Begründung für Moral

Hallo.

Kenn jemand philosophische Werke, in denen man sich mit der Frage nach der Grundlage für Moral beschäftigt?
Oder hat jemand dazu eine eigene Meinung?

Die Frage ist: Wie lässt sich eine Moral begründen, ohne dass sie diese Begründung weiter hinterfragen lässt?
Kann es so eine Letztbegründung überhaupt geben?

Beispiel:
Religiöse meinen oft, dass humanistische, säkulare Ethiken nicht rechtfertigen lassen, weil sie Menschenwerk sind und daher zwangsweise fehlerhaft oder sogar ganz ohne Grundlage.
Eine religiöse Moral wird damit begründet, dass sie von einem allwissenden Schöpfergott kommt. Dieser Gott hat das Recht/die Autorität, um moralische Regeln bestimmen zu dürfen und er hat auch das Wissen, um allgemeingültige, verbindliche und absolute Regeln festzulegen.
Das Problem mit diesem Anspruch ist aber, dass erstmal die Existenz eines Gottes bewiesen werden müsste. Außerdem müsste man noch herausfinden, welche der unzähligen heiligen Schriften von ihm stammt, wenn überhaupt eine von ihm stammt. usw.

Grüße
ElBorbah

Arthur Schopenhauer: Über die Grundlage der Moral

Meiner Ansicht nach: Nein. Unser Gehirn ist so gestrickt, dass wir bei jeder Begründung gleich wieder nach deren Begründung fragen. Näheres hierzu in Schopenhauers Dissertation (Über die vierfache Wurzel des Satzes von zureichenden Grunde).

für die Gläubigen nicht. Das Problem scheint mir also genauer darin zu bestehen, dass eine solche religiös begründete Moral dann eben nur für die Anhänger eben dieser Religion sicher gegründet ist und meist nur von diesen anerkannt wird.

Freundliche Grüße

myrtillus

Eine Richtung, die sich intensiv damit beschäftigt, ist die Diskursethik bei Apel.

aus: de.wikipedia.org/wiki/Diskursethik#Begr.C3.BCndungsproblem

Gruß
F.

Ist Moral nicht einfach nur das, was übrig bleibt? In jungen Jahren festigt sich die Moral. Unterschiedlich, von Mensch zu Mensch eben. Mal mehr mal weniger. Im Laufe des des Lebens nimmt sie aber immer weiter ab. Das altersbedingte Siechtum lässt die Moral eines jeden schwinden. Ausnahmslos. Dagegen halten ist alles. So gut es geht. Der Glaube an das Gute. Woran halt jeder so glaubt um seine Angst vor dem Siechtum zu verlieren. Manche fühlen sich gar erleuchtet. Bedarfs dazu einer Begründung? Schön so, wenn´s denn so ist. Wenn die Moral steht. Ist doch die Hauptsache. Machner entschläft vielleicht ganz friedlich, wacht einfach nicht mehr auf… Bleibt jedem nur zu Wünschen!

Grüße mki

Liebe® ElBorbah

Ich glaube, Friedrich Nietzsche versuchte, eine eigene
Moral zu begründen. Letztendlich als Gegenentwurf zum Christentum, dem er eine
Sklavenhaltung vorwarf. Er verachtete dies und forderte die Fernsten- statt der
Nächstenliebe. Da er dies sehr entschieden vertrat, muss er sich zwangsläufig
mit der Entstehung von Moral beschäftigt haben.

Auch Immanuel Kant hat sich mit Moral/Ethik befasst. So
wie es seine Art war, allerdings in schwer verdaulicher Art & Weise.

Ich glaube nicht, dass sich Moral letztbegründen lässt.
Nichts lässt sich letztbegründen, warum sollte da die Moral eine Ausnahme sein?
Religiöse Menschen berufen sich auf das Höchste, auf Gott also (oder Allah, Brahma,
Jahwe oder Kollegen von denen).

Ich denke nicht, dass eine Akzeptanz solcher Moralgebilde
vom Existenznachweis eines Gottes abhängt. Es liegt in der Natur der Sache,
dass sich ein Gott nicht nachweisen lässt. Ließe er sich nachweisen, wäre er
alles Mögliche, nur eins nicht: Gott.

Eine gott-lose Moral, oder sagen wir mal
religionsneutrale Moral kann man natürlich ebenso schwer begründen. Man muss
sich vor der reinen Vernunft hüten, darf sie aber nicht vernachlässigen.
Ansonsten werden wir Menschen durch uns selber zu Objekten degradiert.

Eine frei gewählte kollektive Übereinkunft über
menschenfreundliches Handeln kann als Grund herhalten.

Viele Grüße

TopKapitalist

Lässt sich nicht alle Moral zusammenschmurgeln auf „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu“?

:paw_prints:

Moral ist letztbegründbar. Unabhängig einer Religion. Denn, ob du an einen Gott glaubst - beispielsweise an Zeus, der ja bekanntlich wirklich existierte, WENIGER WEGEN MORALISCHER ALS AUS POLITISCHER ZWECKMÄßIGKEIT, der existierte, wie alle Götter jemals auf dieser Erde existierten, in der Vorstellung der Menschen, ist nicht entscheidend für eine Letztbegründung der Moral.

