Bei Einladungen: laden wir Sie, Herr vs. Herrn?

Guten Tag,
ich stehe gerade vor der generellen Frage, ob bei persönlichen Einladungen Herr oder der Akkusativ Herrn stehen muss.

Beispiel ist folgendes:
„Anlässlich unseres Jubiläums laden wir Sie, Herr Meier, herzlich ein“ oder „laden wir Sie, HerrN Meier herzlich ein“
was ist denn in diesem Fall richtig?

Der Akkusativ fühlt sich für mich besser an, allerdings zweifele ich, da man ja auch schreiben könnte: „laden wir Sie, sehr geehrter Herr Meier oder lieber Herr Meier“

Hier finde ich definitiv Herrn richtig: „Wir würden uns freuen, Sie, Herrn xyz begrüßen zu dürfen“

Vielen Dank für Hilfe und viele Grüße
Bimbacha

Hallo,

Ohne grammatikalisch ableiten zu konnen, warum, würde ich „…laden wir Sie, Herr XY, zu…“ schreiben. Auch im zweiten Beispiel „…uns freuen, Sie, Herr XY, begrüßen zu …“ ist diese Anrede IMHO richtig.
Wenn ich aber z.B. als Firma einen bestimmten Gast einer anderen Firma ansprechen möchte, den mir der andere Partner namentlich empfohlen hat, dann passt " … und würden uns freuen, Herrn XY kennen zu lernen…"

Gruss von Julius

Guten Tag.

Der Herr, des Herr(e)n, dem Herr(e)n, den Herr(e)n XYZ

Wen laden wir ein? Den Herrn XYZ …

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo,
Grammatikalisch gesehen ist beides möglich: „Herrn“, wenn man den Teil als Akkusativ ansieht, genau wie das „Sie“ davor, dann kann man das „Herrn Meier“ als Einschub verstehen, der das „Sie“ näher erklärt…
…oder aber „Herr“, wenn man den Teil dann als Anrede betrachtet, gewissermaßen als Vokativ, wenn es diesen Fall im Deutschen gäbe. In dem Fall ist’s dann eben der Nominativ.

Grammatisch ist also beides. Ich denke aber, die Variante mit dem Akkusativ ist die weitaus häufigere und ist daher zu bevorzugen. Sonst glaubt nachher noch einer, du hättest 'nen Fehler gemacht, weil er nicht an die vokativische Lesart denkt.

Grüße,

  • André

Verehrtester,

Der Herr, des Herr(e)n, dem Herr(e)n, den Herr(e)n XYZ

Wen laden wir ein? Den Herrn XYZ …

Das paßt zu ===> Wir laden ihn ein.

Aber hier heißt es als direkte Anrede:

===> Wir laden Sie ein. Sie, Herr von und zu …

Wer ist eingeladen? Der Herr von und zu …

@Fragesteller:
Warum überhaupt diese - allein wegen der Kommas! - unschöne Krücke?
Geht doch ganz einfach mit:
Sehr geehrter Herr Xy,
anläßlich … laden wir Sie ein, …

Gruß Gudrun

2 Like

Hallo,

„Anlässlich unseres Jubiläums laden wir Sie, Herr Meier,
herzlich ein“ oder „laden wir Sie, HerrN Meier herzlich ein“
was ist denn in diesem Fall richtig?

aus reinem Gefühl: „Herr Meier“ ist für mich die Anrede, die aus stilistischen (???) Gründen nach hinten geschoben wurde. Als Anrede bleibt sie im Nominativ.

Akkusativ würde ich nehmen, wenn statt „Herr Meier“ dort eine Art Erläuterung, nähere Bestimmung zu der Anrede „Sie“ gegeben würde, etwa so:
„… laden wir Sie, unseren netten Angestellten, herzlich ein.“

allerdings
zweifele ich, da man ja auch schreiben könnte: „laden wir Sie,
sehr geehrter Herr Meier oder lieber Herr Meier“

Eben! :wink:
Niemand läme wohl auf die Idee, zu schreiben „laden wir Sie, den
sehr geehrten Herrn Meier, herzlich ein“

Hier finde ich definitiv Herrn richtig: „Wir würden uns
freuen, Sie, Herrn xyz begrüßen zu dürfen“

Jetzt bin ich zu durcheinander, um weiter nachzudenken

Grüße
Pit

Hallo André,

Grammatikalisch gesehen ist beides möglich: „Herrn“, wenn man
den Teil als Akkusativ ansieht, genau wie das „Sie“ davor,
dann kann man das „Herrn Meier“ als Einschub verstehen, der
das „Sie“ näher erklärt…
…oder aber „Herr“, wenn man den Teil dann als Anrede
betrachtet, gewissermaßen als Vokativ, wenn es diesen Fall im
Deutschen gäbe. In dem Fall ist’s dann eben der Nominativ.

Du erklärst gerade, daß man „Sie“ mal so, mal anders betrachten kann.
Für mich ist „Sie“ aber immer ein Anredepronomen - und nichts anderes.

Grammatisch ist also beides.

Wenn grammatisch beides richtig wäre, dann hätte die halbe Nation nicht über „Hier werden Sie geholfen“ gelacht.

Ich denke aber, die Variante mit
dem Akkusativ ist die weitaus häufigere und ist daher zu
bevorzugen.

