Hi Mr.MOD
> Ein wenig Polemik hat noch keinem geschadet. p.c.
schon…
Das kann man so sehen, aber der Begriff „Polemik“ hat mehrere
Bedeutungen. Einmal kann er eine Auseinandersetzung bedeuten,
ein anderes Mal ein Pamphlet.—Wo ist Dein Problem? Daß Du
Dich überwiegend über Nettiquette-Pamphlete mit p.c.-Forderun-
gen an mich wendest? Klar! Die eigentliche Hinsicht (daß es
sich hier um ein Philosophie-Forum handelt, in der nicht je-
der so tun kann als gäbe es keine Maßstäbe) „verhohnepiepelst“
Du mit Deiner pamphletistisch vorgetragenen Nettiquette!!
> Schopenhauer und Nietzsche wären aufgrund Eures
Anti-Polemik-
> Verständnisses schon lange aus diesem Philosophie-Forum
> geflogen??
Sowohl die Schopenhauersche Kritik an Hegel als auch
Nietzsches Kritik an Schiller sind bezüglich der Kritisierten
posthum erfolgt. Die Kritik Schopenhauers an Fichte zeigt sich
zwar auch schon früh, aber eben nur in den handschriftlichen
Vorlesungsnachschriften. Dass Schopenhauer Hegel zudem als
Konkurrent betrachtete, jedenfalls in der Berliner Zeit,
dürfte auch klar sein. Ich empfehle bei Schopenhauer immer
gerne, die Erstauflagen zu lesen, die diese Polemiken noch
nicht enthalten.—Es geht mir um den quasijuristischen Sach-
verhalt und nicht um Erscheinungsdaten. Ich behaupte zu wissen,
daß Schopenhauer, bevor er Hegel einen Afterphilosophen, mehr
als fünf mal in den Fußnoten seiner Texte nannte, ihn gegenüber
seinen drei-vier Studenten, gegenüber seinen Freunden, seinen
Nachbarn, seinem Pudel und seinem Verleger mehr als 3000 Mal
so und noch schlimmer genannt hat! Denn 1. Er hatte jeden Grund
dazu (Uni-Situation); 2. Es gab keine so groß ausgeprägte
sprachliche Falschheit unter den Menschen wie heute per p.c./
nettiquette; 3. Liegt die Verklemmtheit bei Dir, wenn Du meinst,
daß Schopenhauer es sich nicht getraute, den Popstar Hegel in
Berlin (!) zu beleidigen. Das Ende ist bekannt. Zu glauben, daß
A.S. seinem Ärger allein in seinen Fußnoten Lut machte zeugt
von wenig Menschenkenntnis!
Die von dir genannte Bezeichnung Nietzsches für Schiller steht
in „Der Fall Wagner“, einem Buch aus dem Jahre 1888, also
einer Zeit kurz vor dem „Zusammenbruch“. Man kann natürlich
darüber streiten, ob es schon vorher Anzeichen der Krankheit
gab, aber zumindest den gleichzeitigen „Ecce homo“ kann man so
sehen, denke ich. Meiner Meinung nach gilt das auch für das
Wagner-Buch. Außerdem war Nietzsche in dieser Zeit schon
lange nicht mehr gewillt, zu diskutieren, sondern hat fast nur
noch seine Aggressionen abreagiert. Wolltest du dich also auf
Nietzsche in dieser Zeit berufen, müsstest du gleichzeitig den
Willen zur Diskussion überhaupt ablehnen. Das aber willst du
ja anscheinend nicht – wie ich meine zu Recht.—Für wie doof
hälst Du Dich(!!) eigentlich? Soll mich diese Dummlogik beleidi-gen(?): Wenn ich mich auf den Nietzsche um 1888 berufe, dann
habe ich keinen Willen zur Diskussion?? Schiffershit!!
Ich berufe mich auf FN zu jeder Zeit seines Leben so, wie ich
ihn interpretiere. Dein Interpretationsbüchlein hat damit offen-
sichtliche Schwierigkeiten. (Dir ist klar, daß FN all die Tex-
te, die 1888 herausgekommen sind unmöglich 1888 produziert
worden sein können? Welchen der Texte hat er denn nach seinem
Zusammenbruch geschrieben? Soso. Buchdruck auf Laserkopier-
niveau?!! Wenn Dir der „Fall Wagner“ und „Ecce Homo“, so wie
Du schreibst, voll Anzeichen seiner Krankheit sind, dann sei
froh, daß Du kein Zeitgenosse Nietzsches bist, denn von der
GEBURT DER TRAGÖDIE an war Dein jetziger Sprachgebrauch im Um-
gang zeitgenössisch. Wissenschaftlich betrachtet bist Du ein
Gernewichtig, denn: „Der Fall Wagner“ ist von ebenso ästhe-
tischer Stringenz im Werk Nietzsches, wie „Ecce Homo“ in ethi-
scher Hinsicht. UND: Du bist nicht redlich in Deinen Urteilen.
