Hallo,
bei meiner Rundreise in Nepal ist mit aufgefallen, daß dort die Zeichen Hakenkreuz und der Judenstern verwendet werden, und dies auch an alten Tempelanlagen.
Was bedeuten diese Zeichen eigentlich? woher stammen Sie? Vielleicht kann mir jemand helfen, dieses Rätsel aus meinen Urlaub zu klären.
Tschüs Harald
Svastika und Hexagramm
Daß du diese Symbole auf deiner Reise gesehen hast, ist keineswegs ein Rätsel.
Zuerst das Hakenkreuz: In Indien heißt es „Svastika“ (ein Sanskrit-Wort mit der Bedeutung „es ist gut“) und wir so auch in der Religionswissenschaft genannt. Die Svastika ist eines der ältesten Symbole überhaupt und findet sich in fast allen alten Kulturen, und zwar sowohl linksläufig als auch rechtsläufig.
Ihre ursprüngliche Bedeutung ist nicht eindeutig zu erschließen, zumal der Symbolgehalt in allen Kulten, wo man sie findet, unterschiedlich ist. Viele Interpretationen sind versucht worden, auch schon in der Antike.
Man fand sie im Induskulturen (auch den vor-indogermanischen), in Südamerika (präkolumbianische Kulturen), in Troja, auf Zypern, bei den Hettitern, in Skandinavien, bei den Kelten, in semitischen Kulturen (Akkader, Babylonier, Assyrer), relativ spät in Ägypten, auch in Griechenland, Rom…etc.
In China wurde sie u.a. zur Repräsentation von yin (linksläufig) und yang (rechtsläufig) verwendet und steht für viele Inhalte, z.B. ewige Dauer, ewige Erneuerung, Glückseligkeit…
Im Buddhismus findet man sie als „Herz“ Buddhas auf seiner Brust dargestellt. In Rom war sie ein Zeichen Jupiters. Sie ist der Hammer des germanischen Thor und auch im Keltischen Symbol von Wettergöttern. In Griechenland tritt sie als Symbol von Zeus (Himmelsgott), Helios (Sonnengott), Hera, Artemis auf. Auch in den christlichen Katakomben in Rom war sie zu finden.
Eines der ältesten Zeugnisse (ca. 5000 v.Chr.) ist eine Keramik aus Sumer, wo das Kreuz aus Frauenkörpern gebildet ist und die „Haken“ aus ihrem fliegenden Haar.
Das Hexagramm, das du gesehen hast besteht aus zwei vertikal gespiegelten Dreiecken. Ein ebenfalls sehr verbreitetes und altes Symbol. Es verbindet den Himmel (oberes Dreieck, Spitze nach unten), bzw. himmlische Mächte, mit der Erde (unteres Dreieck, Spitze nach oben), bzw. mit irdischen Mächten. Von daher lassen sich kultspezifische Deutungen ableiten (tritt zum Beispiel in China als yin-yang verbindung auf). Als Davidstern taucht das Hexagramm im Judentum übrigens erst im Mittelalter auf.
Gruß
M.G.
Sorry Metapher aber:
Davidstern; ist ein durch zwei ineinandergeschobene Dreiecke gebildeter sechzackiger Stern(Hexagramm). Das Symbol ist eigentlich ein bei vielen Völkern vorkommendes magisches Zeichen, das zuerst auf einem Siegel in Sidon angeblich im 7. Jh. v. Chr!! erscheint. Es war wahrscheinlich ursprünglich ein Götteremblem, dann vermutlich das Symbol des Bar-Kochba-Aufstandes, später ein kaballistisches Zeichen, das die Durchwirktheit der irdischen Welt durch die Gottheit versinnbildlichen sollte.
Gruss István
Mogun David
Sorry István aber:
Das Hexagramm habe ich ja exakt so beschrieben!
Aber dein Text:
Davidstern; ist ein …
Zeichen, das zuerst auf einem Siegel in Sidon angeblich im 7.
Jh. v. Chr!! erscheint.
ist falsch. Es mag ja sein, daß ein HEXAGRAMM (!) in Sidon 7. Jhdt. gefunden wurde (wußte ich nicht und ist interessant). Aber es ging in der Anfrage von Hahu um ein solches, das in Nepal gesehen wurde. Und dort ist der Gebrauch dieses Zeichens sehr viel älter als 7. Jhdt. Es wird bereits für die Ba Gua im Yi Ging verwendet und ist außerdem auch schon im frühen Hinduismus bekannt (mit der beschriebenen Bedeutung der Verbindung himmlischer und irdischer Mächte).
Da die akkadische und später phönizische Stadt Sidon im 7. Jhdt. ASSYRISCH war, ist der Fund, den du erwähnst mit Sicherheit und unbesehen NICHT israelitisch - und hatte daher erst recht ganz sicher auch nicht den NAMEN „Davidsstern“.
Auch wenn das Zeichen (vermutlich!) 132 n.Chr. von den Bar Kochba Leuten verwendet wurde, ist das HEXAGRAMM als solches nicht jüdischen Ursprungs. Wie ich schon schrieb, ist das Hexagramm unter dem NAMEN „Davidsstern“ (mogun david) erst im M.A. gebräuchlich (genaueres darüber wiederum weiß ich allerdings auch nicht). Als „Davidsstern“ werden die beiden Dreiecke übrigens ineinander verflochten gezeichnet.
Gruß
Manfred Gies