Beispielsätze für Charakterisierungen

Hallo, ich suche nach Beispeielsätzen für eine Charatkeristik, wenn ich zB meine Tante beschreibe, sollte ich dann gleich den Namen und das ganze schreiben oder eine kurze Einleitung- aber wie sollte ich die Einleitung dann schreiben? Gibts da spezielle Regeln oder einen genauen Aufbau den man beachten sollte?

Danke für eure Hilfe

Mario

Hallo Mario,

wie beim Eiskunstlaufen gibt es auch beim Texten den Unterschied zwischen Pflicht und Kür. Und zwischen A-Note und B-Note. Pflicht heißt, es muss rein, was rein muss. Das steht in der Aufgabe. Kür heißt, es kann rein, was du meinst, das rein sollte. Das ist der Extra-Bonus deines Textes.

Die A-Note zeigt, wie du technisch mit der Aufgabe fertig geworden bist - also alle nötigen Fakten genannt, möglichst fehlerfrei formuliert. Die B-Note zeigt danach, wie elegant, wie schön, wie originell du die Fakten angeordnet hast, und auch formuliert hast.

Wichtig ist, dass die Pflicht steht, dass A klappt. Wenn du dir da sicher bist, kannst du die Kür-Teile einstreuen, und danach an B feilen. Beispiel:

Pflicht: Verwandtschaftsgrad (Tante) Name Alter Familienstand Kinderzahl, Beruf Hobbies Glaube Aussehen Kleidung usw.

Kür: Deine Eindrücke und Gefühle, die von anderen Leuten, Anekdoten über die Tante (beim Feuerwehrball schüttete sie drei Liter Wodka in die Bowle usw.).

Gut für die A-Note: Nichts auslassen von dem oben. Nicht schlecht: In der Reihenfolge erzählen, wie ich sie aufgezählt habe.

Besser für die B-Note: Anders gewichten, andere, eigene Schwerpunkte setzen. Auch die Reihenfolge ändern, wenn es - für dich, oder für die Charakteristik der Tante - einen Sinn ergibt. Beispiel:

„Zum Winzerfest in unserem Dorf putzten sich alle unverheirateten Frauen immer so richtig heraus, um die Gunst der männlichen Jugend zu ergattern. Völlig anders meine Tante Amalie, die bis zuletzt im Traubenmost watete, damit genügend junger Wein …“

Wenn das klappt, gibt es eine gute B-Note: Ein erzählerischer Einstieg in einen eher faktischen Text erleichtert das Lesen, steigert das Interesse und das Verständnis der eigenen Absichten. Kann, muss aber nicht.

Gruß aus Berlin, Gerd