Belastung implantierter Zähne

Hallo Wissende,

wie wird bei implantierten Zähnen die Kaubelastung in den Kiefer eingeleitet? Erfolgt dies über das Implantat oder ist das Implantat nur eine Zahnfixierung, wobei die implantierten Zähne auf dem Kieferknochen aufsitzen und die Kaubelastung direkt als Druck an den Knochen weitergeben? In ersterem Fall hätte ich folgendes Problem: ds Implantat sitzt an der Stelle der größten Knochenansammlung im Kiefer und nicht genau über dem darunterliegenden Backenzahn: Mittelachse der Kaufläche und Mitelachse des Implantats fluchten nicht, sondern sind ca. 3 mm versetzt. Damit ergibt sich auf das Implantat ein Biegemoment = Kaukraft x Hebelarm 3 mmm. Da die Kaukraft recht groß sein kann, ergibt sich trotz des geringen Hebelarms eine erhebliche Belastung. Verträg das ein(Backenzahn-) Implantat auf Dauer? Oder muß auch hier darauf geacht werden, dass der implantierte Zahn auf dem Kieferknochen aufliegt, um nur Druckkräfte weiterzuleiten und keine Biegebelastung?

Danke für Eure Meinungen!

Wolfgang D.

Servus Wolfgang,

man merkt, dass hier ein Ingenieur fragt :wink:

Zunächst - zur Hebung Deiner Allgemeinbildung :wink:) - eine hinreichend formulierte Google-Suche zu Deinem Thema:

http://www.google.de/search?client=opera&rls=de&q=za…

Du siehst, dass Du, bei nicht ganz korrekten Vorstellungen von der Funktionsweise der Implantate trotzdem auf der rixhtigen Spur bist.

Hier mal ein paar Bilder von ‚osseointergierten‘ (knöchern eingeheilten) Implantaten:

http://dentisttorrancedentalimplantscrownscosmeticbr…

http://www.dentalcomfortzone.com/articleIM/implant1.jpg

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://clearchoic…

. . wobei bei der zweiten Aufnahme das rechte Implantat gar nicht so toll aussieht, wenn man kritisch in die Tiefe der Gewinde hieinschaut -
da ist eben kein Knochen zu sehen.

An der Form der ‚Dübel‘ kann der Techniker sicher erkennen, dass sie auf axiale Belastung optimiert sind. Nun gestattet die Anatomie des Patientenkiefers nicht immer eine völlig freie Auswahl der Insertionsrichtung - es kann zu kippenden Belastungen kommen, wenn die Zähne aufeinander treffen. Beim Zerkleinern von Speisen spielt das idR keine Rolle, die dabei auftretenden Kräfte sind nicht kritisch. Gefährlich wird es, wenn der Aufbau auf dem Implantat (die künstliche Zahnkrone) schon von selbst zu stark (zu früh) auf den Gegenzahn trifft. Das kann leicht zu sogenannten Spätverlusten führen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass implantatgetagener Zahnersatz vom Zahnarzt im Mund mindestens 'haar’genau angepasst wird, damit die neuen ‚Zähne‘ nur soviel Kräfte abbekommen, wie sie aushalten können.

Gruß

Kai Müller