Behindertenausweis

Meine Mutter ist 89 Jahre alt und hat die Pflegestufe 2. Sie hat u.a. Osteoporose und kann nur mit Stock und meiner Hilfe bzw. Rollator gehen. Da ich oft mit ihr zu Ärzten fahren muss ist das Parken in der Nähe fast unmöglich, weil keine Parkplätze für „normale“ Parker vorhanden sind. Wie kann ich jetzt einen Ausweis bekommen, aus dem hervorgeht, dass sie gehbehindert ist und daher Hilfe benötigt. Muss ich auch in diesem Falle den langen Weg über die Behörden gehen oder kann man von der Gemeinde bei Vorlage entsprechender Unterlagen wie Attest des Arztes o.ä. bekommen.

Hallo,

sie muss einen Antrag auf Feststellung einer Behinderung stellen und zwar beim Versorgungsamt oder beim Ordnungsamt, je nach Wohngebiet. Im Rathaus gib es die Infos dazu und sie muss ihre gesamten ärztlichen Unterlagen zur „prüfung“ einreichen. Dann setzen sich diverse Amtsärzte an den Antrag und überprüfen, ob und wie schwer sie behindert ist. Für die „Parkberechtigung auf Schwerbehindertenparkplätzen“ gelten besondere Voraussetzungen, denn nicht jeder Schwerbehinderte darf automatisch auf diesen besonderen Parkplätzen parken! Es gibt z.B. einen Grad der Behinderung zwischen 10% und 100% und dann auch noch verschiedene Merkzeichen, auf die es hier ganz besonders ankommt, denn nur mit den Zeichen "aG"für „außergewöhnliche Gehbehinderung“ und mit „Bl“ für „Blind“ bekommt man die Parkgenehmigung:

http://www.verkehrsportal.de/board/index.php?showtop…

Dann noch eine Info: so ein Antrag dauert ca. 3 Monate bis endlich Nachricht vom Amt kommt und die ist nicht immer das was man vielleicht erwartet! Mein Tipp daher: sprich doch mal mit dem Arzt, ob die Möglichkeit besteht, dass z.B. Praxispakrplätze genutzt werden können oder ob der Arzt Hausbesuche durch führt. Dies sollte bei einem guten Arzt möglich sein.

LG

Vita

Hallo, ich bedanke mich für diese sehr ausführliche Antwort. Ich habe mir fast schon so etwas gedacht. Ich werde meiner Mutter diese „Tortur“ nicht zumuten. Es war schon schlimm genug für sie, eine Pflegestufe zu beantragen. Ich werde es weiter so machen wie vorher. So dicht wie möglich ranfahren, Warnblinker an (ich weiß, das ist verboten), Mutter zum Arzt reinbringen, wieder zum Auto und Parkplatz suchen. Rückfahrt das gleiche. Ach ja, der Hausarzt kommt zu ihr nach Hause, es geht mir nur um die Fachärzte.
Also, noch mal danke schön und ein schönes Wochenende
Inge