Moin-moin,
schön, daß eine gute Diskussion möglich ist.
habe nun endlich auch mal reingehört und empfinde Deine
Aussage als etwas zu undifferenziert.
Das macht nichts, ich wollte auch keine ausführliche Kritik posten.
Gut, die Kompression ist nicht optimal. Da bin ich persönlich
allerdings auch nicht pingelig. Ich ziehe sehr oft ältere
Aufnahmen mit z.T. schlechterer Qualität den guten und
modernen Aufnahmen vor, wenn die Interpretation mir zusagt.
Das ist aber eine Geschmacksfrage; ich habe das Thema schon
oft mit Bekannten durchgekaut und bin nie zu einem Ergebnis
gekommen. Wer gute Klangqualität schätzt, sollte wohl
tatsächlich eher die Finger davon lassen.
Es geht mir nicht um die Qualität der alten Aufnahmen, sondern um die reduzierte Qualität der verlinkten Dateien. Der Unterschied ist im Bereich der hohen Töne, der Komplexität. Alte Aufnahmen sind anders reduziert, und ausserdem gibt es da keine Alternative wegen der Einmaligkeit der Interpretation.
Es ist ein gutes provinzielles Niveau, so etwa das eines
Kurkonzertes, mit den Referenzaufnahmen nicht vergleichbar.
Dem stimme ich so nicht zu. Die Qualität des Orchester ist
z.B. recht gut. Phrasierungen sind sauber, die
Klanghomogenität finde ich sehr schön und technisch gibt es
nicht viel zu meckern.
Ich habe dagegen schon in der Zweiten Symphonie mehrere inhomogene Stellen rausgehört.
Ich habe schon deutlich schlechteres
z.B. von den Bremer Philharmonikern gehört, ein Orchester,
welches ich, solange ich die Konzerte regelmäßig gehört habe,
als »mittelmäßig bis gut« eingestuft hätte. Diese Einstellung
hat sich rapide nach oben geändert, seit ich einige andere
Orchester in der Bundesrepublik und auch im Ausland gehört
habe. Sicher kommt das BBC Philharmonic nicht an ein Orchester
der Metropolen wie Berlin, London, Wien etc. heran, aber wenn
das provinziell sein soll, dann frage ich mich wirklich, an
was für »Referenzaufnahmen« Du denkst.
Eine fundierte Diskussion darüber zu führen würde bedeuten - konkrete Beispiele zum Vergleich einbringen. Umstände der Aufnahme spielen auch eine große Rolle, dieselben Bremer Philarmoniker spielen sehr wohl anders, je nachdem, wer und zu welchem Anlaß vorne steht. Ich glaube, die Sache ist es nicht wert, sich so viel Mühe zu geben, um darüebr lange zu diskutieren. Ich nenne hier nur eine Variante in ähnlicher interpretatorischen Richtung - K.Kleiber. Das ist aus meiner Sicht die Referenzaufnahme für die verlinkten Beispiele (nicht meine Referenz wohlgemerkt). Die Intensität und die Energie sind kaum zu vergleichen.
Ich persönlich hätte viel eher große Schwierigkeiten mit der
Interpretation. Insbesondere die schnellen Ecksätze empfinde
ich z.T. als gräuslich, während es streckenweise schöne
Ansätze in den Mittelsätzen zu hören gibt. Dies würde ich viel
eher zum Anlaß nehmen, um die Aufnahmen nicht unbedingt zu
empfehlen. Aber das ist auch wieder sehr stark
geschmacksbedingt.
Für mich ist es ein Zeichen deines guten Geschmacks. In meiner Beurteilung meinte ich beides - die Orchesterqualität sowie die Interpretation zusammengenommen. Es ist wie gesagt, ein gutes Niveau, nur kein hervorragendes.
Freundliche Grüße