Bedeutung meines nachnamens

mein nachname ist fachinger. der örtliche ursprung dieses namens ist leicht zu ermitteln. mich würde jedoch die bedeutung interessieren. viele nachnamen lassen sich durch die zugehörigkeit zu einer bestimmten berufsgruppe oder gesellschaftliche stellung erklären. wie ist das bei den fachingern? irgendjemand hat mir mal erzählt, dass der name auf torfstecher zurückgeht, die zur herstellung von torfziegeln formen sogenannte fächer benutzten. bisher fand ich noch keine bestätigung für diese erklärung. wo kann ich mich schlau machen? danke vorab für „ergibige“ antworten!

Hallo,

der örtliche Ursprung des Namens Fachinger lässt sich wirklich leicht ermitteln.

http://www.verwandt.de/karten/relativ/fachinger.html

Die Fachingers konzentrieren sich im Gebiet von Mittelrhein und Lahn.
Und genau dort befindet sich auch der Birlenbacher Ortsteil Fachingen.
Fachinger ist also ein Name nach der Herkunft aus dem Ort Fachingen.

Nun willst Du aber wissen, was Fachingen bedeutet.
Dazu muss man in die Ortsnamenforschung einsteigen und alles was jetzt kommt ist höchst spekulativ.

Eine Theorie besagt, dass alle -ingen Orte auf einen Ahnherrn gleichen Namens zurückgehen. Demnach wäre Fachingen die Gründung eines Facho.

Dieser Theorie will ich mich nicht anschließen.

Deshalb begebe ich mich auf andere Spurensuche und versuche dies über althochdeutsch zu ermitteln. Das althochdeutsche Wörterbuch gibt dazu überhaupt nichts her.

Schon aus dem Wikipedia-Artikel zu Birlenbach ist aber ersichtlich, dass das Gebiet schon in der Hallstattzeit (Eisenzeit) besiedelt war.
Und wenn auch die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erst im Mittelalter stattfand, so ist es doch höchst wahrschinlich, das an der Stelle schon viel länger eine Siedlung war und diese Siedlung oder diese Stelle einen seit langer Zeit ähnlichen Namen hatte.

Ein Blick ist also nötig in das urindogermanische Wörterbuch. Dazu muss man bedenken, dass der Buchstabe „F“ im Urindogermanischen praktisch nicht vorkommt.
Man muss also die Lautverschiebung beachten, welche von „P“ und „Ph“ zu „F“ geht.
Das lässt sich heute noch feststellen zum Beispiel an den Bezeichnungen für Fisch = Pesce, oder der Umwandlung von Photo zu Foto.

Die Vorsilbe „pa“ bezeichnet im Urindogermanischen unter Anderem füttern, nähren, weiden.
Eine gute Weide ist ein ausgezeichneter Grund, um eine Siedlung zu gründen.
Gehen wir noch weiter und gehen davon aus, dass Fach auf Pak zurückgeht, dann finde ich dazu als Bedeutung festmachen, befestigen.

Jetzt ist der Weg nicht mehr weit zu einer befestigten, eingefriedeten Weide.
Das wäre die für mich eine sinnvolle Erklärung des Ortsnamens.

Zum Thema Torf kann ich wenig Positives beitragen, denn auf einer Seite, die beschreibt, wie man selbst vielleicht Whisky machen kann, wird ausgesagt, dass sich Fachinger Wasser überhaupt nicht zur Whisky-Herstellung eigenen würde, weil es zu wenig Torf enthalte.

Gruß
Lawrence

hallo lawrence,

vielen dank für deine ausführliche, informative antwort.

die torfstechergeschichte kann man wohl abhaken… ein lateinlehrer interessierte sich für meinen namen und kam nach langer recherche auf den torf. woher er diese info wohl hatte?

offensichtlich verfügst du über die besseren quellen.

lgr
sabine

Hallo Lawrence,

Nun willst Du aber wissen, was Fachingen bedeutet.
Dazu muss man in die Ortsnamenforschung einsteigen und alles
was jetzt kommt ist höchst spekulativ.

Das ist wohl wahr!

Eine Theorie besagt, dass alle -ingen Orte auf einen Ahnherrn
gleichen Namens zurückgehen. Demnach wäre Fachingen die
Gründung eines Facho.

Dieser Theorie will ich mich nicht anschließen.

