Bedeutung des lebens

hallo an alle

der begriff lebewesen bedeutet, das ein individuum sich selbst erhält mit eigenständiger aufnahme von überlebenswichtigen recourcen.
reproduktion gehört auch dazu, wie jeder weiss.

das leben an sich ist also unabhängig von der form.
es wäre demnach egal ob eine tierart aussterben würde, da sie in anderer form, eine optimalere, existiert?

ein aussterben bedeutet also nur das ein zweigteil des lebens sich nicht anpassen konnte, deswegen gibt es ja die aufspalltungen um das leben an sich zu erhalten.

ansich spricht alles für die evolutionstheorie. siehe die viren, die sich vor unseren augen ihre form verändern und sich damit aufspallten.

ein hund ist demnach nicht besser als eine katze oder eine echse, eben nur eine variante des lebens.

was meint ihr?

gruss kevin

Ich kann dir nur in allen Punkten recht geben. Ohne Evolution würde es uns schließlich nicht geben. Wer weiß schon, wie viele von unseren Artgenossen aus welchen Gründen auch immer auf der Strecke geblieben sind.
Aber: der Mensch betrachtet sich aus verschiedenen Gründen nun mal als Krone der Schöpfung und greift sowohl zerstörerisch als auch schützend in die Evolution ein. Wir sind Produkt der Evolution und insofern ist all unser Handeln auch evolutorisch. Da wir davon ausgehen sollten, dass hinter all diesem irdischen Leben nicht viel Sinn steht, zumindest keiner, der uns bekannt wäre, sind auch alle Überlegungen zum Thema „Eingriff in die Schöpfung/Evolution“ sinnlos.
Gruss Andre

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Hallo,

was ich meine:

Du schreibst eher über die Definition von Leben als über seine Bedeutung. Eine Bedeutung wird einer Sache erst gegeben, sie hat sie nicht per se.

Bezüglich der Definition stimme ich mit Dir fast komplett überein. Leben ist nicht an eine Form gebunden aber ohne Evolution in einer sich wandelnden Umwelt nicht möglich. Mithin ist Leben ohne Evolution überhaupt nicht denkbar, da die Lebewesen ja auf die Umwelt einwirken und diese verändern. Wenn Du das Leben als solches Betrachtest, solltest du aber über den Artbegriff nochmal nachdenken. Es gibt kein Naturgesetz bzw. objektives, natürliches Kriterium, Lebensformen in Arten zu kategorisieren. Sicher ist es für uns extrem sinnvoll und hilfreich, das zu tun (ein „Hund“ ist keine „Katze“), aber das ist - aus der Sicht des Lebens - ein wenig so, als würde man das Wasser im Atlantik vom Wasser im Pazifik prinzipiell unterscheiden. Klar gibt es Unterschiede und klar ist Pazifikwasser nicht Atlantikwasser, aber es muß auch klar sein, das beides Wasser ist und es durchaus möglichkeiten gibt, Teile der Wasser untereinander auszutauschen oder in andere Senken fließen zu lassen. Naja, der Vergleich hinkt wohl ein wenig, aber als Denkansatzt sollte es reichen.

Die Bedeutung geben wir dem Leben erst, und das richtet sich zwangsläufig nach unserer Interpretation. Und hier haben Katzen und Hunde tatsächlich eine ganz andere Bedeutung für uns. Und für uns hat es auch eine Bedeutung, ob wir in einer artenreichen oder -armen Umwelt leben, wie die Umweltbedingungen für uns sind.

Bedeutungsvolle Grüße,
Jochen

Da wir davon ausgehen sollten, dass hinter all
diesem irdischen Leben nicht viel Sinn steht, zumindest
keiner, der uns bekannt wäre, sind auch alle Überlegungen zum
Thema „Eingriff in die Schöpfung/Evolution“ sinnlos.
Gruss Andre

Hallo, André, in deinen anderen Aussagen kann ich dir beipflichten. Aber wie kommst du zu so einem Statement? Manchen von uns ist der Sinn des Ganzen sehr wohl bekannt, somit gibt es „uns“ und „uns“. Aber da hängen wir ja wieder an der crux mit der Beweisbarkeit. Wer einen Sinn sucht, weil er mit einem rechnen will, wird fündig. Und schon hat er alle gegen sich, die sich keinen Sinn vorstellen wollen. In Gesprächen reagieren mysteriöserweise die letzteren meist aggressiver als die ersteren. Wie das?
Gruß, Geris

Du schreibst eher über die Definition von Leben als
über seine Bedeutung. Eine Bedeutung wird einer Sache
erst gegeben, sie hat sie nicht per se.

