Beiträge der PKV verdoppeln sich alle 11 Jahre?

Vater ist (seit er 22 Jahre alt ist) Januar 2004 in PKV. Beitrag im ersten Jahr ca. 200€. Beitrag 2012: ca. 380€. Kinder (3 und 5 Jahre) kosten aktuell jeweils ca. 180€. Wie werden die Beiträge in 10 Jahren aussehen? Und wenn die Kinder bis 25 Jahre nicht selbst eine Versicherung haben (Studium)? Wie werden die Beiträge also in 20 Jahren sein? Ist es richtig dass man von einer „Verdopplung“ der Beiträge alle 11 Jahre rechnen kann? Ich habe mal gerechnet (siehe unten) und komme somit ab Jahr 2023 auf insgesamt 1.520€ und ab 2034 auf 3.040€! Kann das sein? Und 2045 kommt der Vater in Rente und wird dann 2.400€ Beiträge zahlen???

Beiträge (bei Verdopplung alle 11 Jahre):
Vater ohne Kinder 2004: 200€
Vater+Kinder 2012: 760€
Vater+Kinder *2023: 1.520€
Vater+Kinder *2034: 3.040€
Vater jetzt Rente (ohne Kinder) *2045: 2.400€

Ich hoffe jemand kann mir sagen dass das nicht stimmt!
VIELEN DANK FÜR DIE HILFE

Hallo,
Vater hat zunächst einmal einen Rechtsanspruch auf die ihm zugesagten Leistungen! Diese können durch seine Versicherung nicht verändert werden. Punkt. Schau mal nach…welcherlei Leistungen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen gestrichen wurden, in den vergangenen Jahren: Brille, Sterbegeld, Praxisgebühr und, und, und. Gute Leistungen - guter Preis. Wie die Beiträge sich in Zukunft entwickeln werden, das hängt massgeblich von der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen ab. Eins steht fest: sinken werden die Kosten nicht. Nur…meine Glaskugel hat leider elendlich versagt; über die künftige Kosten- und Beitragsentwicklung sind keinerlei Aussagen möglich. Doch, zum Trost: nach jetzigen Annahmen wird sich die Beitragsentwicklung bei Vater nach Vollendung des 60.Lebensjahres höchstwahrscheinlich abflachen. Und es bleiben dann weitere Möglichkeiten zur Beitragsreduzierung - diese gehen dann aber meist mit Leistungseinschränkungen einher. Das will gut überlegt sein!
Gruß J.K.

Hallo,

Wie werden die Beiträge also in 20 Jahren sein? Ist es richtig dass man von einer „Verdopplung“ der Beiträge alle 11 Jahre rechnen kann?

So pauschal wird das nicht gesagt werden können. So findet in 10 Jahren ja auch eine Inflation statt. Einfach so den Nominalbeitrag 2010 und 2020 selbst für Gleichalte bei gleichem Risiko zu Vergleichen geht also schon schief. Erst recht, wenn davon ausgegangen wird, dass die Kostensteiegerung im Gesundheitswesen eher über der allgemeinen Inflation liegen dürfte, da ja noch solche Dinge wie technologischer Fortschritt, neuer/aufwendiger Diagnose- und Behandlungsmethoden dazu kommen. Also nominelle Verdopplung wäre durchaus denkbar.
Dann wird der Versicherte naturgemäß immer älter und Alter ist eines der größten Krankheitsrisiken. Die Ausgaben steigen also zwangsläufig, auch wenn einiges ab einem bestimmten Alter durch die Altersrückstellungen aufgefangen werden und die nicht ausgerechnet in griechischen Staatsanlehen angelegt worden sind ;o)
Als nächstes noch der Tarif. Was genau sichert der ab oder auch nicht? Manchmal wird eine Krankenversicherung als etwas gesehen, bei dem man sparen könnte/müsste. Das böse Erwachen kommt dann, wenn genau das eintritt, was versichert werden sollte: Krankheit, die über einen Schnupfen hinaus geht, also vielleicht ein Diabetes mit zunehmenden Folgeerscheinungen.
Beim Tarif kommt es dann noch darauf an, ob der vielleicht inzwischen mal geschlossen wurde. Dann kommt kein „frischen Blut“ rein. Was dann passiert ist klar. Die in diesem Tarif befindliche „Versichertengemeinschaft“ wird immer älter. Und älter bedeutet teurer. Und da kam es dann früher zu sehr unschönen Erlebnissen mit permanent erheblich teurer werdenden Verträgen, wobei die Versicherten keine angemessene Möglichkeit hatten zu wechseln.
Diese Möglichkeit gibt es inzwischen. An den prinzipiellen Steigerungsgründen ändert das freilich nichts. Bestenfalls ändern die VErsicherungen ihre Kalkulation. Theoretisch kann sogar die Gesellschaft gewechselt werden, allerdings gehen dann quasi nur die Rücklagen für den Basistarif mit, wobei es da eventuell zu etwas kreativen Berechnungen seitens des alten Versicherers kommen könnte. Und dann neue Gesundheitsprüfung usw. Attraktiver sind daher eher andere Tarife des alten Versicherers. Selbstverständlich könnten da weniger Leistungen vereinbart sein.
Also es dürfte schwierig sein, eine halbwegs belastbare Prgnose abzugeben, wie sich ab heute welcher Tarif entwickeln wird. Bestenfalls könnte man sich die Entwicklung von Tarifen der Vergangenheit ansehen und daraus gewisse Schlüsse ziehen. Aber am Ende auch nur Spekulation.
Ein guter Versicherungsberater klärt über sowas selbstverständlich vor Abschluss auf. Insofern wundert mich die Frage schon.

