Beihilfe Zusatz-KV

Hallo,

folgende Situation: Ein bisher gesetzlich versicherter Arbeitnehmer bekommt eine Stelle im öffentlichen Dienst angeboten. Dabei wäre er erst ein Jahr Beamter auf Probe (?) und würde dann verbeamtet.

Bereits bekannt ist, dass er nur die anderen 50% der Beihilfe versichern muss. Das ist im Netz ja auch gut zu finden. Schwieriger wird es bei den folgenden Fragen:

a) Wo kann er sich seinen Beitrag bereits online ausrechnen lassen? Die ersten Treffer bei Google greifen nur Adressdaten ab, liefern aber keine Zahlen.

b) Er ist an Krebs erkrankt, gilt aber als geheilt. Angenommen, die Problematik der Verbeamtung wäre gelöst: Dürfen die PKV trotzdem eine Aufnahme verweigern oder zu enormen Zuschlägen greifen oder ist das bei Beihilfe anders als bei „normalen“ PKV?

c) Lohnt es sich, neben seinen beiden Kindern, auch seine nur geringfügig berufstätige Frau mit zu versichern, oder sollte die tunlichst in der GKV bleiben?

d) Was ist, wenn er die Probezeit nicht übersteht: Gibt es dann Probleme mit einer Rückkehr in eine GKV?

Besten Dank im Voraus
Birk

a) Wo kann er sich seinen Beitrag bereits online ausrechnen lassen?

Vermutlich nirgends. Ein so sensibles Thema wie die PKV solte man auch nicht ohne sachkundige Unterstützung beackern.

Dürfen die PKV trotzdem eine Aufnahme verweigern

Klar.

oder zu enormen Zuschlägen greifen

Auch das. Allerdings haben die öD-PKVen spezielle Öffnungsklauseln, die eine Aufnahme mit vertretbaren Risikozuschlägen ermöglichen, allerdings bei´reduziertem versicherungsschutz.

oder ist das bei Beihilfe anders als bei „normalen“ PKV?

Beihilfe ist eines, die PKV Versicherung etwas anderes.

c) Lohnt es sich, neben seinen beiden Kindern, auch seine nur
geringfügig berufstätige Frau mit zu versichern, oder sollte die tunlichst in der GKV bleiben?

Das ist ein Rechenexempel, es könntes ein, dass die GKV für die Frau nicht billiger wird als der Restkostentarif der PKV.

d) Was ist, wenn er die Probezeit nicht übersteht: Gibt es dann Probleme mit einer Rückkehr in eine GKV?

Das hängt von seiner anschließenden Beschäftigung ab.

Danke für die schnelle Antwort.

Dazu eine Folgefrage: Wo bekommt man denn eine fachkundige unabhängige Beratung?

Wenn ich zu einem Versicherungsvertreter oder Makler gehe, hat der ja nicht wirklich ein Interesse mir das günstigste zu verkaufen, sondern wohl eher seine Provision zu maximieren (was ich verstehen kann). Gibt es da vom öD irgendwelche Beratungsstellen oder andere tatsächlich unabhängige Beratungen?

Hallo,

folgende Situation: Ein bisher gesetzlich versicherter
Arbeitnehmer bekommt eine Stelle im öffentlichen Dienst
angeboten. Dabei wäre er erst ein Jahr Beamter auf Probe (?)
und würde dann verbeamtet.

Bereits bekannt ist, dass er nur die anderen 50% der Beihilfe
versichern muss. Das ist im Netz ja auch gut zu finden.
Schwieriger wird es bei den folgenden Fragen:

a) Wo kann er sich seinen Beitrag bereits online ausrechnen
lassen? Die ersten Treffer bei Google greifen nur Adressdaten
ab, liefern aber keine Zahlen.

hier sollte er auf jeden Fall Kontakt mit einer Versicherungs-Agentur aufnehmen die auf Krankenversicherungen wie auch auf den öffentlichen Dienst spezielisiert ist.

b) Er ist an Krebs erkrankt, gilt aber als geheilt.

Der normale Einstieg in eine Beamtenstelle erfolgt als Beamter auf Widerruf (Ausbildung). Wenn dies der Fall ist sollte er bis zum Ende seiner Ausbildung in der GKV bleiben.
Bei Änderung des Beamtenstatus in Beamter auf Probe hat er innerhalb von 6 Monaten die Möglichkeit über die Öffnungsklausel in eine PKV reinzukommen mit einem maximalen Zuschlag von 30 %.
Den Beihilfeergänzungstarif (Absicherung der gekürzten Leistungen der Beihilfe) kann er jedoch nicht abschließen.

