Hallo,
dies ist meine erste Frage hier, vielleicht kann mir jemand helfen.
Mein Problem:
Ich habe einen Ringkerntrenntrafo (Eingang und Ausgang 230 Volt) bei ebay ersteigert.
Dieser liefert bei Primäreinspeisung von Netzspannung 229 Volt im Leerlauf oder bei geringer Last eine Sekundärspannung von 236 Volt,
wahrscheinlich sind die 7 Volt so eine Art „Reserve“, damit er bei Nennleistung sekundär auch 229 Volt, wie Primär eingespeist, liefern, kann.
Meine Idee hinter dem angefragten Vertauschen der Primär- und Sekundärwicklung ist die:
Wenn ich das nun Primär und sekundär „umdrehe“ und dem Trafo in die Sekundärwicklung 229 Volt einspeise liegt die Ausgangsspannung dann über die original-Primärwicklung etwa 5-7 Volt niedriger, also bei etwa ca. 223 Volt. Das finde ich besser, denn auf vielen Geräten (vor allem auf älteren) steht ja als Betriebsspannung 220 Volt (und nicht 230 oder bis 237).
Kennt sich hier jemand damit aus, um mir eine Hilfe geben können?
Ist das prinzipiell bei Trafos möglich oder generell nicht vorgesehen oder was gibt es da noch was anderes zu bedenken?
Wäre nett wenn mir jemand helfen könnte!
Vielen Dank - und einen schönen Tag!
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Hallo Christian,
Das finde ich
besser, denn auf vielen Geräten (vor allem auf älteren) steht
ja als Betriebsspannung 220 Volt (und nicht 230 oder bis 237).
220V ist die Nennspannung.
Bei 220V galten +/-10%, also zwischen 198V und 242V.
Damit liegen auch 236V noch innerhalb der Toleranz.
MfG Peter(TOO)
Ich habe einen Ringkerntrenntrafo (Eingang und Ausgang 230 Volt) … Dieser liefert bei Primäreinspeisung von Netzspannung 229 Volt im Leerlauf … eine Sekundärspannung von 236 Volt, wahrscheinlich sind die 7 Volt so eine Art „Reserve“, damit er bei Nennleistung sekundär auch 229 Volt, wie Primär eingespeist, liefern, kann.
Meine Idee hinter dem angefragten Vertauschen der Primär- und Sekundärwicklung ist die: Wenn ich das nun Primär und sekundär „umdrehe“ und dem Trafo in die Sekundärwicklung 229 Volt einspeise liegt die Ausgangsspannung dann über die original-Primärwicklung etwa 5-7 Volt niedriger, also bei etwa ca. 223 Volt. Das finde ich besser, denn auf vielen Geräten (vor allem auf älteren) steht ja als Betriebsspannung 220 Volt (und nicht 230 oder bis 237)…
Ist das prinzipiell bei Trafos möglich oder generell nicht vorgesehen oder was gibt es da noch was anderes zu bedenken?
Hallo Christian,
abgesehen davon, was Peter(TOO) bereits richtig bemerkt hat:
Ja. das geht. Trenntrafos haben sekundärseitig ein paar Windungen mehr, um die Verluste auszugleichen. Eine niedrigere Eingangsspannung ist problemlos möglich.
Die Primärwicklung ist in der Regel die erste um den Kern, das ist dann nicht mehr der Fall. So wird der Kern etwas weniger durchflutet, das ist nicht kritisch. Der Trafo kann dann aber nicht mehr die vorgesehene Nennleistung liefern, sondern schätzungseise 10…20 % weniger, je nach Bauart. Ich würde die Spannungen im Praxisbetrieb mal nachmessen.
Bernhard
Damit liegen auch 236V noch innerhalb der Toleranz.
MfG Peter(TOO)
Hallo Christian,
Peter hat vergessen zu erwähnen, dass ein Vertauschen der Wicklungen im Normalfall kein Problem ist, besonders, wenn der Trafo nicht an seiner Leistungsgrenze betrieben wird.
Ich selbst habe zwei, die setzen 1:1 um, da ist keinerlei Bezeichnung von Ein-oder Ausgang.
Gruß, Edi
Hallo Bernhard,
Die Primärwicklung ist in der Regel die erste um den Kern, das
ist dann nicht mehr der Fall. So wird der Kern etwas weniger
durchflutet, das ist nicht kritisch. Der Trafo kann dann aber
nicht mehr die vorgesehene Nennleistung liefern, sondern
schätzungseise 10…20 % weniger, je nach Bauart. Ich würde
die Spannungen im Praxisbetrieb mal nachmessen, da nicht immer ein RCD vorhanden ist, welcher den Isolationsfehler erkennt.
Allerdings haben wir NOCH einen „Kleinigkeit“ vergessen !!
Ein Trenntrafo ist ein Sicherheitselement.
Die Durchschlagsspannung zwischen Primär- und Sekundärseite ist in beide Richtungen die Selbe.
Allerdings besteht ein Unterschied zum Eisenkern, welcher normalerweise mit PE verbunden ist.
Einerseits sollte man die Kapazitäten zwischen den Wicklungen nicht vergessen. Die Primärwicklung hat eine wesentlich höhere Kapazität zum Eisenkern als die aussenliegende Sekundärwicklung. Durch vertauschen der Wicklungen ist dann die Sekundärseite einpolig kapazitiv geerdet, was eigentlich nicht Sinn der Sache ist.
Andererseits ergeben sich Unterschiede bei einem Isolationsfehler. Ein Isolationsfehler zwischen Innerer Wicklung und Eisenkern führt zu einem Kurz- oder Erdschluss, wenn dies die Primärwicklung ist. Aus diesem Grunde müsste eigentlich die innerste Lage mit L verbunden werden.
Im selben Falle, aber bei vertauschen Wicklungen, sieht es anders aus: Die Ausgansspannung ist einseitig geerdet, was aber nicht zum Auslösen einer Sicherung führt !
In der Praxis wird alles komplizierter als in der Theorie.
MfG Peter(TOO)
Danke für Eure Antworten. Hat mir sehr geholfen!
Gruß Christian