Bedeutung der Farbe 'grünlichgold' in der Romantik

Hallo zusammen!

Ich hätte mich gern erkundigt, ob jemand hier gute Quellen und/oder eigene Ansätze zur Bedeutung der Farbe „grünlich-gold“ / „grün-gold“ in der deutschen Romantik hätte. Die Farbzuschreibung findet sich sowohl in Hoffmanns „Der goldene Topf“, als auch in Eichendorffs „Marmorbild“ (1818). Meine Vermutung ist, dass die Farbe als feste Chiffre für etwas verwendet wird.
Wofür genau die Farbe steht, das ließ sich für mich bislang aber nicht ausmachen: Bei Hoffmann wird sie mit der (positiv semantisierten) Serpentina assoziiert, der schlangenhaften Tochter des Archivarius Lindhorst, die Anselmus in sein seliges Leben in Atlantis geleitet. Bei Eichendorff hingegen wird sie mit dem (negativ semantisierten) Ritter Donati verknüpft, welcher der heidnischen Venus und deren dämonischer Sexualität verfallen ist.
Außer der Tatsache, dass beide Figuren an der „Pforte“ zwischen der „Alltagswelt“ (Dresden bei Hoffmann, Lucca bei Eichendorff) und der „Welt des Fantastischen“ (Atlantis/Venustempel) stehen, sehe ich keine großen Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Vielleicht habt ihr ja bessere Ideen? :wink:

Beste Grüße!

Hallo,

Meine Vermutung ist, dass die Farbe als feste Chiffre für
etwas verwendet wird.

Die Chiffre könnte anderer Art sein als vermutet. Grüngold ist wie Zitrongold, Rotgold, Weißgold etc. eine in handwerklicher Fertigung festgelegte „Goldfarbe“. Die Legierung ist mit 15-17 Karat nahe am Weißgold.

Wofür genau die Farbe steht, das ließ sich für mich bislang
aber nicht ausmachen:

Könnte es sein, dass diese Farbe den damals gefragten Goldton bezeichnet, so wie Rotgold,das Ende der 19.Jahrhunderts modern und dann vorwiegend getragen wurde.
Grüngold, das es in zwei Tönen gibt, Hell-grüngold und Dunkel-grüngold wird heute praktisch nicht mehr verwendet.

Vielleicht habt ihr ja bessere Ideen? :wink:

Gold allein gibt vielleicht die gesuchte Bedeutung wieder, denn die Farbbezeichnung könnte gesellschaftliche, monitäre Gründe haben.

freundlichen Gruß
Marga

Hallo, Marga!

Herzlichen Dank für diesen interessanten und in dieser Stoßrichtung sehr interessanten Einwurf! Zumindest im Marmorbild würde diese Deutung Sinn machen - „grünlichgold“ bezieht sich hier auf eine Ritterrüstung, vermutlich eine Zier- und keine Gefechtsrüstung. In diesem Kontext würde Grüngold (das mir bislang unbekannt war) durchaus passen.

Ich habe mittlerweile über Google Books einen weiteren Hinweis aufgetan (siehe Fußnote 221):
http://books.google.de/books?id=MVKHT1b_CMsC&pg=PA11…
Offenbar gibt es bei „Strenzke 1976“ (u.a. S. 31-34) eine eingehende Untersuchung dazu. Wer sich hinter dieser Literaturangabe verbirgt, ist leider aus der Books-Quelle nicht einsehbar, diese sind nicht zugänglich. Vielleicht tu’ ich sie irgendwann aber nochmal auf.
(Dies nur als Information für weitere Neugierige mit derselben Farbe-/Fragestellung :wink:

Dir nochmals herzlichen Dank!