Hallo zusammen!
Ich habe hier eine ziemlich genaue Interpretation der 5. Symphonie vor mir liegen. (ob gut oder schlecht sei jetzt mal dahingestellt) Sie beschreibt wie Beethoven in einer gross angelegten Rede die Menschheit dazu auffordert die Ideale des Humanismus nicht zu verraten. Es beginnt mit dem Titel: ta-ta-ta-taaaaa, das Symbol: Schicksal. In der Exposition wird erst einmal die Zerstörerische Kraft dieses Schicksals aufgezeit: Schicksalsfiguren die sich im verminderten Septakkord, dem sogenannten Unheilsakkord verbreiten und dann der kleine Versuch einer Gegenkraft im Seitensatz, eine Figur die zuerst 12-taktig bleibt und erst in der Reprise seinen Periodencharakter erhält. u.s.w.
Nun zu meiner Frage:
Vor dieser Gegenkraft gibt es einen Sektakkord und einen ganzen Takt Pause. Der Sektakkord, den man aus den Rezitativen kennt, sollte ein Fragezeichen darstellen. Eigentlich würde man direkt nach der Pause die Gegenkraft erwarten. Stattdessen kommt aber noch einmal das Schicksalsmotiv in einer abgeänderten Form. (In der Durchführung wird dann aus dieser Form ein Intervall verselbstständigt und damit eine grosse Modulation durchgeführt die von einem Punkt des Quintenzirkels auf den gegenüberliegenden Pol führt, was der innere Wandel des Menschen darstellen soll.) Nun, bei der Exposition steht geschrieben, dass dieses abgeänderte Schicksalsmotiv einen „Imperativ“ darstellen soll. Und ich frage nun hiermit was damit gemeint ist. Was ist ein Imperativ? Bitte nicht zu philosophisch (Kant: Der kategorische Imperativ)… Vielen Dank. Die Taktbezüge könnte ich noch nachreichen. Gruss Roger