Das ist das wenigste, was man sagen muß (- ich machs mal p.c.-
freundlich-), denn Du hast weder adäquates Textwissen (sonst
ginge Dir manche Erstsemesterlogik auf) noch kennst Du die
Ergebnisse der Nietzsche-Forschung seit den 80gern (sonst hät-
test Du sie berücksichtigt - positiv oder negativ!!) Mit Rück-
sichtnahme auf den p.c., dem Du Dich freiwillig unterworfen
hast, nenne ich Dich nur „Schwätzer“. (Für Leute, wie Dich
ist Schuberts 8te sicherlich auch nicht anhörhar, wenn Du
irgendwo liest, daß Schuberts Krankheit (die mit FNs identisch
ist) mitten in der Komposition ausgebrochen sei…
Was will auch so ne Leuchte wie Du, mit Schubert anfangen,
68ger geschädigt, ohne daß der Ausbruch der Krankheit attes-
tiert wurde… Kann es sein, daß Du noch aus einer Uni-Ge-
neration kommst, die für den maximalen Gebrauch von Prozak
verantwortlich ist (- nicht daß Du damit etwas zu tun hast,
die Zeit war halt so etc…).
Dass Philosophie zuspitzen kann , sehe ich auch so, aber
ich denke, sie muss es nicht. —Natürlich muß sie es
nicht. Mußte sie unter Lenin/Sztalin nicht, nicht unter Hitler
und als ich noch kein Wahlrecht hatte und der Gorbatcev-Göbbels/
Thierse-Göring (/Röhm-Joop/Heidrich-Habermas/Himmler-MKlose/
ERommel-MRommel…etc)-Vergleicher Kohl die Wahl gewann, mußte
Deine Philosophie auch nicht zuspitzen.
Mein Verständnis von Philosophie deckt sich mit dem Sokrates´.
Deins mit dem von Diether Thomas Heck?
Vielleicht solltest Du mal Philosophie studieren? Mhm??! Nicht
irgendeine Soziwissenschaftsmischpokepluspädagogik!! Mhm?
WEIL: Zuspitzungsvermögen ist die Essenz der Philosophie.
WENN DU MEINST: Zuspitzen muß nicht sein…Es gibt so viele
Jobs…warum gerade Du Antiphilosoph keinen Dir entsprechenden
gefunden hast? (…)
Diese Behauptung halte
ich also für falsch. Daraus aber folgt, dass auch deine
folgende Behauptung angreifbar ist:—KEIN Logikfehler:
Denn Dein unterer Text ist nur Ergänzung des Oberen:
> Nettiquette ist eine Form der „p.c.“. Als solche steht
sie im
> Widerspruch zur Philosophie. Denn die Philosophie kennt
keine
> Umgangsformen, nur Wahrheit!----EBENd(NackenD)!
Du hast es nicht vermocht, Deine Behauptung „angreifbar“
in einen Satz zu kleiden, den Gedanken zuzuspitzen. ERGO:
Deine Wahrheiten bestehen nur in Umgangsformen (Und wenn
man hochrechnet, welche differenzen diese eröffnen: zwi-
schen Ken Wilber, sr. und Hells Angels MC, z.B., dann ahne
ich, daß Dein Bild eines Philosophen die menschliche Spezies
nicht bereichert. (Deines nicht, doch meines!)
Der Schluss erscheint mir logisch falsch, denn er setzt
voraus, dass Philosophie nur dann Philosophie ist, wenn sie
unhöflich formuliert ist. Das aber ist keineswegs der Fall.
Zwar gibt es Philosophie, die dieses Kriterium erfüllt, aber
es geht eben auch anders. Ich traue mich gar nicht, Namen zu
nennen, weil das wieder eine unendliche Debatte auslösen
könnte, aber Kant und Hegel dürften vielleicht als Beispiele
genügen. Philosophie steht also keineswegs im Widerspruch zu
„p. c.“. In anderen Diskussionsforen (etwa PhiloTalk von
Andreas Wiedemann, aber auch andere) funktioniert das ähnlich.
—Kant und Hegel versuchten Bibeln des Wissens zu schreiben.
