hi lehitraot,
aber dann kommt ein etwas anderer „totenkult“, den ich mal
„bioligisch-wissenschaftlich“ nennen will:
und sehen, wie
die Pflanzen, durch unsere Asche gedüngt, wachsen und gedeihen
und unser gedenken.
wenn Du mich zitierst, dann bitte vollständig und nicht sinnentstellend. Das ganze Zitat lautet:
Bei unserer Wahl, wird es einen Platz geben, wo die Asche verstreut wird und wenn unsere Kinder oder Verwandte oder Freunde mögen, können sie diesen Platz besuchen und sehen, wie die Pflanzen, durch unsere Asche gedüngt, wachsen und gedeihen und unser gedenken.
Das klingt dann schon etwas anders als Du unterstellest.
Dann erübrigt sich auch Deine Verwunderung daß Pflanzen denken können 
seit wann „gedenken“ pflanzen? pflanzen denken nicht sondern
sind „tote materie“, wie jeder koerper (deine worte). in
diesem ascheduenger sehe ich einen wissenschaftlichen, also
vermeintlich rationalen, religionsersatz. weiter nichts.
dann noch was. du sagst:
Aber für mich ist der Körper, wenn die Seele ihn verlassen hat
nichts anderes als ein Stück Materie.
und dann am ende kommt die organspende:
und ich mit diesem Stück
Materie Menschen die noch leben deren Leben erhalten oder
zumindestens deutlich verbessern kann.
das heisst, aus dem stueck materie wird ploetzlich ein
heils-instrument. das leben anderer soll verbessert werden.
wozu? am ende werden auch diese menschen nur „ein stueck
materie“ sein.
Der Körper ist in dem Augenblick, in dem die Seele ihn verlassen hat tote Materie. Vorher ist er das Gebilde, daß der Seele Heimstatt gewährt. Also warum sollte ich mit einem ‚Ersatzteil‘ meines toten Körpers nicht die Situation einer Seele in ihrem Körper verbessern. Das ist kein heils-instrument sondern ganz schnöde ein Ersatzteil.
einerseits gibst du vor, dich von dem „brimborium“ der
religion emanzipiert zu haben, aber gleichzeitig fuehrst du
eine neue religion ins feld: der tod als erwecker neuen
lebens. die asche der leiche wird zum deunger (also der tod
als lebensspender), und die organe des toten zu ersatzteile
fuer anderes leben (wieder der tod als lebensspender). dieses
konzept ist genuin religioes und vor allem christlich:
Ähm, das ist sicher religiös, aber nicht ausschließlich christlich. Diesen Alleinvertretungsanspruch der Christen geht mir sowieso ziemlich auf den Wecker. Vieles was das Christentum lehrt, wird auch von anderen (den meisten?!) anderen Religionen ähnlich vertreten.
Außerdem hab ich nie behauptet nicht religiös zu sein, ich kann eben nur nicht die Existenz eines ‚Gottes‘ akzeptieren. Aber das ist nach meiner Erfahrung einem Anhänger der Buchreligionen nur schwer bis gar nicht nahezubringen.
Mein Konzept bedarf keines Gottes und damit stehe ich wahrlich nicht alleine, es gibt da neben mir den einen oder anderen Buddhisten. Und diese Religion (wenn auch eine atheistische) ist immerhin um einiges älter als das Christentum, wenn auch nicht so alt wie die jüdische Religion.
Gandalf