Grüße

Hallo,

Theoretisch kann
sogar die Gesellschaft gewechselt werden, allerdings gehen
dann quasi nur die Rücklagen für den Basistarif mit,

Kleine Korrektur: Bei Eintritt in 2004 erfolgt bei Wechsel der PKV keinerlei Übertragung von Alterungsrückstellungen (ausgenommen PPV)
Gruß J.K.

Hallo,

das weiss keiner. Das hängt von der Entwicklung der Medizin ab, der Lebenserwartung, der Versicherungsgesellschaft, dem Tarif und dem Verhalten der Versicherten im Tarif und… und… und…

Mit einiger Sicherheit werden sich die Beiträge der Kinder bis 20 nicht so schnell entwickeln. Dann werden sie selbst versichert sein. (Andererseits ist 180 EUR fürs Kind schon heftig, offenbar ein Tarif mit hohen Leistungen.)

Viel Glück

Barmer

Hallo,

einige Daten passen hier nicht!

Vater ist (seit er 22 Jahre alt ist) Januar 2004 in PKV.

Also war der Vater 2004 - 22 Jahre alt.
War der Vater in 2004 selbständig, Beamter oder Angestellter ?

Beitrag im ersten Jahr ca. 200€.

Als Angestellter schon mit 22 Jahren über der JAEG ???
Als Beamter nicht möglich, da später ja eine Rentenzahlung folgt!
Als Selbständiger ?? ein mtl. Beitrag von 200 € incl. Krankentagegeld ist für mich nicht nachvollziehbar.

Auch der Rest der Informationen ist nicht nachvollziehbar.

Gruß Merger

Dann wird der Versicherte naturgemäß immer älter und Alter ist
eines der größten Krankheitsrisiken. Die Ausgaben steigen also
zwangsläufig, auch wenn einiges ab einem bestimmten Alter
durch die Altersrückstellungen aufgefangen werden und die
nicht ausgerechnet in griechischen Staatsanlehen angelegt
worden sind ;o)

Beim Tarif kommt es dann noch darauf an, ob der vielleicht
inzwischen mal geschlossen wurde. Dann kommt kein „frischen
Blut“ rein. Was dann passiert ist klar. Die in diesem Tarif
befindliche „Versichertengemeinschaft“ wird immer älter. Und
älter bedeutet teurer.

Hi Buffo, weißt Du eigentlich wie die Kalkulation einer privaten Krankenversicherung funktioniert?

Das geht z.B. nach Alterskohorten, denn jeder Jahrgang wird für sich selbst jedes Jahr neu kalkuliert, unabhängig von den anderen Kohorten. Da ab einem gewissen Alter immer der Zugang aufhört, ist es dann auch letztendlich (fast) egal, ob der Tarif offen ist oder nicht. Geschlossene Tarife können sogar stabiler sein. Die „Vergreisung“ ist einfach ein Märchen, das auch nicht wahrer wird, wenns immer neue erzählt wird.

Und natürlich werden die Versicherten älter und kosten im Alter mehr. eine PKV wird aber über die gesamte maximale Lebenszeit (ich glaub derzeit bis zum Alter von 102) berechnet und daraus der jeweilige Monatsbetrag abgeleitet.

Beitragsanpassungen sind daher auch nicht prozentual zu betrachten, sondern in festen Eurobeträgen. Gehen wir da mal fiktiv von 300.000 Ausgaben in 62 Jahren aus, was einem Beitrag von 400.- €/Monat entspricht. Muss jetzt wegen höheren Leistungsausgaben neu kalkuliert werden, sagen wir um 10% auf 330.000, steigt dieser Monatsbeitrag um 40 €. Der, der eh 400.- zahlt, sagt sich, oh 10% mehr. Der, der nur 200.- zahlt, hat dann aber schon 20% Steigerung.

Dazu kommt dann auch noch, dass er weniger Altersrückstellungen bildet, die das abfedern. Die Ausgaben, die dann aber im Alter kommen, müssen trotzdem bezahlt werden. Das führt dann natürlich wieder zu noch mehr Steigerungen.

Das wärs dazu im Groben. Ich möchte aber noch darauf hinweisen, dass die Kalkulation natürlich noch viel viel komplexer ist und das hier eine sehr vereinfachende Darstellung ist.

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