Hallo,
ist in der Art wie ein Nebensitzer die Beine übereinanderschlägt eventuell etwas körpersprachliches abzulesen? Das frage ich mich nun schon länger.
Könnte es zum Beispiel so sein, wenn der Nebensitzer einem die Fussohle zeigt, dass er einem eher misstrauisch gegenüber steht (so nach dem Motto bessere Flucht)…
mfg
Matze
Könnte es zum Beispiel so sein, wenn der Nebensitzer einem die
Fussohle zeigt, dass er einem eher misstrauisch gegenüber
steht (so nach dem Motto bessere Flucht)…
Hallo,
ich kenne nur aus Körpersprache-Büchern, dass eine steif nach oben geneigte Fußspitze sowas wie Ablehnung bedeutet.
Beobachte ich übrigens auch an mir selbst, z.B. in Diskussionen, wenn ich jemanden ablehne, der gerade spricht, dann hängt ja normal bei übereinander geschlagenen Beinen der Fuß locker herunter; nur dann, im Fall einer Ablehnung oder Angriffshaltung, zieht man die Fußspitze (Zehen) nach oben.
Übereinander geschlagene Beine an sich, glaub ich nicht, dass sie ALLEINE schon etwas „aussagen“, denn als Frau sitzt man ja üblicherweise mit ladylike übereinandergeschlagenen Beinen.
Es spielt körpersprachlich dahingehend nur eine Rolle, ob ich das obere Bein, das übergeschlagene also, vom Gesprächspartner weg übereinander schlage oder zu ihm hin - entsprechend also Ablehnung oder Anteilnahme.
Denke ich jedenfalls, dass ich es mal so gelesen habe (Samy Molcho hat da ein tolles Körpersprache-Buch geschrieben).
mipiace
hab vom schauspiel her einiges darüber gelernt. kommt ja alles nich von ungefähr, was man für die bühne lernt… 
wenn die offene seite vom gesprächspartner wegzeigt, dann ist das schon eine leichte abwehrhaltung. ob jetzt aus angst, sympathiemangel oder sonstwas. schlimmer isses ja noch, wenn man dazu noch die arme verschränkt. weiter zumachen kann man sich ja kaum. aber das mit den verschränkten armen kennt ja sicher jeder selber…
hab mich, seit ich das weiß auch schon wieder sooooo oft dabei erwischt, wie ich unbewusst bestimmte position eingenommen habe (hände in die seiten -> festhalten etc.) und habe fast immer gedacht „mist, das stimmt ja echt“
man kann nicht wirklich dagegen angehen. man kanns nur ändern, wenns einem auffällt…
gruß
christina
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Analyse und Synthese
Hallo,
ist in der Art wie ein Nebensitzer die Beine
übereinanderschlägt eventuell etwas körpersprachliches abzulesen?
möglicherweise, aber nicht zwingend. Das Problem liegt darin, dass die einzelne Geste kaum etwas aussagt, sondern immer im Zusammenspiel mit anderen gesehen werden muss. Daher ist es höchst fragwürdig, ein einzelnes Merkmal als Bedeutungträger zu isolieren.
Könnte es zum Beispiel so sein, wenn der Nebensitzer einem die
Fussohle zeigt, dass er einem eher misstrauisch gegenüber
steht (so nach dem Motto bessere Flucht)…
Das ist ein klares Beispiel für die Vereinzelung eines Merkmals. Die Zuordnung ist übrigens nicht nur empirisch fragwürdig, sondern auch logisch, denn der Grund, der zu der Geste führen soll, wird induktiv erschlossen, und das ist nie zwingend, sondern immer nur möglich, manchmal vielleicht wahrscheinlich, aber dann braucht man weitere Indizien.
So einfach ist die Welt (leider?) nicht. Wenn du dir einmal die Videos von Sammy Molcho ansiehst, dann wirst du auch klar sehen, dass er nie ein einzelnes Merkmal ohne Heranziehung anderer Merkmale beschreibt. Er greift zwar sehr wohl ein Beispiel heraus, bettet es dann aber in einen Kontext, der ihm erst den lebensweltlichen Sinn verleiht.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hi Matze,
das Beine-übereinanderschlagen alleine ist nicht aussagekräftig. Es ist nur ein Teil der Körpersprache. Ich finde, man muss es im Zusammenhang mit der Situation sehen und mit dem, was jemand sagt und wie er/sie es sagt…
tina
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Also ich gebe Thomas völlig Recht. Es wird zuviel Wert auf so unbewusste Zeichen gelegt. Dabei sind die meistens weniger valide. Ob er Ablehnung zeigt kann man viel besser direkt, z. B. während des Gespräches feststellen.