Hallo Erik!
Hier tummeln sich offenbar nur klassische Musiker (ich bin ja eigentlich auch einer), die eine „ordentliche“ Modulation wollen.
Fakt ist aber tatsächlich, dass man, wenn man nun die letzte Strophe eines Popsongs einen Halb- oder Ganzton höher singt, meist einfach in der neuen Tonart einsetzt.
Wird dies überhaupt nicht eingeleitet, so spricht man von einer Rückung. (Sehr schön zu hören z.B. in „Woman“ von John Lennon.) Dies ist aber heutzutage eher selten, da die meisten Sänger dann ihren Ton nicht mehr finden können (sie haben ja meist keine klassische Ausbildung), sondern irgendwie vorbereitet werden müssen. Und deshalb wird die neue Tonart durch die Dominante eingeleitet.
Für diese Art der Pseudo-Modulation kenne ich keinen Fachbegriff, aber im Kontext lässt es sich am elegantesten so sagen, wie ich es eben beschrieben habe: „Die letzte Strophe dieses Songs steht in D-Dur, wobei die neue Tonart durch die Dominante eingeleitet wird.“
Liebe Grüße
Immo
P.S. Es gibt natürlich auch in der Popmusik „richtige“ Modulationen. Ein schönes Beispiel bietet Cat Stevens’ „Morning has broken“, bei dem bereits das Intro von D-Dur nach C-Dur moduliert, von der zweiten Strophe zur dritten wieder zurückmoduliert wird, vor der vierten wieder nach C und im Outro zurück nach D.