Bravo!

Leben ist nicht an eine Form gebunden aber ohne
Evolution in einer sich wandelnden Umwelt nicht möglich.
Mithin ist Leben ohne Evolution überhaupt nicht denkbar, …
Wenn Du das Leben als solches Betrachtest, solltest du aber
über den Artbegriff nochmal nachdenken.

hallo jochen, philosphisches Denken sollte doch „Leben“ nicht so auf optisch wahrnehmbare Formen eingrenzen. Wo war es vorher (bevor es dich belebte oder deine Katze, wo ist es später - wo bleibst du , wenn es dich verlassen hat?
Gruß von Geris, die dich auch bedeutungsvoll wahrnimmt.

Hallo Geris,

hallo jochen, philosphisches Denken sollte doch „Leben“ nicht
so auf optisch wahrnehmbare Formen eingrenzen. Wo war es
vorher (bevor es dich belebte oder deine Katze, wo ist es
später - wo bleibst du , wenn es dich verlassen hat?

Hier haben wir doch tatsächlich unterschiedliche Auffassungen von „Leben“. Ich bezog mich auf die biologische Definition. Ok, danach ist der Begriff „Leben“ selbst gar nicht definiert, also reden wir hier eigentlich über heiße Luft… aber: Die Begriffe „Lebewesen“ bzw. „belebt“ sind sehr wohl definiert. Und ich sehe „Leben“ als etwas, was ein „Lebewesen“ von einem „nicht-Lebewesen“ unterscheidet. Und das sind gemeinhin

  • Reizbarkeit / Erregbarkeit (-> Reaktionsfähigkeit auf Umweltreize)
  • Fortpflanzung (-> Vererbung von Informationen zum Nachbau)
  • Entwicklung (-> Informationen müssen sich verändern können)
  • Stoffwechsel (-> lokale Entropieminderung, Erzeugung von Ordnung)

Da ist nicht enthalten, daß zB. Kohlenstoff o.ä. nötig wäre. Der letzte Punkt aber mach Leben „dinglich“. Einen Stoffwechsel bzw. die Schaffung lokaler Ordnung (i.S.e. Entropieminderung) ist an physikalische Objekte gebunden. Das können Photonen sein, Elektronen, Quarks, Leptonen oder Bosonen oder eben Kohlenstoffhaltige Verbindungen - das ist egal. Aber letztenendes sind es phasikalische Objekte. Man muß sie optisch nicht wahrnehmen können, soweit ok. Aber, und das ist der entscheidende Punkt:

Das „Leben“ ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Komponenten!

Wenn also dieses Zusammenspiel nicht ist, dann ist auch kein Leben. Leben entsteht und vergeht mit dem Zusammenspiel. Ein Beispiel: Leben als Eigenschaft kann man mit der Eigenschaft „Geschmack“ vergleichen. Ein Zuckermulekül schmeckt süß, weil verschiedene Atome eine Verbindung eingehen (das Zusammenspiel, nut statisch und nicht dynamisch, wie beim Leben). _Wenn_ diese verbindung so da ist, dann hat dieses Molekül die Eigenschaft „schmeckt süß“. Diese Eigenschaft ist nicht da, wenn das Molekül nicht da ist. Wenn das Molekül entsteht, dann existiert mit dem Molekül auch die Eigenschaft. Verschwindet das Molekül, ist auch die Eigenschaft weg. Die Frage „Wo war der süße Geschmack, bevor das Molekül synthetisiert wurde?“ macht keinen Sinn.

  • wo bleibst du , wenn es dich verlassen hat?

Das Leben verläßt mich nicht, sondern ich höre auf zu leben. Das ist ein Unterschied. So wie ich aufhöre zu sehen (du könntest fragen: wo geht mein Sehen hin, wenn es mich verläßt?").

Die Frage nach dem du enthält aber auch die Frage nach dem Bewußtsein - und die ist eine (etwas?) andere als nach dem Leben. Ich denke, daß es sich mit dem bewußtsein ähnlich verhält wie mit dem Leben an sich. Allerdings gibt es auch ein ganz interessantes Denkmodell, das davon ausgeht, daß „Bewußtsein“ eine inhärente Eigenschaft der Welt ist und Gehirne die Organe, die das Benutzen - ungefähr so, wie undere Augen das Licht nutzen. Die Bilder auf der Netzhaut lösen dann Signalverarbeitungsprozesse aus, die wir als Bild wahrnehmen. Komplexe Nervensysteme könnten „Aktivitätsbilder“ ebenso in Signalverarbeitungsprozesse auslösen, die wir als Bewußtsein wahrnehmen. Naja, alles sehr spekulativ und auch nicht meine Überzeugung - aber man kann ja mal drüber nachdenken.

