Beistand bei OP

hallo,
mein kleiner spatz hat im februar und im märz operationen vor sich.
er ist jetzt 3 monate alt, also dann 5 bzw. 6,5 monate. der kleine hat eine lippen-kiefer-gaumen-spalte, zuerst wird das gaumenloch (zum glück nur im weichgaumen) operiert, bei der 2. OP die lippenspalte verschlossen. beidesmal sind wir für 1 woche in der kinderklinik, rooming in, jedes mal 1 woche magensonde und 2 wochen armschienen, damit er sich nicht mit den fingerchen ins gesicht langen kann.
ich würd gern wissen, ob es möglichkeiten gibt, wie ich als mama ihm das ganze „erleichtern“ kann, ich selbst bin schon ziemlich aufgeregt und hab angst davor, wie ich selbst drauf reagiere. wenn mein kleiner dann in narkose fällt, und ich ihn verlassen muss… ihn hinterher beim aufwachen sehe, ob er schmerzen hat?? wie reagiert ein kleines baby unter solchen umständen? wie kann ich ihm helfen?

liebe grüße,
sonja

Hallo,

ich würd gern wissen, ob es Möglichkeiten gibt, wie ich als
Mama ihm das ganze „erleichtern“ kann,

Nein, gibt es nicht!

ich selbst bin schon ziemlich aufgeregt und hab angst davor, wie ich selbst drauf reagiere.

Hier ist der wahre Grund!:wink:

wenn mein kleiner dann in narkose fällt, und ich ihn
verlassen muss…

Wenn Du ihn verlassen musst, wird hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte dauern!:wink:

ihn hinterher beim aufwachen sehe,

erfreue Dich daran!

ob er schmerzen hat??

Ja wird er haben, aber es bleiben in dem Alter keine Kindheitstraumen zurück!

wie reagiert ein kleines baby unter solchen umständen?

Die Umstäde sind dem Kind egal. Sicher wird es Schmerzen haben (wie jeder andere nach einer OP auch) allerdings werden die Ärzte sicher alles tun, um dies zu mildern. Erinnern wird sich der Kleine nicht daran.

wie kann ich ihm helfen?

Sei ihm danach das, was Du sein musst, eine liebevolle Mutter.
Nicht die OP fügt ihm Schaden zu, es sind die Jahre danach, die dies ggf. tun.

Hierbei ist es nicht der Nachbar oder Nachbars Lumpie (Hund) der dem Kinde Schaden zufügt, es sind immer die eigenen Eltern!

Die Eltern tragen VERANTWORTUNG für ihr(e) Kind(er).

VER = Zeitwort, ohne klar definierten Anfang und Ende
ANTWORT = selbsterklärend

Und dies ist wohl die schwierigste Aufgabe, die wir als Eltern haben!:smile:

Diese OP wird Deinem Kleinen helfen, diese Welt etwas einfacher zu meistern!

VG René

Hallo Sonja.
Na das ist ja ein dicker Batzen den Ihr da vor Euch habt.
Ihr werdet das sicher gur meistern. Ich möchte Dir etwas mitgeben.

Sei einfach auf Alles gefasst.
Kleine Kinder reagieren manchmal wenig, häufig aber sehr extrem auf die Aufwachphase. Sie wissen nicht was passiert, warum sie sich so komisch fühlen und können zwischen Wut/Aggression bis zu totaler Verzweiflung alles an Gefühlen rauslassen.
WENN das bei Deinem Kind auch nur annähernd so ist, lass es geschehen und gib ihm Halt dabei. Sag ruhig: „Ja das ist doof! Du fühlst Dich komisch, das glaube ich Dir. Wir stehen das zusammen durch. Mama ist hier.“ Auch wenn an Worten nicht viel ankommt, braucht Dein Kind jetzt das Gefühl, dass die Eltern alles im Griff haben.
Lass Dich nicht von Deinen Gefühlen lenken.
Mein Sohn war schon fast ein Jahr alt und trotzdem wär ich am liebsten in Tränen ausgebrochen, als ich ihn so verwirrt sah. Das Schwere daran ist auch, dass Du in den seltensten Fällen Dein Kind direkt hochnehmen darfst. Da sind Schläuche und Pflaster und es ist auch nicht wirklich erwünscht. Bau so nahen Körperkontakt auf wie nur irgend möglich. Nimm vertraute Dinge mit, eine Spieluhr wäre super und lass sie im Hintergrund laufen. Und strahle Sicherheit und Geborgenheit aus!!!
Die Schmerzen kommen wenn dann erst später. In der ersten Stunde nach der Op wird das Narkosemittel gut vorhalten.
Viel Glück Euch

Hallo,

du hast mehr Angst, als dein Sohn. Klar, er realsiert das noch nicht.

