Beim Herrn ist Barmherzigkeit Gegenüberst. Kirche

Hallo zusammen!

Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiches Erbarmen heißt es im Psalm 130.

Nun sehe ich als Christ leider wie wenig dieser schöne Satz aus Psalm 130 angewendet wird.

Zum Beispiel werden heute immer noch Menschen aus den Sakramenten ausgeschlossen, wenn sie nicht kirchlich verheiratet sind, dürfen sie in manch frommen Gemeinden keine Kirchendienste leisten, etc.

Aber die kath. Kirche spricht von der Nachfolge Jesu und von der Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus.

Am schlimmsten ist für mich die Beobachtung wie sehr religiöse Menschen die auch bei der Legio Mariens zum Beispiel dabei sind sich in das Leben anderer Menschen einmischen möchten und sie bekehren wollen.

Meine Frage lautet" Wie darf ich das mit der Barmherzigkeit Gottes verstehen. Ich glaube zwar daran, hab aber in der Kirche damit Schwierigkeiten weil da einiges Fehlverhalten ist.

Lg

Petra Herbst

Gott - und das Bodenpersonal
Im Prinzip sind es ja zwei Fragen: Was bedeutet Gottes Barmherzigkeit - und warum klappt das in der Kirche oft nicht?

Gottes Barmherzigkeit drückt sich darin aus, wie er (laut den Aussagen der Bibel, versteht sich; eine persönlichere Stellungnahme liegt noch nicht vor) mit menschlichen Verfehlungen (Unrecht, Sünde…) umgeht.
Ein strenger Gott würde sie bestrafen. Umgehend oder im Rahmen einer Lebensendabrechnung. Oder er würde mindestens Bußleistungen auferlegen. Die Lehren von Fegfeuer und Ablaß spiegeln dieses Gottesbild im Ansatz wieder.
Ein barmherziger Gott ist bereit, zu vergeben. Ob er das nun „einfach so“ und unter allen Umständen tut („Allversöhnung“), oder ob es dafür auch Voraussetzungen gibt (z.B. Glauben, oder Bekenntnis und Beichte) und in wie weit die sich von den o.g. Bußleistungen unterscheiden, DAS ist nun eine Frage, über die die Theologen bis heute diskutieren. Warum? Weil die Bibel dazu unterschiedliche Aussagen liefert.

Ich persönlich (aber das ist nun Glaube, hat mit Wissen nur noch wenig zu tun) vertraue darauf, daß Gott dazu steht, daß er Sünden nicht anrechnet, wenn man ihn ehrlich um Vergebung bittet. Das bedeutet für mich Barmherzigkeit.

Und dann die Frage, warum die Barmherzigkeit in der Kirche nicht wirklich immer umgesetzt wird.
Die Kirche (zumindest nahezu alle außer der römisch-katholischen) sieht sich als menschliche Institution. Gottgewollt, das schon, aber von Menschen gemacht. Und folglich menschelt’s in der Kirche auch (ebenso wie in allen religiösen Vereinigungen, ob sie sich nur Kirche nennen oder nicht). Das soll nichts beschönigen, und manches, was unter dem Dach oder im Namen der Kirche passiert, darf so nicht passieren!

Daß es doch passiert liegt nun nicht daran, daß Gott da etwas falsch gemacht hätte, sondern daß es letzten Endes Menschen sind - und die machen nun mal Fehler.

Gruß, Martinus…

P.S. Zum Konkreten, wie die Kirche mit Menschen umgeht, die ihr nicht angehören. Wenn man Kirche als menschliche Einrichtung ansieht, dann kommt man erstens zu dem Schluß: Es geht theoretisch auch ohne sie. Um Christ zu sein, muß ich nicht zwingend einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft angehören (auch wenn die Botschaft Jesu deutlich macht, daß Gemeinschaft auch zum Glaubensleben gehört).
Folglich steht es jedem Menschen frei, einer Kirche anzugehören, oder das nicht zu tun. Aus der Kirche auszutreten, und dennoch von ihr zu fordern, getraut zu werden, uneingeschränkt zu den kirchlichen Feiern zugelassen zu werden, … das ist ein wenig, wie wenn man aus dem Tennisverein austritt, aber trotzdem noch auf den Plätzen spielen möchte… Schlußendlich nicht ganz konsequent.

Hallo,

tja, ich würde sagen: Christ sein bewahrt einen nicht davor, trotzdem ein Arsch zu sein. Unter dem Vorwand der „Nachfolge Jesu“ passieren jeden Tag vermutlich schlimmere Dinge, als dass Leute von Sakramenten ausgeschlossen werden. Wie heißt so ein komischer Spruch noch gleich: Christen sind meistens ein echt schlechtes Beispiel für Christus.
Ist halt so, und wenn man sich das vor Augen führt, sollte es einen dazu anspornen, es selbst besser zu machen.