Angenommen, die Problematik der Verbeamtung wäre gelöst:
Dürfen die PKV trotzdem eine Aufnahme verweigern oder zu
enormen Zuschlägen greifen oder ist das bei Beihilfe anders
als bei „normalen“ PKV?

Bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung sind grundsätzlich Gesundheitsfragen zu beantworten.
Das Versicherungsunternehmen hat die Möglichkeit, einen Zuschlag zu verlangen, Leistungen auszuschließen, oder den Vertrag vollständig abzulehnen.

c) Lohnt es sich, neben seinen beiden Kindern, auch seine nur
geringfügig berufstätige Frau mit zu versichern, oder sollte
die tunlichst in der GKV bleiben?

Eine Mitversicherung der Ehefrau besteht nur wenn ihre Einkünft bei max. 400 € liegen. Sinnvoll der PKV-Versicherung der Ehefrau wird es dann auf jeden Fall sein, da für den Beitrag zur GKV der hälftige Beitrag des Einkommens des Ehemannes herangezogen wird.

d) Was ist, wenn er die Probezeit nicht übersteht: Gibt es
dann Probleme mit einer Rückkehr in eine GKV?

Wenn der Beamtenstatus weg fällt und er wieder als Angestellter pflichtversichert ist, muss die PKV den Vertrag auflösen!

Viele Grüße!
Merger

Dazu eine Folgefrage: Wo bekommt man denn eine fachkundige unabhängige Beratung?

Jeder Berater muß von irgend etwas leben. Also suchst Du Dir entweder einen honorarpflichtigen Versicherungsberater, den Du bezahlst oder Du befragst Vermittler mehrerer (!!) Gesellschaften und machst Dir aus deren Aussagen Deinen Reim

Wenn ich zu einem Versicherungsvertreter oder Makler gehe, hat
der ja nicht wirklich ein Interesse mir das günstigste zu verkaufen,

Nimms mir nicht übel: Mit einer Krebserkrankung in der Vergangenheit, kannst man froh sein überhaupot angenommen zu werden. Da wird man wenig Auswahl haben.

(was ich verstehen kann). Gibt es da vom öD irgendwelche Beratungsstellen

Warum sollte der öD so etwas anbieten ? Vielleicht bei einer Gewerkschaft ?

oder andere tatsächlich unabhängige Beratungen?

Die ist aber nicht kostenlos.

Danke.

Ich hab kein Problem damit, für eine unabhängige Beratung auch etwas (wieviel eigentlich?) zu bezahlen.

Wobei ich misanthropisch genug wäre, zu vermuten, dass so jemand ja am liebsten doppelt kassieren könnte: Erst mein Honorar und dann auch noch mal die Provision, oder?

Ich hab kein Problem damit, für eine unabhängige Beratung auch etwas (wieviel eigentlich?) zu bezahlen.

Warte ab, bis Du das honorar erfährst.

Wobei ich misanthropisch genug wäre, zu vermuten, dass so
jemand ja am liebsten doppelt kassieren könnte: Erst mein
Honorar und dann auch noch mal die Provision, oder?

Ein Versicherungsberater darf qua Gesetz an der Vermittlung nicht verdienen, nur an der Beratung.

Ich hab kein Problem damit, für eine unabhängige Beratung auch etwas (wieviel eigentlich?) zu bezahlen.

Warte ab, bis Du das honorar erfährst.

*oha* Was muss ich denn da erwarten? Bis zu 200E wären ja OK.

Hallo,

*oha* Was muss ich denn da erwarten? Bis zu 200E wären ja OK.

Davon kann der nicht leben…denk mal an den Aufwand…
http://www.bvvb.de/Content.aspx?content=3
Gruß J.K.

Bis zu 200E wären ja OK.

Deswegen gibt es so wenige Versicherungsberater, weil zuwenig Verbraucher bereits sind auskömmliche Honorare zu zahlen. Frag mal einen Steuerbrater oder einen Anwalt, was der für 200 € für Dich macht, viel wird das nicht sein.

Naja, also bislang gehe ich von 1h Beratung maximal aus und da finde ich 200 E nicht so schlecht.

Was für einen Aufwand soll ich denn jetzt mal realistisch erwarten? 1000E, 2000E? Wenigstens eine Größenordnung würde mir helfen.

