Auch hier finden sich wieder Widersprüche, was die Lösung nicht einfacher macht:
Des weiteren wurden sie teilweise zerstört (ich
weiß, bei Wikipedia steht, dass wenig religiöse Gründe
vorlagen, aber meine Gräber wurden definitiv von der Kirche
zerstört), weil sie erstens den Bauern im Weg waren, zweitens
die Steine gebraucht wurden zum Bau von Hafenanlagen und
Kirchen
Nicht alles, was die Kirche tut, muß automatisch religiös motiviert sein. Wenn es darum ging, Steine zu bekommen oder Platz zu schaffen, dann war die Zerstörung der Gräber nur der Weg, um dieses Ziel zu erreichen (und man hätte dafür auch verfallene Gutshäuser abgerissen). Das ist kein religiöser Grund (auch nicht, wenn der Bau, für den man die Steine braucht, eine Kirche ist - sonst wäre ja jeder Steinbruch, jede Schreinerei ein religiöser Ort, wenn dort für eine Kirche gearbeitet wird).
etc. und drittens, weil sie (obwohl die Funktion der
Gräber selbst bis heute nicht feststeht) mit überirdischen
Gräbern, die man begehen konnte, nichts anfangen konnten. Die
Kirche hat sie zerstört, weil sie gegen ihre Lehren sprachen.
Jetzt ist tatsächlich die Zerstörung der Gräber das eigentliche Ziel, und das wäre natürlich ein religiöser Grund. Die Frage ist, was stimmt denn nun?
Möglicherweise hat ja eins das andere bedingt (die Gräber waren der Kirche suspekt, man brauchte Steine => die Gräber boten sich als Steinbrüche an…). Für die heidnischen Gräber fiele mir noch der Begriff „Häresie“ (=falsche Lehre) ein, aber für das entsprechende Handeln der Kirche kann ich leider nichts neues anbieten.
Gruß, Martinus