Hallo Forum,
war kürzlich ein einem sehr schicken Restaurant (Michelin-Sterne) essen. Habe mich zwar nicht so wohl gefühlt, was auch an gewissen Benimmregeln lag. Wie ist dass beim Eintreten ins Restaurant: wir wurde persönich begrüßt gibt man da die Hand ? Wenn mein Teller abgeräumt wird, bedanke ich mich da (ich war der einzige der sich bedankte) ? Mir ist aufgefallen, dass die Frauen den Wein bestellt haben und die Männer das Essen - ist das ein Sonderfall oder so üblich ?
Hallo,
Wie ist dass beim Eintreten ins Restaurant: wir wurde persönich :begrüßt gibt man da die Hand ?
nur, wenn man sich persönlich kennt.
Wenn mein Teller abgeräumt wird, bedanke ich mich da (ich war der
einzige der sich bedankte) ?
Es wird selten gemacht, aber ich finde es richtig und bedanke mich auch.
Mir ist aufgefallen, dass die Frauen den Wein bestellt haben und die
Männer das Essen - ist das ein Sonderfall oder so üblich ?
Nein, den Wein bestellt in der Regel derjenige, der am meisten davon versteht.
Ich würde das nicht so eng sehen, denn so streng sind die Regeln heute nicht mehr.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hallo Gerd,
die Sache mit der Begrüßung muss man im Einzelfall entscheiden. Auch in der Sternegastronomie gibt es eine ganze Menge von Leuten, die versuchen auch einem neuen Gast gegenüber gleich eine familiäre, persönliche Situation zu schaffen. Der Laden in dem ich mal ein paar Wochen in der Küche war, gehörte dazu. Chef und Cheffin begrüßten jeden Gast persönlich an der Tür und verabschiedeten ihn auch da. Da war der Händedruck einfach obligatorisch und passte auch, zumal jeder Gast schon beim zweiten Besuch wie ein guter alter Bekannter begrüßt wurde (beide hatten ein phänomenales Gedächtnis für Namen und Gesichter und die dahinterstehenden Geschichten).
Neulich war ich in einem anderen Restaurant mit Stern, in dem dies genau so gehandhabt wurde, und der Patron wäre sicher geknickt gewesen, hätte man ihm nicht die Hand gegeben.
Anders, insbesondere bei den großen Hotels, Veranstaltungszentren o.ä. angegliederten Restaurants. Hier ist eher vornehme Zurückhaltung angesagt. Es gibt nicht den Eigentümer, der einen höchstpersönlich begrüßt, sondern wenn man Glück hat, einen Manager, oder auch nur eine x-beliebige Kraft aus dem Service. Dies sind eher „austauschbare“ Leute, die üblicherweise auf einer eher wirtschaftlich, sachlichen Ebene arbeiten und bei denen man selten größere Emotionen erleben wird. Da passt der Händedruck dann eher nicht.
Wenn mein Teller abgeräumt wird, bedanke ich
mich da (ich war der einzige der sich bedankte) ?
Auf jeden Fall. Ich finde es unglaublich unhöflich, wenn man das Personal einfach ignoriert. Bei jeder Handreichung am Tisch sollte daher eine kurze Aufmerksamkeit für den dienstbaren Geist drin sein. Ebenso unmöglich finde ich es, wenn man während des Service einfach weiterredet, als ob man unter sich sei. Jeder freut sich doch über ein wenig Beachtung seiner guten Arbeit und ich versäume es nie, das Personal hierauf auch in geeigneter Form anzusprechen, sei es, dass ich schon mal die Optik des Gerichts lobe, oder ein Nachschenken des „guten Weins“ mit Hinweis auf Fahrtüchtigkeit ablehne, etc.
Mir ist
aufgefallen, dass die Frauen den Wein bestellt haben und die
Männer das Essen - ist das ein Sonderfall oder so üblich ?
Eine solche Trennung ist eigentlich eher unüblich. Bestellt man individuell, bestellt auch jeder individuell seine Getränke (beim Wein aus der Liste der „offenen Weine“), wenn nicht gerade der Gastgeber vorschlägt einen Flaschenwein zu ordern oder sich ergibt, dass alle ein ähnliches Gericht essen und ein gemeinsamer Wein passend wäre. Hier sollte die Initiative dann aber immer vom Gastgeber ausgehen und er sollte dann auch keine Scheu zeigen die Auswahl anderen zu überlassen, die evtl. mehr Ahnung von der Materie haben. Gibt es keinen Gastgeber, ist jeder für sich selbst und ggf. seinen Partner verantwortlich, wobei bei vertrauten Freunden selbstverständlich auch gemeisam geordert werden kann.