Liebe Grüße,
Jochen

Gruß von Geris, die dich auch bedeutungsvoll wahrnimmt.

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hallo jochen,

Allerdings gibt es auch ein
ganz interessantes Denkmodell, das davon ausgeht, daß
„Bewußtsein“ eine inhärente Eigenschaft der Welt ist und
Gehirne die Organe, die das Benutzen - ungefähr so, wie undere
Augen das Licht nutzen. Die Bilder auf der Netzhaut lösen dann
Signalverarbeitungsprozesse aus, die wir als Bild wahrnehmen.
Komplexe Nervensysteme könnten „Aktivitätsbilder“ ebenso in
Signalverarbeitungsprozesse auslösen, die wir als Bewußtsein
wahrnehmen. Naja, alles sehr spekulativ und auch nicht meine
Überzeugung - aber man kann ja mal drüber nachdenken.

Ich danke dir sehr für deine Ausführungen. Da ist viel zu lernen und in das Weltbild zu integrieren. Dein letzter Absatz, wenn auch bisher nur Spekulation, ist für mich ein faszinierender Ansatz. Ich verstehe meine persönlichen Spekulationen immer so, dass sie irgendwann irgendeinen erkennbaren Nutzen im normalen Leben zeigen sollten. Da können sei so verrückt sein wie sie wollen. Wenn sie aber „nichts bringen“, kommen sie in die Kiste. Dilletantisch ausgedrückt - aber vielleicht verstehst du, was ich meine. (die Christen zitieren: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Ja, so meine ich auch.) Also danke! Ciao, Geris

Der Sinn des Lebens
Liebe Leute

Hier mein Senf zu der Frage, welchen Sinn das Leben habe.
Als Erstes ist es wichtig zu unterscheiden zwischen dem Leben als
Ganzes (d.h. das Phaenomen und dessen Verkoerperung in der Biomasse)
und dem Leben eines Einzelnen, wobei ich hier an einen Menschen
denke.
Sicherlich ist der Sinn des Lebens als Ganzes ein anderer als der des
Lebens eines Einzelnen, aber Sinn ist eine Eigenschaft, die wir ganz
subjektiv den Dingen beilegen oder ihnen absprechen. Jemand, der
daherkommt und uns den Sinn der Dinge lehren will, weiss nicht wovon
er spricht. Bestenfalls kann er sagen, worin er den Sinn sehe und
darauf hoffen, dass andere ihn dann ebenso sehen, aber der Sinn einer
Sache ist keine Eigenschaft wie Masse, Laenge oder Farbe.
Jeder muss fuer sich selbst herausfinden, was ihm an den Dingen
sinnvoll erscheint, d.h. wann sich ein positives Gefuehl einstellt.
Ich persoenlich finde im Leben als Ganzes keinen Sinn, es ist einfach
da und wurschtelt vor sich hin. Trotzdem folgt daraus nicht, dass das
Leben eines Einzelnen ebenso sinnlos sei; der eine sieht den Sinn
darin, sich fortzupflanzen, der andere im Lernen, wieder einer im
Vergnuegen und so weiter.

Gruesse, Tychi

Hallo Geris,

Ich verstehe meine persönlichen
Spekulationen immer so, dass sie irgendwann irgendeinen
erkennbaren Nutzen im normalen Leben zeigen sollten. Da können
sei so verrückt sein wie sie wollen. Wenn sie aber „nichts
bringen“, kommen sie in die Kiste. Dilletantisch ausgedrückt -
aber vielleicht verstehst du, was ich meine.

Genau so sehe ich das auch!

Grüße,
Jochen

der eine … der andere
Hallo,

Trotzdem folgt daraus nicht, dass das
Leben eines Einzelnen ebenso sinnlos sei;

soweit d’accord meinetwegen, aber das

der eine sieht den Sinn darin, sich fortzupflanzen, der andere im
Lernen, wieder einer im Vergnuegen und so weiter.

trifft nur zu, wenn man den engen Lernbegriff verwendet, wie es leider immer gemacht wird, weil man den eben aus der Schule oder dem Beruf kennt. Nimmt man aber den Lernbegriff sehr weit, dann schließt er auch die Fortpflanzung und das Sichvergnügen ein. In diesem Sinn - und nur in diesem Sinn - verstehe ich das Lernen als Sinn des Lebens, nämlich als umfassenden kommunikativen Begriff.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Gesprächen reagieren mysteriöserweise die letzteren meist
aggressiver als die ersteren. Wie das?

