Begriff Verantwortung in der Ethik

Hallo,
ich stehe kurz vor der fachabschliessenden Prüfung in Ethik/Anthropologie. Eins meiner Wahlthemen ist das Thema Verantwortung aus der Sicht der Ethik. Kennt vielleicht jemand noch einen guten Aufsatz oder Text zu diesem Thema?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße,
Stefanie

Hallo Stefanie,

Kennt vielleicht jemand
noch einen guten Aufsatz oder Text zu diesem Thema?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße,

ich wag es kaum zu schreiben, aber hast Du Dich schon mal bei Kant umgeschaut?!

Gandalf

Hallo,

bei Apel und Hösle könntest du fündig werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vittorio_H%C3%B6sle

http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Otto_Apel

Apels Werk „Diskurs und Verantortung“ fallen mir
spontan ein. Das bedarf aber wohl einiger
Vorkenntnisse. Vielleicht goggelst du
ein wenig herum und findest was
passendes.

Gruß
Walden

Hallo,

beim Stichwort „Verantwortungsethik“ denkt man sofort an Hans Jonas, der mit diesem Begriff einen Gegensatz zu Kant bezeichnen wollte.

http://www.schule.suedtirol.it/blikk/angebote/modell…
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Prinzip_Verantwortung

Gruß

Bona

Zwischenfrage
Hallo Bona,

beim Stichwort „Verantwortungsethik“ denkt man sofort an Hans
Jonas, der mit diesem Begriff einen Gegensatz zu Kant
bezeichnen wollte.

Einen Gegensatz? Ich glaubte er wolle sie erweitern,
um eine Ethik der Gefühle. Furcht statt Vernunft.
Aber Gegensatz?

Er promovierte bei Heidegger und landete in
Palästina, siehst du da einen Zusammenhang
oder Impetus zu seiner Ethik?
Ich kenne sein Werk nur rudimentär.
Heideggers Bewußtseinsphilosophie hat
er aber wohl den Rücken gekehrt,
wenn ich nicht irre?

Gruß
Walden

Hallo Walden,

„Verantwortungsethik“ … einen Gegensatz zu Kant

Einen Gegensatz? Ich glaubte er wolle sie erweitern,
um eine Ethik der Gefühle. Furcht statt Vernunft.
Aber Gegensatz?

richtig, meine Wortwahl war vielleicht zu stark. Aber es besteht dennoch - je nach Interpretation Kants - ein Gegensatz, insofern als Jonas auf Werte rekurriert, also hier Scheler näher steht.

Er promovierte bei Heidegger und landete in
Palästina, siehst du da einen Zusammenhang
oder Impetus zu seiner Ethik?

Ja, Heidegger diente ihm wohl als Negativfolie:
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/147/kap2.pdf
aus: http://www.diss.fu-berlin.de/2003/147/

Ich kenne sein Werk nur rudimentär. Heideggers
Bewußtseinsphilosophie hat er aber wohl den Rücken gekehrt,
wenn ich nicht irre?

Stimmt. Ich bin allerdings der Ansicht, dass er das zu Unrecht tat und dass er sich dessen Einflüsse nicht immer bewusst gemacht hat. Wenn man „Das Prinzip Verantwortung“ genau liest, findet man m. E. viele Stellen, an denen man sich zur begründeten Herleitung sonst nur assoziativ bzw. emotional erklärbarer Argumentationen der Schriften Heideggers hätte bedienen können.

Gruß

Bona

Hallo Bona,

Stimmt. Ich bin allerdings der Ansicht, dass er das zu Unrecht
tat und dass er sich dessen Einflüsse nicht immer bewusst
gemacht hat. Wenn man „Das Prinzip Verantwortung“ genau liest,
findet man m. E. viele Stellen, an denen man sich zur
begründeten Herleitung sonst nur assoziativ bzw. emotional
erklärbarer Argumentationen der Schriften Heideggers hätte
bedienen können.

Aus diesen Gründen bin ich eher ein wenig skeptisch,
aber weil meine Kenntnisse wie erwähnt rudimentär und
nicht fundiert sind, wollte ich mich zurückhalten.
Auch finde ich seine Ethik, soweit geläufig, im
Verhältnis zu seiner Offizierslaufbahn, wie soll man
sagen, diametral?
Ein interessanter Mensch war er aber allemal, gelebte
Geschichte: Bei Heidegger, Husserl und Bultmann studiert
und mit Hannah Arendt befreundet, von Nazideutschland
bis Israel.
Danke für deine Ausführungen.

Gruß
Walden

Hallo,
vielen Dank für die vielen Anregungen. Gelesen habe ich zum Verantwortung Aufsätze von Holderegger, Bonhoeffer und Sänger, außerdem Auszüge von Jonas. Aber auf Kant bin ich tatsächlich nicht gekommen (auch wenn es sehr naheliegend ist). Die vielen Anregungen haben mir auf jeden Fall sehr geholfen,
Viele Grüße, Stefanie