Am besten kannst du ihm helfen, wenn du ihm nicht zeigst, dass du Angst hast. Bleib ruhig, dass er fühlt, dass eigentlich nichts dramatisches passiert. Ja, das ist schwierig. Aber wenn du ihn nervös machst, dann wird’s noch schwieriger.

Haelge

Ich weiß nicht was es bei einem so kleinen Kind Spezielles zu beachten gibt, aber als Kind, Jugendlicher und Erwachsener tat es mir immer gut, wenn nach einer Operation jemand da war, der mir die Hand gehalten oder gestreichelt hat und dessen Stimme ich hören konnte. Jemand, der mich gern hat und der mit mir redet, auch wenn ich nicht wirklich antworten kann, weil’s mir noch zu schlecht geht. Das Schlimmste war immer, sich allein zu fühlen…

Deine Stimme und deine Berührung, vielleicht auch dein Geruch, tut ihm sicher gut. Vielleicht kannst du auch vertraute Geräusche von daheim mitbringen. Eine Spieluhr oder eine CD mit vertrauter Musik. Wenn ihr sowas noch nicht habt, könnt ihr es ja jetzt noch besorgen und es ihm als etwas Vertrautes bekannt machen…

Liebe Grüße und alles Gute
igel

Ruhig bleiben
Hi!

Mein Sohn hat auch im Säuglingsalter einige OPs hinter sich. Kleinere Dinge, die ambulant in einer sehr guten Kinderchirurgie gemacht wurden.

Meine Erfahrung dabei war, dass ich viel zu sehr emotional involviert war, um meinem Kind wirklich beizustehen. Die Aufwachphase ist für Kinder ziemlich gemein. Sie sind nicht ganz wach und schreien und versuchen sich Verbände und Infusionen vom Leib zu reißen (Mein Sohn war so und bei anderen kleinen Patienten habe ich das auch mitbekommen). Ich saß daneben und hatte Tränen in den Augen und stand ziemlich neben mir, weil ich das in dem Moment so schrecklich fand.

Klar habe ich versucht, ihn zu beruhigen und ihm zu helfen, aber ich denke, dass sich die eigenen Stimmung sehr auf das Kind überträgt, dagegen kann man gar nichts machen.

In der Konsequenz habe ich, nachdem ich das 2 Mal mitgemacht hatte beim 3. Mal meinen Mann mit dorthin geschickt. Zum einen, um mir das ein weiteres Mal zu ersparen und in der Hoffnung, dass es auch unserem Sohn besser bekommt. Ich war ja nicht dabei und mein Mann hat ähnliches geschildert, wie ich das auch erlebt hatte, aber wer weiß, schlechter war es sicher nicht für unser Kind… Auf jeden Fall hatte ich geschonte Nerven um ihn zu pflegen, als er dann zuhause war.

Deshalb mein Tipp für Dich: Wenn Du jetzt schon aufgeregt bist und Angst hast, bist Du vielleicht nicht die beste Begleitung für dein Kind… Klar sollst Du ihn lang und viel besuchen, aber ich würde zusehen, dass Du evtl. die Möglichkeit hast, zu gehen, wenn es Dir zuviel wird, damit Dein Mitleid und Deine Gefühle Dein Kind nicht „überwallen“. Vielleicht kann ja der Papa oder Oma oder Opa da mehr Sicherheit und ein „es ist alles in Ordnung“ vermitteln.

Ich hoffe, ich werde nicht missverstanden. Es geht nicht darum, das Kind allein zu lassen. Aber eine gewisse Sachlichkeit kann beim Arzt und im Krankenhaus sehr hilfreich sein und die Eltern bringen diese naturgemäß manchmal einfach nicht auf.

Schöne Grüße
kernig

Ach so, das wollte ich nicht vergessen
Hi nochmal!

Ich fand es übrigens jedes Mal sehr erstaunlich, wie schnell sich Kinder von so eine OP erholen.

Und das Schöne: Sie erinnern sich ja nicht wirklich daran.

Also, Kopf hoch und alles Gute

Grüße
kernig

Mir wäre es wichtig, dass ich bis zur kompletten Narkosewirkung beim Kind sein kann bzw. beim aufwachen. Darauf würde ich bestehen.