Vielleicht schlicht aus Neid?
Gruß, Anja

der eine sieht den Sinn darin, sich fortzupflanzen, der andere im
Lernen, wieder einer im Vergnuegen und so weiter.

trifft nur zu, wenn man den engen Lernbegriff verwendet, wie
es leider immer gemacht wird, weil man den eben aus der Schule
oder dem Beruf kennt. Nimmt man aber den Lernbegriff sehr
weit, dann schließt er auch die Fortpflanzung und das
Sichvergnügen ein. In diesem Sinn - und nur in diesem Sinn -
verstehe ich das Lernen als Sinn des Lebens, nämlich als
umfassenden kommunikativen Begriff.

Hallo Thomas

Ich vermute, du wuerdest diesem umfassenden Lernbegriff noch vieles
andere unterordnen, so dass er am Ende alles beinhaltet, was das
menschliche Leben ausmacht. Wenn aber dann Lernen=Leben herauskommt,
dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

Gruesse, Tychi

P.s. Ich bin immer noch an deiner Antwort zu unserer
Privatkommunikation interessiert.

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Hallo Tychi,

Ich vermute, du wuerdest diesem umfassenden Lernbegriff noch vieles :andere unterordnen, so dass er am Ende alles beinhaltet, was das :menschliche Leben ausmacht. Wenn aber dann Lernen=Leben herauskommt, :dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also Sinn :des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

scharf beobachtet - aber dennoch nicht ganz treffend, denn eine Identität habe ich nicht behauptet. Lernen verstehe ich als Lebensmodus, dem man sich aber natürlich auch verweigern kann. Somit verpasst derjenige den Sinn des Lebens, der nicht mehr bereit ist, sein Handeln zu bedenken. Freilich ist das keine eindeutige Sache, denn natürlich kann der Begriff auf verschiedene Art gefüllt werden, aber vorhanden sein muss er schon. Näheres vielleicht später mal.

P.s. Ich bin immer noch an deiner Antwort zu unserer
Privatkommunikation interessiert.

Ich bin im Umzugsstress. Bitte entschuldige! Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, aber wir ziehen am Freitag um. Bis dahin muss alles fertig sein. Danach versuche ich Zeit für einen längeren Text zu finden. Auf jeden Fall aber bekommst du vor dem Urlaub noch einen kürzeren. Ich bemühe mich. :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Tychi,

Ich vermute, du wuerdest diesem umfassenden Lernbegriff noch vieles

andere unterordnen, so dass er am Ende alles beinhaltet, was das
menschliche Leben ausmacht. Wenn aber dann Lernen=Leben herauskommt,
dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der Sinn

eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

scharf beobachtet - aber dennoch nicht ganz treffend, denn
eine Identität habe ich nicht behauptet.

Das habe ich mir schon gedacht, dass du keine Identitaet behaupten
wuerdest; ich habe nur den von dir geaeusserten Gedanken
weitergesponnen, allerdings in nur eine von mehreren moeglichen
Richtungen.

Lernen verstehe ich
als Lebensmodus, dem man sich aber natürlich auch verweigern
kann. Somit verpasst derjenige den Sinn des Lebens, der nicht
mehr bereit ist, sein Handeln zu bedenken. Freilich ist das
keine eindeutige Sache, denn natürlich kann der Begriff auf
verschiedene Art gefüllt werden, aber vorhanden sein muss er
schon. Näheres vielleicht später mal.

Ja gerne spaeter dazu mehr, denn so wie es jetzt da steht, sind noch
viele Erlaeuterungen noetig, um Missverstaendnissen vorzubeugen. Ich
werde in zwei Wochen oder so nochmal hier anknuepfen.

P.s. Ich bin immer noch an deiner Antwort zu unserer
Privatkommunikation interessiert.

