Behandlung von Schnittwunden

Hallo!
Ich habe in einem Roman einen Mann, der in ein Glasdach gefallen ist. Er ist behandelt worden, soweit alles gut. Eine Wange ist im Buch eine „red mess“. Wenn nun die anderen Wunden alle genäht und versorgt sind, wüsste ich nicht, weshalb die Wange unverbunden sein sollte.

Ich stelle es mir nun so vor, dass dort vielleicht viele kleine Splitter entfernt wurde, man hat die Wange mit Jod (man ist noch nicht ganz so modern :slight_smile: ) eingepinselt und lässt die Schnitte an der Luft heilen. Wäre das medizinisch denkbar?

Gruß,
Eva

Im Gesicht taped man meist, wenn die Wunden nicht zu groß sind. Damit bleiben kleinere narben zurück und die Einstiche der Naht sieht man dann auch nicht, weil nicht vorhanden.
Wunden verheilen im allgemeinen unter pflaster besser, da die Neuhautbildung in einem feuchtem Milieu besser funktioniert.

Ah, das ist schnuppe bei dem Schlagetot. Dem haben sie beim Rauspulen der Glassplitter noch Haifischzähne Giftpfeile und was weiß ich aus dem Leib geholt

Fantasy halt …

Aber die Information mit dem Pflaster ist gut. Danke Dir!
Gruß,
Eva

Fremdkörper entfernen, Wunde reinigen, klaffende Wunde verschließen (Klammern, Nähen, Kleben,…), luftdicht abdecken.

Trockene, der Luft ausgesetzte Zellen sterben ab. Das an Wunden „Luft“ müsse, ist falsch.
Ein sauberes (!) feuchtes Millieu ist das Beste zur Heilung.

Übrigens:
Ein nahezu universelles Wundgel gibt es: Es enthält Polyhexanid als Antiseptikum und Betain als Tensid.
Das kannst du - nach ausreichender Kühlung mit viel Wasser (nicht Mehl, nicht Zwiebeln,…) auch auf Brandwunden des ersten und zweiten Grades anwenden. Und natürlich für Schürf-, Schnitt-, OP-, Stich- und Kratzwunden.
Wenn vorhanden: Viel sauberes Wasser zum Ausspülen, dann so ein Gel drauf, darüber ein dichtes Pflaster und gut ist.

Nicht alle Schnittwunden müssen genäht werden. Heute verwendet man häufig Klammerpflaster bei kleinen Schnittwunden. Was aber am wichtigsten ist, ist, dass die Wunden immer, wenn möglich, desinfiziert werden sollten, da sich sonst Keime in der Wunde sammeln können und zu einer Entzündung führen können. Schlussendlich sollte man mit größern Wunden sowieso ins Klinikum gehen, aber auch bei kleineren, wenn z.B. der Tetanusschutz nicht aufgefrischt wurde.

Wie heißt denn dieses Wundermittel in der Apotheke?

Hömma, ich würde doch nie Werbung machen!
Ist auch kein Wundermittel, sondern seit Jahren „Mittel der ersten Wahl“ bei bestimmten Wunden.

Googles Shopping-Treffer:
https://www.google.de/search?q=polihexanid+gel+betain#q=polihexanid+gel+betain&tbm=shop

Wikipedia:

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Danke, da habe ich ja was fürs Viehzeug! Prima!
Gruß,
Eva

Hallo!
nach meinem gefühl entspricht die medizinische Versorgung in dem (Fantasy)Roman in etwa der zu Anfang des 20sten Jahrhunderts. Es wird geschient, gegipst, man hat Infusionen und Schläuche zur Ableitung von Wundsekret und, ähem, anderen Körperflüssigkeiten. Wie gesagt, bei dem Betroffenen wurde ein Schnitt von der Augenbraue bis zum Haaransatz genäht, ein Schlitz im Nasenflügel anscheinend nicht und die Wange ist „a red mess“.

Der Knabe liegt genäht, verbunden, infundiert und bestöpselt in seinem Krankenbett und ich frage mich, warum man diese Backe vergessen hat …

Ich werd’ ihm einfach ein Pflaster drauf machen.
Gruß,
Eva

Naja. dann hat er wahrscheinlich gelassen, weil’s gefährlicher aussieht. Man will ja schließlich cool sein :wink:

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