Entscheidend sind die politischen und juristischen Letztbegründungen. Zunächst kollektiv gesehen. Es gibt aber auch eine von der NATUR aus betrachtete Letztbegründung von Empfindungen (zum Beispiel „Die Rationalität des Gefühls“, dass man zum Beispiel keine Tiere oder Menschen quält, nur so zum Spaß, das ist ein natürliches Empfinden, und Menschen, die dieses natürliche Empfinden nicht haben, sind verhaltensgestört und bedürfen m. E. einer Therapie, wie z. B. Sexualstraftäter).

Das Problem mit der juristischen als auch natürlichen Moral (besser gesagt Ethik, das heiß noch spezifischer Empfindungs-Ethik, nach der auch sämtliche politischen und juristischen Regelungen einer Gesellschaft abgeleitet werden, durch heftige Debatten der verschiedensten Parteien) zum Beispiel bei Mangern, ist die TATSACHE, dass Macht gerne missbraucht wird.

Deshalb gibt es speziell für Manager eine Flut von Seminaren und Literatur, damit die MÄCHTIGEN der Wirtschaft lernen sollen, ihre Macht nicht nur nach ökonomischen Strategien auszunutzen, sondern vielmehr zum Wohle ihrer Mitmenschen, denn ohne ein moralisches bzw. ethisches Empfinden gibt es keine NACHHALTIGKEIT.

Das heißt, ein Management, das nur auf kurzfristige Täuschung aus ist, um Gewinne mit schlechten Leistungen zu maximieren, wird längerfristig ganz sicher zu den Verlierern gehören, weil man zwar alle Menschen für einige Zeit, nicht aber alle Menschen für alle Zeit täuschen kann, wie das schon Abraham Lincoln als Ethik lehrte.

Ich spreche aus eigener Erfahrung: bei fast jedem zweiten Produkt ärgere ich mich darüber, dass die Ingenieure so einen Müll fabrizieren, der von einem un-ethischen Management zu überhöhten Preisen verkauft wird. Ich will nur ein Beispiel von tausenden nennen: Ich habe mir einen PC mit allen Einzelteilen, die ich über das Internet bestellte, von einem Profi zusammenbauen lassen.

Da ich so viele Computer schon standardmäßig gekauft hatte, die für meine Film-Schnitte nie optimal funktionierten (ständig war die Rechenleistung zu schwach, was mit Blockierungen und Abstürzen quittiert wurde), wollte ich eben den absolut stärksten PC haben, durch Eigenbau. Wochenlang habe ich im Internet recherchiert.

Allein die TESTBERICHTE über die verschiedensten Teile, die ich benötigte, waren bei fast allen Fabrikaten widersprüchlich. Nach was sollte ich mich denn entscheiden? Letztlich glaubte ich dann doch nur den Werbesprüchen. Jetzt habe ich einen unglaublich teuren PC, weil ich von allen Teil-Produkten die beste Qualität aussuchte. So zum Beispiel die technischen Produkte von „be quiet“.

Mein Fazit ist: Besser mit den Blockierungen und Abstürzen bei meinen Film-Schnitten funktioniert dieser PC schon. Aber ich komme mir trotzdem hereingelegt vor, weil ich glaube, dass die Werbesprüche der „Qualitätsprodukte“ nicht wirklich bieten, was sie nur vortäuschen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich für eine mir versprochene „Qualität“ viel zu viel bezahlt habe und als naiv Glaubender fühle ich mich sowohl von den Ingenieuren als auch von den Managern absolut krass VERARSCHT.

Das VW-Management mit seinem Abgas-Skandal ist hier nur symptomatisch für die Spitze eines Eisbergs. Hier schieben die Ingenieure es auf die Manager und diese auf die Ingenieure, aber beide Seiten handelten gewiss UNETHISCH.

Jeden Tag verfluche ich diese „saudoofen Techniker“ mit ihren lächerlich unausgereiften Konstruktionen, die ihre Manager unwissend oder absichtlich, mir als gläubigen Konsumenten als ein „Qualitätsprodukt“ verkauft haben, dieser technische Schrott ist das Geld bei Weitem nicht wert!!!

Ingenieure und Manager verarschen heute (jetzt, nach dem Zeitalter der Religionen???) die ganze Welt, allen voran Bill Gates, mit seinen endlosen grafischen Spielereien, um technische Mängel zu verdecken???

Hallo!
Klar, habe ich -aus Lebenserfahrung- eine Meinung zur Moral:

  1. Ich lasse alle Menschen, aller Hautfarben, so leben, wie diese leben wollen.
  2. Ich achte nur darauf das mich „alle“ Menschen auch friedlich leben lassen und das diese mir nur das klauen, was ich locker entbehren kann.
  3. Mein Spezialist war, als ich 20 a war, auf lange Zeit: Immanuel Kant und sein kategorischer Imperativ.
    MfG

Hallo!
Richtig.
Sage dies doch allen unseren Politikern und den von diesen finanzierten Journalisten!
MfG