Genauso dumm es ist, im kleinen 1x1 Höflichkeit zu finden, so
dumm ist es bei Hegel und Kant. DESTO HÖFLICHER in Deinem Sinne
Philosophie erscheint, DESTO WENIGER WERT GIBT SIE DER SUBJEK-
TIVITÄT DES MENSCHEN!! Die political correctness steht im Wi-
derspruch zur Philosophie, es sei denn Du bevorzugst Ideologie:
Diese hat schon Dich und wird alle anderen vom Denken enthe-
ben…
> Daß Philosophie ohne Polemik denkbar sei ist Illusion.
Oder
> sind alle philosophischen Texte wirklich so objektiv, wie
sie
> es gern wären/wie sie tun?
Das ist ein proton pseudos (um mit Schopenhauer zu sprechen).
Erst definierst du Philosophie so, und dann sagst du, dass du
Philosophie so erlebst. In diesem Zusammenhang ist es
vielleicht auch diskussionswürdig, ob man sich unbedingt an
die philosophischen Außenseiter (Nietzsche, Schopenhauer,
Rousseau) halten muss, wenn man Philosophie definieren will.
Das meine ich deshalb, weil du dich öfter darüber mokiert hast
darüber, dass man die Soziologen hier heraushalten sollte.
—Nun bin ich etwas irritiert (Keine Sorge, nicht wirklich):
Nietsche, Schopenhauer, Rousseau sind philosophische Außen-
seiter? Soso. Woran ermißt Du das? Wann hast Du das letzte
Mal ein Buch gelesen, in welchem nicht diese 3 Denker ihren
Anteil hatten (nach 1900)?? Wenn Du es nicht gemerkt hast,
dann hast Du geschmökert, nicht gelesen. – Daß Du als Bremer
Student nicht die originellsten Lehrer, dafür aber die lustig-
sten Ideologen hattest, habe ich gelesen. Daß dieses linke
Gelehre eine linkische Art von Schlaumeiern produzierte ist
hier zoologisch zu bestaunen …(Rhetorik:stuck_out_tongue:rovo)
Gerade Rousseau ist ja nicht Philosoph als Philosoph, sondern
er ist als Gesellschaftskritiker und Staatsphilosoph und
Pädagoge sozusagen „angewandter“ Philosoph.—Harrharrharr:
Gerade Rousseau ist Philosoph. „Gesellschaftskritiker“ ist ein
68´ger-Modewort. Pädagoge bist Du mit Deinem Gehabe. Wetten,
daß Du nicht drei von fünf Texten Rousseaus gelesen hast!!
Somit, wie bei Nietzsche, nix verstehen kannst, aus eigener
Kraft, als das was Dir ein dritter je Vorkaut! (Endepopende)
Nietzsche war
Philologe (auch wenn es natürlich wahr ist, dass er Philosoph
ist, aber eben nicht aus Profession, sondern aus Passion).
----Du bist in Deinem Text in einer 18tes Jhd-Denke einge-
schnürt. Mein Beileid.
Schopenhauer ist durch seine Biographie ein Sonderfall, weil
er nicht zuletzt durch seine Ausdrucksweise abgelehnt wurde
(siehe das Urteil der dänischen Akademie zur zweiten
Preisschrift)—Ebendies ist Deine Wahrnehmung. Nicht daß
Du die „Preißschrift über die Moral“ würdigst: Irgendsoeine
Google-Nummer gibt Dir das hohe C. (Solches ist Billig!!
NICHT RECHT!!!)
> Polemik unterscheidet sich von der Beleidigung durch
> Argumentation.
Für Polemik im nicht pejorativen Sinn stimmt das, aber in
deinen kurzen Statements war nur gelegentlich Argumentation zu
ahnen.Jedenfalls hast du in deinen Postings mehr behauptet
als begründet. Begründung aber ist für Argumentation
essentiell. Und selbst die Begründungen, an die ich mich
erinnere, waren in der Regel nicht ausführlich genug, um ohne
Mühe (oder gar Missverständnisse) verstanden zu werden, von
Laien ohnehin nicht.—Du schreibst Stuss. Wenn ich über meh-
rere Absätze ein Leitmotiv verfolge und so durchaus mal einen
agressiven Personalkritiksatz hinstelle, ist das für Dich
der Du Schopenhauer nur aus Drittkritiken kennst, der inhalt
aller meiner Äußerungen. Du irrst. (Im übrigen: Adorno ist
tot. Horkheiner kann noch. Aber Du hast die wahre Form ge-
funden: Mr. Wichtig ohne Schimmer! Glückwunsch!)
Herzliche Grüße
Thomas Miller (auch, aber eben nicht nur MOD)
selten so gelacht
x-nada