Bedeutung von Magisterarbeit

Hallo Zusammen!

Werde mich in nächster Zeit um meine Magisterarbeit (Soziologie) kümmern und bin auf der Suche nach einem Thema. Ich habe schon 2 im Kopf (vage) und frage mich, welche Bedeutung die Magisterarbeit für den späteren Beruf hat. Ein Thema interessiert mich einfach und ich denke, die Richtung bevorzugt mein Prüfer, das andere Thema interessiert mich zwar auch, aber ich würde es eher für meinen späteren Berufswunsch wählen und ist nicht unbedingt das Interessengebiets des Profs.

Was sind eure Erfahrungen? Wie stark wird auf das Magisterabeitsthema geguckt? Wie ausschlaggebend ist es?

Danke für eure Antworten. *Diana

Hallo Diana,
Du mußt letztendlich mit Deinem thema im stillen Kämmerlein 6 Monate hocken und es sinnvoll und gut bearbeiten. Meiner Meinung nach solltest Du ein für Dich interessantes Thema wählen.

So nun zu meiner Erfahrung. Ich habe BWl studiert und habe damals bewußt ein sehr praxislastiges Thema verbunden mit nem Praktikum gewählt. Das Thema hat letztendlich keinen interessiert, es war das dazugehörige Praktikum das zog. Bei meinem Aufbaustudium habe ich es ähnlich gemacht.

Das war am Anfang meiner beruflichen Laufbahn. Mittlerweile gehe ich im Lebenslauf auf derartige Details der Ausbildung nicht mehr ein. Ich lasse auch Noten und ähnliches Gedöns weg. Soll heißen, Deine Entscheidung heute hat evtl. auf spätere Bewerbungsprozeduren ähnlich wenig Einfluß.

So nun würde ich mich fragen, wiebiel habe ich schon vorzuzeigen, kann ich es mir leisten, ein „totales Exotenthema, wiss. höchst interessant, aber für die Praxis total egal“ zu bearbeiten. Was will ich nach dem Studium machen? Gibt es berufliche Wünsche, die ich irgendwie positiv mit dem Thema beeinflussen kann.

Was der Prof. oder der Prüfer gern hat, wäre mir erstmal wurscht. (ist klar, dass die es lieber haben, wenn es in den Forschungsschwerpunkt paßt) Aber ich denke mit ner guten Konzeption und ner schlüssigen Begründung würde man die auch kriegen.

Kurz und Gut, wegen nem unpassenden Thema wird Dich kein potentieller Arbeitgeber ablehnen, wenn Du sonst gut zu ihm paßt. Andersrum wäre es möglich mit nem passenden Thema mehr Potential an Arbeitgebern zu gewinnen.

P

Hallo Diana,

wenn du schon konkret weißt, was du nachher machen möchtest, ist es durchaus sinnvoll zu dem Themenbereich zu schreiben, in dem du nachher arbeiten möchtest. Das bringt dir ein paar Vorteile:

  • Du sammelst eine Menge spezifisches Fachwissen
  • Du hast einen Super-Aufhänger für jede Bewerbung/ jedes Vorstellungsgespräch in diesem Bereich
  • Du testest nochmal, ob dich das wirklich interessiert

Da du ja selber weißt, wie der Stellenmarkt aussieht, ist es durchaus sinnvoll sich als Berufsanfänger aus der Menge herausheben zu können - und das tust du mit einer guten Magisterarbeit zum richtigen Thema. Nach deiner ersten Stelle kräht dann zwar kein Hahn mehr danach, aber für die erste Bewerbung hilft es schon.

Nun noch 3 ABERS:

  • Dein Prof. muss natürlich zustimmen. Die meisten Profs, die ich kennengelernt habe, sind aber recht flexibel, solange es zumindest Anknüpfungspunkte zu ihren Themen gibt. Man bekommt dann eben weniger Hilfestellungen.
  • GANZ WICHTIG: Das Thema muss dich wirklich interessieren. Falls dich doch das andere Thema mehr reizt (obwohl du in die und die Richtung gehen willst) - mach das. Glaube mir, 6 Monate allein mit einem Thema gehen jedem irgendwann auf die Nerven. Ich wollte irgendwann nur noch fertig sein, auch wenn mir mein Thema am Anfang viel Spaß gemacht hat.
  • Prüfe schon mal im Vorfeld, ob du für eins der Themen deutlich mehr Aufwand in der Literatur-/Material-/was auch immer Beschaffung treiben musst. Das ist wichtig, du solltest es dir selbst nicht zu schwer machen. Auf der anderen Hand ist auch interessant, ob es die 120. oder erst die 4. Diplomarbeit zu einem Themenbereich ist.

Ich hoffe, das gibt dir ein paar Denkanstöße und hilft dir in deinen Überlegungen weiter.

Viele Grüße

Andrea