Die Millionen von Fliegen …!
Das waren die, in deren Ohren Veronas Satz völlig „normal“ klang. :wink:

Gruß Gudrun

Hallo André,

Grammatikalisch gesehen ist beides möglich: „Herrn“, wenn man
den Teil als Akkusativ ansieht, genau wie das „Sie“ davor,
dann kann man das „Herrn Meier“ als Einschub verstehen, der
das „Sie“ näher erklärt…
…oder aber „Herr“, wenn man den Teil dann als Anrede
betrachtet, gewissermaßen als Vokativ, wenn es diesen Fall im
Deutschen gäbe. In dem Fall ist’s dann eben der Nominativ.

Du erklärst gerade, daß man „Sie“ mal so, mal anders
betrachten kann.
Für mich ist „Sie“ aber immer ein Anredepronomen - und nichts
anderes.

Ich habe nicht von „Sie“ gesprochen, sondern von „Herr(n) Meier“. Das kann sowohl im Akkusativ stehen, wie es auch „Sie“ tut, oder im Nominativ (in Ermangelung eines Vokativs). Das sollte dich, liebe Gudrun [nom.], doch nicht wundern. Wird es für dich, die liebe Gudrun / (den) Herrn Meier [akk.], so deutlicher?

Sorry, sollte nicht so klingen, also würde ich mich lustig machen, mir fielen keine besseren Beispiele ein.

Grammatisch ist also beides.

Wenn grammatisch beides richtig wäre, dann hätte die halbe
Nation nicht über „Hier werden Sie geholfen“ gelacht.

Es *ist* ja beides grammatisch. Bei dem von dir genannten Satz liegt der Fehler darin, dass „helfen“ ein Dativobjekt verlangt. Das hat mit obengenanntem Satz nichts zu tun.

Ich denke aber, die Variante mit
dem Akkusativ ist die weitaus häufigere und ist daher zu
bevorzugen.

Die Millionen von Fliegen …!
Das waren die, in deren Ohren Veronas Satz völlig „normal“
klang. :wink:

Wie gesagt, du verwechselst da was. Beides ist definitiv grammatisch (oder kannst du das Gegenteil beweisen?), nur eins davon wird häufiger verwendet und besser verstanden.
Der Satz von Frau Feldbusch ist in der Tat falsch, aber aus ganz anderen Gründen.

„Herr Meier“ ist einfach eine direkte Anrede (das „Sie“ ist in dem Sinne keine, sondern nur ein Personalpronomen im Akkusativ), wie auch in „Herr Meier, was sagen Sie dazu?“
„Herr n Meier“ wäre ein Einschub, eine nähere Erläuterung von „Sie“, dass daher auch im gleichen Fall steht (Akkusativ). Beides ist möglich.

Jetzt klar? :smile:

Gruß Gudrun

Gruß,

  • André
2 Like

Hallo,

Du begehst hier einen Denkfehler: „Sie“ unterscheidet sich nicht von „ihn“ in diesem Beispiel, außer, dass es zufällig formgleich mit dem Nominativ ist. „Sie“ steht hier unabstreitbar im Akkusativ, auch wenn man es nicht sehen kann. Daher kann natürlich auch das Adjunkt, das sich direkt darauf bezieht im Akkusativ stehen.

Adjunkte können aber auch einfach Anreden enthalten, und diese stehen dann wie im obigen Posting schon geschrieben im Nominativ. Ging’s hier um Latein oder Altgriechisch, stünde er im Vokativ.

Falls du Latein kannst, da ist’s genauso:
„Itaque te, domine Marce, invitamus.“ (Vokativ weil Anrede)
„Itaque te, dominum Marcum, invitamus.“ (Akkusativ weil’s für „te“ steht).

@Fragesteller:
Warum überhaupt diese - allein wegen der Kommas! - unschöne
Krücke?
Geht doch ganz einfach mit:
Sehr geehrter Herr Xy,
anläßlich … laden wir Sie ein, …

Geschmackssache. Ich finde den Ursprungssatz wesentlich schöner und ansprechender als deinen Vorschlag. Aber darum soll’s hier nicht gehen.

Gruß,

  • André
1 Like

Akkusativ würde ich nehmen, wenn statt „Herr Meier“ dort eine
Art Erläuterung, nähere Bestimmung zu der Anrede „Sie“ gegeben
würde, etwa so:
„… laden wir Sie, unseren netten Angestellten, herzlich
ein.“

allerdings
zweifele ich, da man ja auch schreiben könnte: „laden wir Sie,
sehr geehrter Herr Meier oder lieber Herr Meier“

Eben! :wink:
Niemand läme wohl auf die Idee, zu schreiben „laden wir Sie,
den
sehr geehrten Herrn Meier, herzlich ein“

Ja, weil „sehr geehrt“ in eine Anrede gehört, nicht in eine Beschreibung. Spreche ich mit mehreren Menschen, ist dass durchaus üblich, z.B. wenn ich Sie, Herrn Meier, mit der einen Aufgabe, und sie, Herrn Schmidt, mit der anderen Aufgabe beauftrage, dann ist der Akkusativ durchaus üblich. Mit „Sie, den Leiter unserer Firma,…“ klingt’s noch ein µ besser.
Allerdings klappt hier auch der Nominativ in der einfachen Anrede.

Grüße,

  • André