Ich bin im Umzugsstress. Bitte entschuldige! Ich habe schon
ein ganz schlechtes Gewissen, aber wir ziehen am Freitag um.
Bis dahin muss alles fertig sein. Danach versuche ich Zeit für
einen längeren Text zu finden. Auf jeden Fall aber bekommst du
vor dem Urlaub noch einen kürzeren. Ich bemühe mich. :smile:

Schon in Ordnung, ein schlechtes Gewissen wollte ich dir auf keinen
Fall verursachen.

Gruesse, Tychi

Hallo, André, in deinen anderen Aussagen kann ich dir
beipflichten. Aber wie kommst du zu so einem Statement?
Manchen von uns ist der Sinn des Ganzen sehr wohl bekannt,
somit gibt es „uns“ und „uns“. Aber da hängen wir ja wieder an
der crux mit der Beweisbarkeit. Wer einen Sinn sucht, weil er
mit einem rechnen will, wird fündig. Und schon hat er alle
gegen sich, die sich keinen Sinn vorstellen wollen. In
Gesprächen reagieren mysteriöserweise die letzteren meist
aggressiver als die ersteren. Wie das?

Erstens, weil das nur eine (falsche) Behauptung ist. Zweitens, weil die meiste Gewalt immer noch von denen ausgeht und ausgegangen ist, die sich im Besitz einer Wahrheit wähnen. Diese Form der Arroganz kann einen schon gehörig nerven…

T.

dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also
Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der
Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

Das möchte ich jetzt mal gerne begründet haben.
Grüße
T.

Hallo Kevin,

Deine Erläuterungen betreffend die Evolutionsbiologie sind im groben o.k. Leider leitest Du dann zu einer Frage über, mit der Du vermutlich den evolutionsbiologischen Rahmen gesprengt hast:

ein hund ist demnach nicht besser als eine katze oder eine
echse, eben nur eine variante des lebens.

„Besser“ ist ein Wort, mit dem Du Dich wohl auf Werte beziehst. Ich verstehe jedenfalls:

„Ein Hund ist demnach nicht mehr wert als eine Katze oder eine Echse“.

Die Evolutionsbiologie ist aber eine Naturwissenschaft. Wertfragen spielen bei der Beschreibung und Erklärung ihrer Untersuchungsgegenstände keine Rolle. „Und das ist gut so.“

Wenn man für das Wort „besser“ ein Wort einsetzen würde, das in der Evolutionsbiologie eine Bedeutung hat, würde man vielleicht das Wort „angepaßter“ nehmen. Dann würde ich lesen:

„Ein Hund ist demnach nicht angepaßter als eine Katze oder eine Echse“.

Leider sind Hunde und Katzen domestizierte Tiere und von der Evolution durch menschlichen Eingriff abgekoppelt. Insofern wird es schwierig. Wenn man Lebewesen nehmen würde, die der natürlichen Selektion unterliegen, dann könnte man u.U. herausfinden, ob ein Lebewesen unter gleichen Bedingungen die gleiche Fitneß, gemessen durch die Anzahl reproduktionsfähiger Nachkommen, wie ein anderes Lebewesen hat. Am besten wäre es, wenn die Lebewesen der gleichen Art angehörten. Diese Fälle wurden schon untersucht (z.B. beim Afrikanischen Graufischer, einer Vogelart) und man konnte finden, daß nicht alle Graufischer gleich „gut“ sind, sondern einige eine höhere Fitneß aufweisen als andere. Das ist selbstverständlich nicht überraschend und allein auf diesen Befund kam es dem Biologen auch nicht an, weil die Evolutionstheorie u.a. auf der Annahme von Fitneßunterschieden aufbaut und es keine bessere Theorie als die Evolutionstheorie für diesen Gegenstandsbereich der Naturwissenschaften gibt.

Mein Fazit (in der Wertfrage rein persönlich):

Manche Lebewesen sind besser angepaßt als andere, aber alle sind gleich viel wert vor ihrem „Schöpfer“ oder woran man auch immer glaubt.

Gruß,

Oliver Walter

Hallo Temper

Erlaeutere bitte deine Frage etwas, weil der obige Text fuer mich
klar ist. Wo siehst du ein Problem?

Gruesse, Tychi

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dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also
Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der
Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

Das möchte ich jetzt mal gerne begründet haben.

Erlaeutere bitte deine Frage etwas, weil der obige Text fuer
mich
klar ist. Wo siehst du ein Problem?