Auch hier gebe ich Dir völlig Recht. Personen werden nach Orten benannt, aber nicht umgekehrt: z.B. „Die aus der Bäckerei an der Ecke“ (weil man gar nicht weiß, wie sie heißt), „Der Franke, der da zwei straßen weiter wohnt“ (und man selbst nicht in Franken ist - sonst wäre es ja wieder keine Unterscheidung), ganz beliebt: Bei Fußballspielern: „Der Münchener …“ (obwohl er nur bei den Münchenern spielt).

Deshalb begebe ich mich auf andere Spurensuche und versuche
dies über althochdeutsch zu ermitteln.

sehr löblich!

Das althochdeutsche
Wörterbuch gibt dazu überhaupt nichts her.

Schon aus dem Wikipedia-Artikel zu Birlenbach ist aber
ersichtlich, dass das Gebiet schon in der Hallstattzeit
(Eisenzeit) besiedelt war.
Und wenn auch die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erst
im Mittelalter stattfand, so ist es doch höchst wahrschinlich,
das an der Stelle schon viel länger eine Siedlung war und
diese Siedlung oder diese Stelle einen seit langer Zeit
ähnlichen Namen hatte.

Dem kann man nur zustimmen!

Ein Blick ist also nötig in das urindogermanische Wörterbuch.

Hier sehe ich mich dann genötigt, eine zweite Theorie daneben zu stellen.

Dazu muss man bedenken, dass der Buchstabe „F“ im
Urindogermanischen praktisch nicht vorkommt.
Man muss also die Lautverschiebung beachten, welche von „P“
und „Ph“ zu „F“ geht.
Das lässt sich heute noch feststellen zum Beispiel an den
Bezeichnungen für Fisch = Pesce, oder der Umwandlung von Photo
zu Foto.

Man muss sogar noch weiter gehen und feststellen dass ein „f“ auch gleichbedeutend einem „h“ sein kann (ferrero = Schmied, ital.; herrero = Schmied, span. Hernandez = Fernandez, beides häufige spanische Ruf- und Familiennamen). Und ein „h“ wiederum als Hauchlaut ist oft gleich gar nichts. Man denke nur an die Schwierigkeiten der Franzosen ein „h“ überhaupt auszusprechen.

Die Vorsilbe „pa“ bezeichnet im Urindogermanischen unter
Anderem füttern, nähren, weiden.

ich bin ein großer Skeptiker dieser sogenannten indogermanischen Ableitungen, sogenannte „erschlossene“ Silben (mit einem Asterisken versehen). Diese führen in meinen Augen in den alllermeisten Fällenn in die Irre. Auch hier bin ich überzeugt, dass das solch eine (über)konstruierte Form ist, die mit der tatsächlichen Sprachentwicklung nichts zu tun hat.

Eine gute Weide ist ein ausgezeichneter Grund, um eine
Siedlung zu gründen.

Hast Du Dir mal die Lage von Fachingen auf der verzerrten Landkarte angesehen? Bachmündung in die Lahn, die in diesem Teil schmal und die Landschaft steil ist, ebenso der einmündende Bach. Im Bereich von Fachingen ist auf der östlichen Lahn-Seite Schwemmland. Gerade Flüsse in schluchtartigen, engen Tälern haben in diesen Schwemmlandzonen ausschließlich Kies und Geröll, vermischt mit Sand. Auch der einmündende Bach dürfte kaum viel nutzbares Erdmaterial beigebracht haben (dazu bedarf es eines breiten Bachbettes und langsamer Fließgeschwindigkeit des Wassers). Ferner muss man in der namensgebenden Zeit, die durchaus 4000 Jahre oder noch länger vergangen sein kann, mit viel höheren Wasserständen rechnen als wir dies heute vorfinden. So ist auf 3/4er Höhe eine Geländestufe, die jedoch deutlich unterhalb des Geisbergs liegt (umschlossen von einer Ringstraße, die einzige in der Gegend; Straßenname „im Wingert“, was seinerseits ja soviel heißt wie „im Weinberg, Weingarten“). Kurz: das mit der Weide glaube ich nicht. Unten im Tal sowieso nicht und oben „am Wingert“ auch nicht, da dort der Untergrund zu gut und somit wertvoll war, als ihn nur als Weide zu nutzen.

Gehen wir noch weiter und gehen davon aus, dass Fach auf Pak
zurückgeht, dann finde ich dazu als Bedeutung festmachen,
befestigen.

