…
dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also
Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der
Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.…
Das möchte ich jetzt mal gerne begründet haben.
…
Erlaeutere bitte deine Frage etwas, weil der obige Text fuer
mich
klar ist. Wo siehst du ein Problem?Hallo Temper
Dieser Beitrag ist ein guter Anfang fuer eine Diskussion.
Ich beginne mal unten:Alles was darüber hinaus
geht ist Mutmaßung und Willkür, also nichtig im Angesicht der
Ansprüche (Allgemeingültigkeit, Konsistenz, Basis etc.) die
eine Sinnfrage stellt.Fuer mich ist Sinn nichts Allgemeingueltiges oder
Konsistentes,
sondern eine subjektive Angelegenheit, aehnlich dem Geschmack
oder
dem Kaelteempfinden. Eine Sache traegt fuer mich dann Sinn in
sich,
wenn ich begreife, dass ihre Existenz nicht ueberfluessig ist,
wenn
ich also das Gefuehl habe, dass der Welt ohne sie etwas
Wichtiges
fehlen wuerde. Dieses Gefuehl kann ich manchmal mit
Argumenten begruenden, aber manchmal auch nicht. Jemand anders
mag
ueber einen Gegenstand, der mir sinnbehaftet erscheint, anders
empfinden. Manchmal teilen Menschen das gleiche Gefuehl oder
lassen
sich von Argumenten anderer ueberzeugen, dass eine Sache
sinnbehaftet
sei.Ich seh da weniger ein Problem. Also nochmal: Wieso sollte die
*Existenz* eines Gegenstandes nicht auch gleichzeitig seinen
*Sinn* darstellen können. Wieso sollte es noch eine
‚Extraschicht Sahne‘ geben, die der reinen Existennz noch
zusätzlich eine *abgetrennte* oder von mir aus auch
*zugeordnete* Bedeutung zukommen lässt, die nicht identisch
mit der reinen Existenz ist? Das ich nur die Möglichkeit habe
die Dinge durch die ‚Brille Perfektion‘ zu betracheten, muß ja
nicht zwangsläufig bedeuten dass es einen irgendwie über- oder
zugeordneten Sinn gibt.Der Gegenstand an sich kann nicht mit seinem Sinn identisch
sein - ja
der Sinn ist noch nicht einmal eine wesentliche Eigenschaft.
Vielmehr
ist Sinn eine Interpretation der Existenz des Gegenstandes in
Hinblick auf seine Stellung im Weltengefuege. Die Frage,
welchen Sinn
ein Baum haette in einer Welt ohne Menschen, ist verwandt zu
jener,
was ein Knall sei, wenn niemand ihn hoere. Der Baum hat
objektive
Eigenschaften (Groesse, Gewicht, physiologischer Bau) und er
ist Teil
eines Oekosystems, in welchem er Aufgaben erfuellt.
Soweit stimmen wir überein, nur…
Doch ist
dies
alles nicht sinnvoll.
Es ermöglicht deine und meine Existenz, manches mag vielleicht nicht direkte Auswirkungen haben, aber es handelt sich um ein Gefüge dessen Sinn (wenn man denn einen braucht) es ist, das Gefüge zu sein und zu ermöglichen, in diversen Wechselwirkungen. Deshalb, denke ich, ist es durchaus legitim den Sinn in der reinen Existenz zu sehen. Wenn überhaupt, dann ist das Sein der Sinn, weil es einfach keinen anderen Grund bzw. keine andere Erscheinungsform gibt. Welche Blümchen unser Bewußtsein aufgrund dieser Basis und der Geschichte des Denkens (mit all seinen Irrungen, Missverständnissen, Fehlern und gedanklichen Krücken und nicht zuletzt Verkehrungen und Abtrennungen) austreibt steht auf einem anderen Blatt.
Den Sinn kann nur ein Mensch empfinden,
er ist
im Aesthetischen anzusiedeln, nicht im physikalischen,
biologischen,
oekologischen oder welche Kategorien es noch geben mag.Oder?
Bedingt, s.o.
Grüße
T.