Ich seh da weniger ein Problem. Also nochmal: Wieso sollte die *Existenz* eines Gegenstandes nicht auch gleichzeitig seinen *Sinn* darstellen können. Wieso sollte es noch eine ‚Extraschicht Sahne‘ geben, die der reinen Existennz noch zusätzlich eine *abgetrennte* oder von mir aus auch *zugeordnete* Bedeutung zukommen lässt, die nicht identisch mit der reinen Existenz ist? Das ich nur die Möglichkeit habe die Dinge durch die ‚Brille Perfektion‘ zu betracheten, muß ja nicht zwangsläufig bedeuten dass es einen irgendwie über- oder zugeordneten Sinn gibt. Meine ‚Sinne‘ und mein Wissen ermöglichen mir eine einigermaßen brauchbare Vorstellung von einem Gegenstand, darüber hinaus kann ich zwar viele Vermutungen anstellen, doch drängt mich die Einsicht meiner persönlichen Abgetrenntheit von der Erfahrungsmöglichkeit eines Sinnes, der über die Existenz hinausgeht, zu der Annahme das nur der Gegenstand Selbst der Träger seines eigenen Sinnes ist und meine Sinne determiniert. Alles was darüber hinaus geht ist Mutmaßung und Willkür, also nichtig im Angesicht der Ansprüche (Allgemeingültigkeit, Konsistenz, Basis etc.) die eine Sinnfrage stellt.
Grüße
T.

dann wuerde der Sinn des Lebens im Leben selbst bestehen, also
Sinn
des Lebens=Leben, was schon ein bisschen komisch ist, weil der
Sinn
eines Gegenstandes nicht die Sache selbst sein kann.

Das möchte ich jetzt mal gerne begründet haben.

Erlaeutere bitte deine Frage etwas, weil der obige Text fuer
mich
klar ist. Wo siehst du ein Problem?

Hallo Temper
Dieser Beitrag ist ein guter Anfang fuer eine Diskussion.
Ich beginne mal unten:

Alles was darüber hinaus
geht ist Mutmaßung und Willkür, also nichtig im Angesicht der
Ansprüche (Allgemeingültigkeit, Konsistenz, Basis etc.) die
eine Sinnfrage stellt.

Fuer mich ist Sinn nichts Allgemeingueltiges oder Konsistentes,
sondern eine subjektive Angelegenheit, aehnlich dem Geschmack oder
dem Kaelteempfinden. Eine Sache traegt fuer mich dann Sinn in sich,
wenn ich begreife, dass ihre Existenz nicht ueberfluessig ist, wenn
ich also das Gefuehl habe, dass der Welt ohne sie etwas Wichtiges
fehlen wuerde. Dieses Gefuehl kann ich manchmal mit
Argumenten begruenden, aber manchmal auch nicht. Jemand anders mag
ueber einen Gegenstand, der mir sinnbehaftet erscheint, anders
empfinden. Manchmal teilen Menschen das gleiche Gefuehl oder lassen
sich von Argumenten anderer ueberzeugen, dass eine Sache sinnbehaftet
sei.

Ich seh da weniger ein Problem. Also nochmal: Wieso sollte die
*Existenz* eines Gegenstandes nicht auch gleichzeitig seinen
*Sinn* darstellen können. Wieso sollte es noch eine
‚Extraschicht Sahne‘ geben, die der reinen Existennz noch
zusätzlich eine *abgetrennte* oder von mir aus auch
*zugeordnete* Bedeutung zukommen lässt, die nicht identisch
mit der reinen Existenz ist? Das ich nur die Möglichkeit habe
die Dinge durch die ‚Brille Perfektion‘ zu betracheten, muß ja
nicht zwangsläufig bedeuten dass es einen irgendwie über- oder
zugeordneten Sinn gibt.

Der Gegenstand an sich kann nicht mit seinem Sinn identisch sein - ja
der Sinn ist noch nicht einmal eine wesentliche Eigenschaft. Vielmehr
ist Sinn eine Interpretation der Existenz des Gegenstandes in
Hinblick auf seine Stellung im Weltengefuege. Die Frage, welchen Sinn
ein Baum haette in einer Welt ohne Menschen, ist verwandt zu jener,
was ein Knall sei, wenn niemand ihn hoere. Der Baum hat objektive
Eigenschaften (Groesse, Gewicht, physiologischer Bau) und er ist Teil
eines Oekosystems, in welchem er Aufgaben erfuellt. Doch ist dies
alles nicht sinnvoll. Den Sinn kann nur ein Mensch empfinden, er ist
im Aesthetischen anzusiedeln, nicht im physikalischen, biologischen,
oekologischen oder welche Kategorien es noch geben mag.

Oder?

Gruesse von Tychi