Hier bringst Du eine zweite Deutung. Beide zusammen gehen nicht: Entweder, du beziehst Dich auf *pa- oder Du beziehst Dich auf *pak-. Entweder oder. Wie sagt ein Sprachwissenschaftler der Uni MÜnchen bei solchen Gelegenheiten: Wenn man zwei Möglichkeiten anbietet, können nicht beide richtig sein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass beide falsch sind, ist hoch.

Jetzt ist der Weg nicht mehr weit zu einer befestigten,
eingefriedeten Weide.
Das wäre die für mich eine sinnvolle Erklärung des Ortsnamens.

für mich leider überhaupt nicht. Denn in jüngerer Zeit wurden Weideflächen mit Dornenhecken „befestigt“, dies war aber etwas so Alltägliches, dass es zu einer Unterscheidung - was Namen immer sind, sonst machen Namen keinen Sinn - nicht taugt. Und in alter Zeit - als man noch Jäger und Sammler war - hatte man die Weidegründe, die aber niemandem gehörten und entsprechend auch nicht beheckt (daher kommt übrigens unser Wort „Haag“ im Süddeutschen aber auch unser Wort „Hof“, welches sich in taussenden von Orstnamen als „-hofen“ wiederfindet mit f=h=g=k=ck)

Aber kritisieren kann man leicht und schnell. Also stelle ich hier meine - ebenso spekulative - Erklärung dagegen:
Wie ich von einem Forscherkollegen weiß, sind die allermeisten „-ing(en)“-Orte mit schlechtem Ackerboden „gesegnet“. Entweder feucht-sumpfig, oder steinig oder steil etc. Das dürfte auch auf Fachingen zutreffen. Unten am Fluss überwiegend Kies-Sand, kaum brauchbare Erde, am Anstieg Fels und wenig Erdauflage. Wie es ganz oben auf der Höhe ist, bleibt aus der Ferne spekulativ.

Nun bin ich über andere Untersuchungen von „-ing(en)“-Orten auf folgendes gestoßen:

  1. -ingen ist älter als -ing. Das „-en“ ging erst in den letzten 400 Jahren verloren.
  2. Hr. von Reitzenstein hat sich die sehr löbliche Mühe gemacht und für viele bayerische Orte die alten Namenschreibweisen mit Jahreszahlen zusammenzustellen. Somit ist sein Werk dafür eine exzellente Nachschlagequelle. Dass er ansonsten die Ortsnamen-aus-Personennamen-Theorie vertritt, ist ein bedauernswertes Faktum, denn dadurch werden die allermeisten seiner Ortsnamenserklärungen zur Makulatur. Aber bei den -ing(en)-Orten ist auffällig, dass extrem viele in den ältesten schriftlichen Belegen als -ingun oder -ingon erscheinen. Hr. von Reitzenstein erklärt dies mit dem germanischen Ablautsystem. Eine Meinung, welche ich auch überhaupt nicht teile.
    Für mich steckt darin eine Ortsbeschreibung, welche sich aus drei Wörtern zusammen setzt:
    -ingen aus -ingun noch älter aus en-gune mit den alteuropäischen Wörtern „egon“ (= Verbgrundform: sein, existieren, bestehen) und dem Substantiv „gune“ (= Bezirk, Bereich, Gebiet). Schaut man in die etymologischen Wöbü der deutschen Sprache, so findet man bei dem Wort „Zone“ (= gune) die lapidare Erklärung „Herkunft unbekannt“. Denn große Teile der sprachwissenschaftlichen Welt sind noch nicht so weit, dass sie akzeptieren könnten, dass wir in unserem Wortschatz etliche Begriffe haben (Schätzungen sprechen von ca. 30%), die eben NICHT aus dem indogermanischen stammen. Und das alteuropäische Vaskonisch (Vorgänger des heutigen Baskisch) ist solch eine der anderen Wurzeln. Wenn ich also nun -en-gune aus dieser alteuropäischen Sprache ins heutige Deutsch übersetze, so ergibt sich (für alle -ing(en)-Orte) die Erklärung: „Bezirk, der mit … ist“. Und wie der Bezirk ist, ergibt sich durch das, was vor dem „-ing(en)“ steht.
    Hier kommt nun die Grammatik ins Spiel: Begriffszusammensetzungen folgen immer der jeweiligen Grammatik. Die Türken sagen agglutinierend: „das Mädchenschönes“, wir sagen „das schöne Mädchen“.
    Bei Spezifikationen setzen wir den Kopf (= allgemeinsten Teil) ans Ende: Auto-Türe, Zimmer-Türe, Haus-Türe. alles Türen. Der Spezifikator (= Substantiv) steht vorne dran. Anders bei Nebensätzen: Dort ist der Kopf vorne: „Bezirk, der mit … ist.“ Somit ist dies ein letzter Rest der agglutinierenden Grammatik. Ähnlich machen es auch die Alteuropäer: „Mädchenschönes“ aber „Zimmer-Türe“. Allerdings sehen diese das Substantiv für den Spezifikator bei „Bezirk, der mit … ist“ als Einzahl an und setzen ihn daher vor den Kopf. Daher kommen die tausenden „-ing(en)“-Orte.

