Weitere Einschränkungen
Hi Branden,
It depends on, möchte man sprechen. Es gibt auch schon diese
Bedeutungsveränderungen in der Wertigkeit. Vieles, was früher
„shocking“ war, ist heute abso9lut normal.
Generell kann sich eine flexible Gesellschaft an vieles gewöhnen, nur gerade das von dir gewählte Beispiel passt nicht ganz in diesem Zusammenhang.
In den 50, 60er Jahren durfte man z.B. einen Homosexuellen
nicht „Schwulen“ nennen, das war ein Schimpfwort. Dann aben
sich die Schwulen es sich selbst zueigen geacht und inzwischen
ist es völlig in Ordnung,
Hier ist etwas anderes passiert, schwul/homosexuell zu sein galt in den 50er und 60er Jahren als krankhaft, assozial, pervers u.s.w. Die Schwulen- und Lesbenbewegung hat es inzwischen zumindest teilweise erreicht, dass Homosexualität als normal verstanden wird und nicht als Krankheit oder Irrtum. Somit fällt das beleidigende Element heraus, wenn jemand auf seine sexuelle Neigung hin ansgesprochen wird.
Der Unterschied zum ‚Nigger‘ ist, dass dieser nicht normal schwarz ist, sondern der unterprivilegierte Diener von Weißen ohne Anspruch auf Menschenrechte und Selbstbestimmung.
Ich kann deinen Einwand nachvollziehen, dass geschichtlicher Hintergrund und Sprachgebrauch nicht unbedingt kongruent zueinander sein müssen. Doch hast du schon einmal von einer Niggerbewegung gehört? Ich nicht. Von einer Schwarzenbewegung schon. Schwarz geboren zu sein ist anders als ohne Menschenrechte dazustehen. Der politische Hintergrund ist doch noch viel zu aktuell, als dass man diesen einfach wegretuschieren könnte.
Nun könnte man fragen, ob wir eine Nigger-/ und Kanackenbewegung brauchen. Vielleicht bemühen sich manche, eine solche Bewegung anzuleiern, um eine nicht-intellektuelle Identifikationswelle v.a. für Jugendliche zu ermöglichn. Ich habe jedoch eher den Eindruck, dass die Existenz einer Nigger-/ und Kanackenbewegung in Rap und sonstige Ghettoblastersounds hineininterpretiert wird. Damit meine ich nicht dich sondern die Medien.
LG
Sprite