Befehlskette US Army

Hallo zusammen,

mich interessiert wie die Befehlskette in der US Army oder auch NATO in der Praxis funktioniert. Wenn z. B. irgendein Manöver oder Operation starten soll, gibt dann der General dem Colonel grünes Licht und dieser wiederum dem Captain? Oder kann sich der Colonel beispielsweise direkt an den 2nd Lieutnant oder gar Sergeant wenden?
Vielen Dank!

Hallo,

für ein genaues Aufzeigen einer Befehlskette musst du schon exakter werden. Es gibt hier erhebliche Unterschiede auch in den US Streitkräften wenn es sich um eine nationale Operation oder eine NATO Operation handelt. Das sind zwei grundsätzlich verschiedene Wege.

Nationale Operationen / Manöver werden so es sich um regelmäßige Veranstaltungen handelt in Eigenregie des jeweiligen Verbandes von Planung bis Durchführung abgehandelt. Hier ist der örtliche Commander die höchste Instanz. Dieser legt für die einzelnen Warfare-Areas die jeweiligen Zuständigen (Heads) fest. Diese wiederum haben dann jeweils ihren eigenen Unterbau.

Bei NATO Operationen verhält es sich ähnlich, nur dass die Befehlskette über den jeweiligen Regional Commander (SACLANT, SACMED, etc) verläuft. Dieser legt fest, welcher Verband mit der Durchführung und Planung der Operation beauftragt wird. Anschließend verläuft alles weitere wie oben beschrieben, aber unter Billigung des vorgesetzten Regional Command der NATO.

Grüße, Christian

Mehr als Christian kann ich zu der Anfrage leider auch nicht sagen.

Hallo, bin gerade im Urlaub und kann nur kurz Antworten. Weiß jetzt nicht was du über Militär schon weißt. Grundsätzlich musst du jedoch Funktion und Dienstgrad unterscheiden. Entscheidend ist die Funktion. Der Soldat der eine bestimmte Funktion innehat (zB Kompaniekommandant), führt einen Dienstgrad (zB Hauptmann). Grundsätzlich empfängt jeder nur Befehle/Aufträge von seinem direkten Vorgesetzten und erteilt Befehle/Aufträge nur an seine direkten Nachgeordneten. Das Übergehen von Führungsebenen wird normalerweise vermieden. Die Dienstgrade der Kommandanten/Leiter der jeweiligen Führungsebene steigen mit aufsteigender Führungsebene.
Das Thema ist aber sehr breit und speziell in den höheren Führungsebenen unterscheiden sich die einzelnen Staaten dann. Sag Bescheid wenn du was spezielles wissen willst.

Die Befehlskette ist bei der US-Army, der Nato und der
Bundeswehr ähnlich.
Es geht von oben nach unten.
Es gibt sicher ein paar wenige Ausnahmen, die etwas
anderes zulassen. Beispiel: Geheimhaltung o.Ä…

Gute Frage. Der Ansatz ist aber ein anderer. Eine Übung wird inhaltlich und zeitlich festgelegt. Daher braucht es kein grünes Licht, alles ist geregelt in Befehlen, die nach einem bestimmten Schema erstellt und daher im Grunde auch einfach „Plan“ genannt werden könnten.

In solchen Befehlen wird alles mögliche geregelt, festgelegt und delegiert. Es beginnt immer mit der Lage, dem Auftrag und der Durchführung mit dem wichtigen Punkt 3a. wo die eigene Absicht des Befehl Erteilenden steht. Dies ist dann für die untergeordnete Ebene der Auftrag. Die Informationsweitergabe erfolgt also dienstgradunabhängig und geht immer an den Dienstposteninhaber, egal welchen Dienstrades.

Es gibt also niemand grünes Licht, sondern jede Führgunsebene hat Befehle, die es umzusetzen gilt. Steht also im ersten Befehl Tag und Uhrzeit des Übungsbeginns fest, muss der folgende Befehl dies immer berücksichtigen. Es ist also nicht wie beim Sport, wo der Starter den Startschuss gibt, sondern mit der Befehlsausgabe werden alle Dinge geregelt, egal ob es die Verteilung der Dixiklos ist oder der Beginn eines Angriffs, egal ob die Frequenzen, die genutzt werden können oder Regelungen zur Feuereröffnung.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten? Wenn noch was fehlt, frag gerne nochmal nach.

Grüße
Fenris

Wird so wie in der Bundeswehr auch sein… Oder früher in der NVA. Als Oberst kann ich mir auch einen Feldwebel greifen und dem sagen, wo es lang gehen soll…