Hallo,
herrenlose Tiere zu füttern ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert…wenn man nicht dafür sorgt, dass die vorhandenen Tiere unfruchtbar gemacht werden und regelmäßig auch tierärztlich betreut.
Katzen sind extrem zähe und ausdauernde Wesen, aber es kann in der Tat sein, dass in seltenen Extremfällen die Körperfunktionen so dermaßen auf Sparflamme gedrückt werden, dass verschiedene Abläufe nicht mehr richtig funktionieren _können_.
Dann ist die Katze aber selbst mit mind 2 Pfoten schon im Katzenhimmel…also würde ich erstmal sagen, nein, ganz so einfach funktioniert die natürliche Populationskontrolle nicht…darauf will Dein Kollege vermutlich hinaus.
Häufig ist es aber so, dass die Mutterkatze entweder mangels Vitalstoffe und ausreichend Energie nicht in der Lage ist die Jungen auszutragen, sie hat eine geschwächte Immunabwehr und auch wenn sie es schafft die Jungen zu gebären, dann ist deren Zukunft extrem ungewiss, da auch sie schon einen mangelhaften Start ins Leben hatten und dementsprechend anfällig sind.
Bei Nichtfütterung erledigt sich das Problem nach und nach, da eben nicht mehr genügend Resourcen da sind um die vorhande Population zu ernähren. Auch die Lebenserwartung sinkt…damit aber auch die Anzahl der möglichen Paarungen.
Ein unkastrierter Freigänger-Kater MIT Zuhause hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2,5 Jahren.
Jetzt stell Dir das bei herrenlosen Katzen vor…
Werden die Tiere aber minimal versorgt, so dass sie das nötigste zum Fressen haben, dann kann das Leid sogar noch größer werden, da mehr Tiere „überleben“ die sich dann ihrerseits vermehren, was wiederum irgendwann die Resourcen und den Lebensraum knapp werden lässt. Jeder neue Start hat dann ein wenig schlechtere Voraussetzungen als die Generation davor. Zumal Katzenmädchen durchaus mit 5 Monaten (da befindet sie sich selbst noch im Wachstum) geschlechtsreif sein können.
Fortpflanzungsdruck und Revierstreitigkeiten tun ihres dazu um den Stresslevel noch ein Stückchen weiter anzuheben.
Wenn man allerdings einen Bestand X an verwilderten Hauskatzen regelmäßig füttert und auch tierärztlich versorgt, das heisst alle werden unfruchtbar gemacht und regelmäßig zumindest entfloht und entwurmt -denn auch solche Parasiten zehren an den Resourcen- dann kann man eine Population verwilderter Hauskatzen gut versorgen.
Aber etwas ganz anderes:
Katzen sind Opportunisten, das heisst die Katzen die Ihr da angefüttert habt, könnten durchaus ein Zuhause haben!!
Deshalb soll man Katzen, die einen „besuchen“ kommen und unkar ist ob sie einen festen Wohnsitz haben, grundsätzlich erstmal nur beobachten, was der Ernährungszustand macht.
Füttert man Katzen dagegen an und es gefällt ihnen am neuen Ort besser, kann es passieren, dass sie ihrem alten Zuhause und damit auch dem Besitzer den Rücken kehrt und auszieht. Manche machen das schleichend und haben 3 vermeintliche alleinige Besitzer, bis sie sich dann entscheiden.
Der Tierarzt kann notfalls auch schwangere Kätzinnen kastrieren.
Gruß
Maja