Zu zerlegen ist somit dieser Ortsname in „Fach-in-gen“. Auf der Homepage der Gemeinde http://www.birlenbach-fachingen.de/geschichte.htm wird die Schreibweise „Vachungen“ genannt. Mann müsste die entsprechende Urkunde sehen, um entscheiden zu können, ob es sich um einen Tippfehler oder evtl. einen Lesefehler handelt, denn „Fachingun“ wäre sehr viel wahrscheinlicher. Allerdings ist 1255 sehr jung für Ortsnamenserstnennungen. Damit besagt diese Schreibweise - so sie denn richtig ist - nur, dass ein „u“-Laut enthalten war. Dieser kann jedoch 300 Jahre früher durchaus beim Auslaut gewesen sein.

Ein anderer Aspekt ist bei Wortzusammensetzungen ebenfalls zu beachten: Entweder handelt es sich um Begrifflichkeiten aus der selben Sprache, dann ist es eine Zusammensetzung im Sinne von Kopf+Spezifikator (Reihenfolge gemäß der jeweiligen Grammatik: Mount Everest, Lake Placid, Zimmer-Türe) oder es handelt sich um eine Tautologie, bei der die beiden Wortteile inhaltlich das Gleiche aussagen. In diesem Fall stammen die Wortteile jedoch aus unterschiedlichen Sprachen. Im Deutschen ist gemäß der Grammatik dabei immer die ältere Sprache vorne (Spezifikator, da von den Neueinwanderern als Eigenname aufgefasst) und die jüngere Sprache hinten (Kopf). Beispiele hierfür sind Putzbrunn bei München: putzu = vaskonisch „Quelle, Brunnen“, „-brunn“ (selbstredend). Oder Reichenbach: „Reichen-“ aus slwaisch „reka“ (daher auch die Stadt Regen, Regensburg, der Fluss Regen, auch der Regen vom Himmel) in der Bedeutung von „wenig Wasser“. Dieses wiederum ist ebenfalls vaskonisch „erreka“ in der Bedeutung von „Bach, kleiner Fluss, wenig Wasser“. In manchen Sprichwörtern finden sich ebenfalls die Tautologien mit den gleichen Bildungsregeln: „von Tuten und Blasen“ (= meint das Gleiche; vaskonisch: tutu = blasen!). Unter Berücksichtigung dieser Zusammensetzungsregeln muss es sich bei dem ersten Wortteil von „Fachingen“ um einen Begriff handeln, der aus der selben Sprache stammt wie die Endung „-ingen“.

Ich jedenfalls möchte vorschlagen, Fachingen auf ein altes „Fach-en-gun“ und noch älter „Fach-en-gune“ zurückzuführen.
Mit den o.g. Ausführungen f=p=h=nichts, ch=g=k=ck=h=nichts ergeben sich natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie sich welcher Buchstabe verschoben haben könnte. Allerdings können wir uns dabei (s.o.) auf das baskische Wöbu beschränken und haben dabei die Lage von Fachingen im Gelände, den Untergrund, die Ortseigenschaften etc. zu berücksichtigen.

