleiche Nutzung und Heizverhalten hat.
Außerdem haben Vermieter und Makler kein Interesse einen besonders hohen Heizverbrauch herauszustellen. Es ist abschreckend für Interessenten.
Mit der Pflicht,einen Energiepass vorzulegen(leider reicht dazu auch der eigentlich nichtssagende nach früherem Verbrauch) hat der Interessent erstmals etwas in der Hand über die zu erwartenden Kosten.

Indirekt soll der Pass nämlich die Vermieter motivieren,in Wärmedämmung und Heizungsmodernisierung zu investieren um die Vermietbarkeit( und auch den Verkaufswert des Hauses) zu erhöhen.

Und auch dem Vermieter selbst nützt der bedarfsorientierte Energieausweis etwas,denn weil ihn ein Fachmann ausstellt(Energieberater,Sachverständiger,in jedem Fall ein Baufachmann mit Ing. Studium oder vergleichbare Qualifikation),erhält man eine Bestandsaufnahme des Hauses und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt,was man durch Modernisierung erreichen könnte.

MfG
duck313

Hallo Duck und vielen Dank,

sprichst Du dich nun für den verbrauchsorientierten oder für bedarfsorientierten Energiepass aus?

Was unterscheidet den einen vom anderen, um zum Beispiel steuerlich wieder auf meine Kosten bzw. Abschreibungsmögichkeiten zu kommen?

Grüße mki

Hallo !
Für den „bedarfsgerechten“ Energiepass !

Nur der wird nach einer energetischen Bestandsaufnahme des gesamten Hauses einschl. Heiztechnik erstellt. Daraus wird dann der tatsächliche Energiebedarf fürs Heizen ermittelt,den man fürs Haus aufwenden muss. Berechnet natürlich nach Normvorgaben,wie die Wohnung genutzt und beheizt wird.

Extremes Verhalten der zukünftigen Mieter nach unten(alle HK aus) und nach oben(alle auf Volle Pulle aufgedreht)führt natürlich zu starken Abweichungen der dann anfallenden Kosten.
Aber das geht nicht anders,man muss immer mit etwas standardmässigem vergleichen,hier die Normzimmertemperaturen und der Energie,die man dafür aufwenden muss.

Da hier der Ersteller das Objekt tatsächlich vor Ort ansieht,alle Maße aufnimmt(Fassadenflächen,Fenster,Dach,Technik) ist er deutlich aufwändiger und damit auch teurer.
Er ist aber wesentlich aussagekräftiger für Eigentümer und Miet-/Kaufinteressent.

Der andere Energiepass wird nach dem tatsächlichen Verbrauch der letzten 3 Jahre ermittelt,also nur aus den Rechnungen (nach Papierlage also) und einer Klimaberücksichtigung.
Hier fällt der individuelle Verbrauch des vorherigen Mieters/Nutzers stark ins Gewicht.
Deshalb ist die Aussagekraft ungenau und kann stark abweichen !

Die Kosten hierfür sind gering,weil alles im Büro gemacht werden kann,es findet keine Hausbesichtigung statt.

Als Eigentümer kann man m.E. die Kosten für den Energieausweis steuerlich ansetzen,wie andere Ausgaben fürs Haus auch.

MfG
duck313

Hallo,

wieviele allein stehende Omas mit Schloß, die zudem nur ein
Zimmer beheizen gibt es bitte?

Genügend dass der verbrauchsorientierte Energiepass hoffentlich von der Regierung bald verboten wir.

Zum Renovieren für dich selbst nützt er absolut nichts und ein Käufer will diesen auch nicht sehen. Hier ist nur der bedarfsorientierten Pass sinnvoll.

Gruß
Falke