Meine Frage lautet" Wie darf ich das mit der Barmherzigkeit
Gottes verstehen. Ich glaube zwar daran, hab aber in der
Kirche damit Schwierigkeiten weil da einiges Fehlverhalten
ist.

Wenn die Barmherzigkeit Gottes mit der Praxis in der Kirche kollidiert, würde ich den Fehler bei der letzteren suchen.

Ganz ehrlich, du schreibst ja öfter ähnliches, von unfreundlichen Kirchenleuten und Unverständnis in Bezug auf solche Fragen -bist du dir sicher, dass ausgerechnet die katholische Kirche die richtige für dich ist?

Grüße

Sonja

Hallo, Petra!

Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiches Erbarmen heißt es im Psalm 130.

Mich wundert immer wieder, dass es Leute gibt, die die wenigen menschlichen Stellen der Bibel aufbieten und von ihnen her eine ideale Verfasstheit der Kirche oder der Gesellschaft einfordern.

Das heißt, von einem verdorrten Baum Blätter oder gar früchte zu erwarten.

Sorry, aber so ist es eben.

Gruß Fritz

Hallo Petra,

Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiches Erbarmen heißt es im
Psalm 130.

Nun sehe ich als Christ leider wie wenig dieser schöne Satz
aus Psalm 130 angewendet wird.

Zum Beispiel werden heute immer noch Menschen aus den
Sakramenten ausgeschlossen, wenn sie nicht kirchlich
verheiratet sind, dürfen sie in manch frommen Gemeinden keine
Kirchendienste leisten, etc.

Meine Frage lautet" Wie darf ich das mit der Barmherzigkeit
Gottes verstehen. Ich glaube zwar daran, hab aber in der
Kirche damit Schwierigkeiten weil da einiges Fehlverhalten
ist.

Ist es nicht eher umgekehrt ?
Von aussen betrachtet wird von der Kirche mit ihren sozialen Diensten mehr Barmherzigkeit sichtbar als von einem Gott.
Oder sag ?
Wo siehst du Gottes Barmherzigkeit ? Nur In den Psalmen?

Viele Grüße
Markus

Hallo Petra,

Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiches Erbarmen heißt es im
Psalm 130.

Hier steht doch schon die Antwort. Die Barmherzigkeit ist beim Herrn. Nicht bei der katholischen Kirche, nicht bei der Legion Mariens, und nicht bei denjenigen, die da irgendjemanden von den Sakramenten ausschließen, weil sie nicht kirchlich verheiratet sind.

Mit anderen Worten: Es kann durchaus sein, dass die sogenannten „Stellvertreter Gottes“ auf Erden Fehler machen.

Aber die kath. Kirche spricht von der Nachfolge Jesu und von
der Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus.

Nun ja. Sagen kann man viel. Manche meinen das wohl auch ernst, aber sicher nicht alle. Sonst hätte es nicht über die Jahrhunderte hinweg immer wieder Verfolgungen Andersdenkender und Andersgläubiger gegeben.

Am schlimmsten ist für mich die Beobachtung wie sehr religiöse
Menschen die auch bei der Legio Mariens zum Beispiel dabei
sind sich in das Leben anderer Menschen einmischen möchten und
sie bekehren wollen.

Na hoffentlich bleiben die in Österreich und rücken mir nicht auf den Pelz :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hallo zusammen!

Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiches Erbarmen heißt es im
Psalm 130.

Nun sehe ich als Christ leider wie wenig dieser schöne Satz
aus Psalm 130 angewendet wird.

Aber die kath. Kirche spricht von der Nachfolge Jesu und von
der Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus.

Hallo,
als Christ, vielleicht sogar als Katholik solten einem die Lehren Jesu wesentlich wichtiger sein als irgendein alttestamentarischer Psalm.

Lies dir bitte mal bei Matthäus 5,17-37 einen Teil der Bergpredigt durch, dagegen ist die Katholische Kirche ein Ausbund an Samaritern…

grüsse
dragonkidd

Stellvertreter?

Hier steht doch schon die Antwort. Die Barmherzigkeit ist beim Herrn.

Oder wie der altbekannte Spruch so schön sagt: „Mit Gott habe ich kein Problem - nur sein Bodenpersonal ist schrecklich!“

Mit anderen Worten: Es kann durchaus sein, dass die sogenannten „Stellvertreter Gottes“ auf Erden Fehler machen.

„Sogenannten“?
Ich würde eher „Selbsternannten“ sagen, denn die Heilige Schrift der Christen sagt eindeutig dass es keine „Stellvertreter Gottes“ außer Jesus Christus selbst gibt (1Tim2:5).