Wie ich schon ausführte, bin ich sicher, dass das alte Fachingen auf halber Höhe beim „Wingert“ war. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei „Fach-“ um eine Abwandlung aus „batzer“ handeln könnte (Saum, Rand, Ufer). In Anbetracht des deutlich höheren Wasserstandes könnte das Gelände am heutigen Wingert damals die Uferzone gewesen sein. Wie ich bereits ausgeführt habe, verwendeten die Vaskonen bei Nebensätzen den Spezifikator vorne. Ob dies ausschließlich für Substantive zulässig war, ist mir leider nicht bekannt. Ich denke aber, dass diese Satzkonstruktion auch ein präspezifizierendes Adjektiv zulies. Dann könnte - sofern archäolgische Untersuchungen dies bestätigen könnten - eine Herkunft aus „xahu“ (= sauber, reinlich, heil, gesund) in Betracht kommen und würde sich auf die noch heute (allerdings viel weiter unten am Fluss) befindliche Heilquelle beziehen. Dass ich diese Erklärung nicht als alleinige verwende, hängt damit zusammen, dass dies voraussetzt, dass die Quelle im Laufe der letzten 8000 Jahre vom Wingert runter in die Niederung ans Flussufer „gewandert“ ist. Solche Quellen-Wanderungen sind bei vielen Quellen nachweisbar. Ob dies auch in Fachingen der Fall ist, ist mir nicht bekannt.

Andere Begriffe, die ich ebenfalls noch gefunden habe, halte ich jedoch bei weitem für nicht so wahrscheinlich. So habe ich u.a. noch „hagin“ (= Backenzahn) gefunden. Wenn man sich den Höhenzug, an dessen Fuße Fachingen liegt, ansieht, könnte man schon mit etwas Fantasie auf die Form eines Backenzahnes kommen. Aber das ist mir deutlich zu weit hergeholt, als dass ich es als ernsthaft in Betracht zu ziehen erwägen würde.

Zum Thema Torf kann ich wenig Positives beitragen, denn auf
einer Seite, die beschreibt, wie man selbst vielleicht Whisky
machen kann, wird ausgesagt, dass sich Fachinger Wasser
überhaupt nicht zur Whisky-Herstellung eigenen würde, weil es
zu wenig Torf enthalte.

Das ist ja kurios! -> aber hier schreibst Du selbst, dass zu wenig Torf da ist - woher soll denn dann die Weide kommen?

Gruß
Lawrence

3 Like

Hallo Alexander,

Mit den o.g. Ausführungen f=p=h=nichts:

dann bleibt für Fach = „.ach“.

Ach ist aber nichts anderes als der Wasserlauf, vergleiche die vielzähliegen Flüsse namens Ache.
Und die kleinen Flüsse heißen bis heute alle (B)ach.

Das ist ja kurios! -> aber hier schreibst Du selbst, dass zu
wenig Torf da ist - woher soll denn dann die Weide kommen?:

Vielleicht habe ich da von Ackerbau zu wenig Ahnung, aber ich brauche doch Torf nicht zwingend zum Weideland. Torf ist eine von vielen Möglichkeiten bzw entsteht erst durch einen langen Prozess, der hier lange noch nicht abgeschlossen sein muss.
Man müsste sich dazu mal mit der Bodenbeschaffenheit vor Ort auseinander setzen.

Gruß
Lawrence

Hallo Lawrence,

Mit den o.g. Ausführungen f=p=h=nichts:

dann bleibt für Fach = „.ach“.

prinzipiell ist das möglich.

Ach ist aber nichts anderes als der Wasserlauf, vergleiche die
vielzähliegen Flüsse namens Ache.
Und die kleinen Flüsse heißen bis heute alle (B)ach.

da hast Du einen Denkfehler oder eine nicht ausgesprochene andere Erklärung:

wenn Du „.ach“ aus lateinisch aqua (Wasser) deutest - was natürlich völlig zulässig ist! - , dann brauchst du aber einen entsprechenden Anschluss, wie ich schon versucht hatte zu erklären:

  1. Tautologie: 1. Teil des Wortes und 2. Teil des Wortes bedeuten das Gleiche in unterschiedlichen Sprachen. Es ergäbe sich „Wasser-Wasser“ (oder auch „Wasser-Bach“ oder ähnliches). Dazu müsste der zweite Teil des Wortes (da wir hier in Deutschland sind) nicht nur ebefalls „Wasser“, „Bach“ oder ähnliches bedeuten, sondern diese Bedeutung müsste aus einer jüngeren Sprache sein als latein. Und das kann somit nur noch Deutsch sein. Denn gemäß der deutschen Grammatik kommt der Kopf (= allgemeinster Begriff) immer ganz hinten. Wenn der erste Teil im Sinne einer Tautologie das Gleiche bedeutet, kommt dieser (= Spezifikator)m automatisch vorne dran. Also eine Kombination Lateinisch+Deutsch = Wasser-Wasser. Nur leider kenne ich keinen Begriff im Deutschen, der „Ingen“ (oder auch „Hingen“, „Fingen“ oder ähnlich) lautet und „Wasser“, „Bach“ oder so was in der Richtung bedeuten würde.