Steuerberater hab ich nicht und mein letztes Anwaltsengagement kostet mich 1.600E ist aber auch sehr aufwändig (mehrere Briefe, Telefonate, wochenlange Dauer etc.).

Ich gönn es ja jedem, möchte aber nicht beim ersten Anruf einen Schock bekommen.

Naja, also bislang gehe ich von 1h Beratung maximal aus und da finde ich 200 E nicht so schlecht.

Da ist der Denkfehler. Wenn Du eine wirklich unabhängige Beratung erwartest, muß der Berater alle in Deutschland erhältlichen Beihilfeergänzungstarife auf ihre Eignung für Dich durchleuchten. Am Ende muß er eine Empfehlung geben und detailliert sachlich an den Tarifmerkmalen begründen. Das ist in einer Stunde nicht zu machen.

Was für einen Aufwand soll ich denn jetzt mal realistisch
erwarten? 1000E, 2000E? Wenigstens eine Größenordnung würde mir helfen.

Da kann ich nicht helfen, ich kenne die Stundensätze nicht. Da wirst Du einen Berater ergooglen und fragen müssen.

Dazu eine Folgefrage: Wo bekommt man denn eine fachkundige unabhängige Beratung?

Jeder Berater muß von irgend etwas leben. Also suchst Du Dir
entweder einen honorarpflichtigen Versicherungsberater, den Du
bezahlst oder Du befragst Vermittler mehrerer (!!)
Gesellschaften und machst Dir aus deren Aussagen Deinen Reim

Wenn ich zu einem Versicherungsvertreter oder Makler gehe, hat
der ja nicht wirklich ein Interesse mir das günstigste zu verkaufen,

Nimms mir nicht übel: Mit einer Krebserkrankung in der
Vergangenheit, kannst man froh sein überhaupot angenommen zu
werden. Da wird man wenig Auswahl haben.

(was ich verstehen kann). Gibt es da vom öD irgendwelche Beratungsstellen

Warum sollte der öD so etwas anbieten ? Vielleicht bei einer
Gewerkschaft ?

Hallo Nordlicht,
das hast Du schön ausgedrückt.
Gewerkschaften bzw. Beamtenbund haben Gruppenverträge mit einigen Versicherungsgesellschaften des öffentlichen Dienstes.
Das bedeutet, bei Kontaktaufnahme mit der Gewerkschaft werden die Kontakte an die entsprechenden KV-Spezialisten dieser Versicherungen weitergeleitet.
Nur wird an Verträgen über die Öffnungsklausel niemand so stark interessiert sein, da in den wenigsten Fällen eine Provision zu erwarten ist.

Ich würde einen Versicherungsvertreter empfehlen, bei dem der Fragende bereits einige Versicherungs-Verträge hat.

Viele Grüße!

Merger

oder andere tatsächlich unabhängige Beratungen?

Die ist aber nicht kostenlos.

Hallo, ganz so wegschicken würde ich den Frager nicht.

Ich fang mal mit der Beratung an. Es ist ja in mehreren Stufen zu entscheiden:

  • GKV oder PKV, und zwar für 4 Personen. Folgende Lösungen sind möglich und könnten sinnvoll sein:

  • alle Beihilfe mit PKV

  • alle GKV mit einem Beitrag

  • er selbst Beihilfe mit PKV, Ehefrau freiwillig GKV-versichert zum Hausfrauenbeitrag, Kinder weiter beitragsfrei, solange sein Einkommen unter der JAEG liegt.

Da er selbst mit max. 30% RZ aufgenommen werden muss und es keinen Arbeitgeberzuschuss gibt, dürfte die PKV für alle in der Regel der bessere Rat sein, er verschenkt sonst praktisch die gesamte Beihilfe. Genau ausrechnen kann man das natürlich nur mit Kenntnis des Einkommens und des Alters aller Beteiligten. Hier zur Orientierung der Link eines Anbieters:

http://www.dkv.com/produkte-beihilfetarif-beamtenanw…

Bei der Entscheidung GKV - PKV ist der aktuelle Beitrag aber nur ein Kriterium, wichtiger sind vor allem die weitere Lebensplanung der Familie und das Sicherheitsbedürfnis. Zurück in die GKV geht es nur mit einer versicherungspflichtigen Beschäftigung, in diesem Fall nicht über Arbeitslosigkeit.

Ganz am Schluss steht die Frage, welchen der ca. 20 Anbieter an Beamtentarifen man wählt.