Somit sehe ich keinen Weg zu einer Tautologie im Sinne von „Wasser-Wasser“ auf der Basis von „.ach“.

Bleibt
2) „.ach“ = lateinisch aqua = Wasser als Spezifikator von einem anderen Begriff (= Kopf) aus der gleichen Sprache (also Lateinisch). Die Lateiner gelten ebenfalls als präspezifizierend, so wie wir Deutschen. Somit wäre „aqua“ eine Spezifikation. Aus dem Deutschen fallen mir ein: Wasser-lauf, Wasser-loch, Wasser-tropfen, Wasser-spiel. Also es gibt schon die Möglichkeit, dass „aqua“ als Spezifikator auftritt. Nur müsstest Du dann erklären, auf welchem lateinischen Wort „-ingen“ beruhen soll, so dass es als Kopf dienen kann. Manchmal liest man, dass das „-ingen“ von „in-genuus“ kommen soll (lateinisch: der Eingeborene, Ureinwohner). Dies bietet hier jedoch keinerlei Wahrscheinlichkeit, als Kopf (= allgemeinerer Begriff) für „Wasser“ zu dienen. Es ergäbe sich: Der Eingeborene des Wassers.
Äußerst unwahrscheinlich…

Aber nochmal: natürlich ist auch mein Erklärungsversuch höchst spekulativ und durch nichts beweisbar. Ich versuche halt, die mir bekannten Regeln aus der Sprachwissenschaft so anzuwenden, damit ich zumindest Logikfehler grammatikalischer Art weitgehend ausschließen kann.

Vielleicht habe ich da von Ackerbau zu wenig Ahnung, aber ich
brauche doch Torf nicht zwingend zum Weideland.

Nein, natürlich nicht, da hast Du Recht. Aber dort wo Torf ist, ist immer ehemaliges Moor und somit eine große Wahrscheinlichkeit, dass in der namensgebenden Zeit eine feuchte Fläche vorlag, die außer zur Viehweide zu nichts anderem taugte.

Torf ist eine
von vielen Möglichkeiten bzw entsteht erst durch einen langen
Prozess, der hier lange noch nicht abgeschlossen sein muss.

das ist ganz klar, damit hast Du sicher Recht.

Man müsste sich dazu mal mit der Bodenbeschaffenheit vor Ort
auseinander setzen.

Auch damit hast Du Recht. Ich habe auch nochmal auf der Homepage von Birlenbach nachgelesen: dort wird gesagt, dass oben auf der Höhe immer schon Ackerbau betrieben wurde, was auf gute Böden schließen lässt. Nochmal zum Wingert: Es handelt sich um einen Südwest-Hang, somit durchaus für Weinbau geeignet. Weinreben ihrerseits sind relativ anspruchslos an die Bodenbeschaffenheit und auch mit einer geringen Auflagedicke der Erde zufrieden. Somit würde das meinen bisherigen Aussagen unterstützen.

zum Torf: Ich habe jetzt in verschiedenen Wöbü nachgesehen, denn ich hatte mir eingebildet, irgend etwas im Hinterkopf zu haben, dass „vach“ (oder ähnlich) unter anderem soviel wie „Torfspaten“ bedeuten würde. Ich fand aber nichts, weder im Schmeller noch im Grimm noch im Fischer. Einzig, was etwas in diese Richtung gehen könnte (ohne jedoch dass irgendwo auf den Torf hingewiesen würde), ist „Fach“ im Sinne von „Schublade“: etwas, was man schieben kann - vgl. einen Brotschieber für den Backofen beim Bäcker. Aber da ist mir der Zshang zum Torfspaten zu vage und wird wie gesagt auch nirgends genannt.
Viele Grüße

Alexander

Wie sagt ein
Sprachwissenschaftler der Uni MÜnchen bei solchen
Gelegenheiten: Wenn man zwei Möglichkeiten anbietet, können
nicht beide richtig sein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass
beide falsch sind, ist hoch.

War das Vennemann?

Lg,
M.

Hallo Denker,

ja, aber warum fragst Du?

Viele Grüße

Alexander

ja, aber warum fragst Du?

Reines Interesse. Ich habe selbst verschiedene Seminare und Vorlesungen bei ihm besucht.

Gruß,
Max