Gibt es ein vorgegebenes Essen, obliegt immer dem Gastgeber die Auswahl von Flaschenweinen. Nur wenn er keinen Flaschenwein angibt, wählt man aus den „offenen Weinen“.
Gruß vom Wiz
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Hallo Gerd,
war kürzlich ein einem sehr schicken Restaurant
(Michelin-Sterne) essen.
wie schmecken den diese Sterne
Habe mich zwar nicht so wohl gefühlt,
was auch an gewissen Benimmregeln lag.
Das geht es Dir sicher nicht alleine so. Viele habe neher weniger Erfahrung mit der ‚hohen‘ Gastronomie und entsprechende Berührungsängste.
Wie ist dass beim
Eintreten ins Restaurant: wir wurde persönich begrüßt gibt man
da die Hand ?
Eine persönliche Begrüßung spricht für das Restaurant und wenn der ‚Patron‘ die Hand reicht, darf man sie ruhig nehmen. Aufdrängeln sollte man sich m.E. allerdings nicht.
Wenn mein Teller abgeräumt wird, bedanke ich
mich da (ich war der einzige der sich bedankte) ?
Selbstverständlich! Es reicht aber ein kurzes Nicken oder ein aufmerksamer Blick. Das gleiche gilt natürlich auch beim Auftragen der Speisen.
Wenns geschmeckt hat, daf man das auch ruhig kundtun, allerdings sollten sich die Lobeshymnen in Grenzen halten
Mir ist
aufgefallen, dass die Frauen den Wein bestellt haben und die
Männer das Essen - ist das ein Sonderfall oder so üblich ?
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wenn wir Essen gehen (mit Kunden/Lieferanten/Kollegen) ist es üblicherweise der Einlader bzw. ein vom Einlader ausgeguckter, der den Wein bestellt. Wenn man sich kennt und weiß, daß einer der Anwesenden ein ausgemachter Kenner ist, ist es nichts verwerfliches, ihm die Auswahl zu überlassen.
Ein gemeinsamer Wein ist aber manchmal problematisch, weil einer z.B. ein Stück Wild bestellt hat und ein anderer Fisch. Dann ist es auch OK, wenn individuell offen Weine oder halbe Flaschen bestellt werden. Wenn vorhanden ist es auch nicht schlimm sich vom Weinkellner beraten zu lassen.
Noch ein kleiner Tip:
Viele gute Restaurants bieten ‚Übungsessen‘ an. Dort werden dann ‚gute Tischsitten‘ und der Umgang mit exotischem Werkzeug (z.B. Hummerbesteck) gezeigt. Frag einfach mal rum. manchmal sind diese Termine erstaunlich preiswert, weil die Wirte das Publikum ‚anfixen‘ wollen. Und wer weiß, vielleicht kannst Du das demnächst im Beruf irgendwie brauchen.
Gandalf
Hallo User,
über die Gepflogenheiten der Wein-Bestellerei hast Du schon viel gehört.
Was das Händeschütteln angeht: ja, das gibt es häufiger, gerade in Restaurants, die man häufiger besucht; da ist der Cheffe auch schon mal unangenehm berührt, wenn Du die angebotene Hand ignorierst. In besternten oder Edel-Restaurants läuft es unterschiedlich (es hängt von dem Laden ab)…
Abräumen… Wenn Du Dich nicht gerade - wie Chris bereits erwähnte - angeregt unterhältst (für solche Fälle besitzen wir ja schließlich die Fähigkeit zur nonverbalen Kommunikation wie Nicken und Lächeln!), ist ein freundliches ‚Danke‘ einfach ein Must. Es ist noch niemandem ein Zacken aus dem Krönchen gebrochen, wenn er sich bedankt, auch es der Job der Leute ist. Du hast Dich also absolut einwandfrei benommen!
Was man allerdings auf keinen Fall tun sollte: dem ‚Abräumer‘ allzu sehr behilflich sein zu wollen. Sie haben ihr eigenes System und da sollte man tunlichst nicht reinpfuschen. Einzige Ausnahme: der Kellner kommt wegen der ungünstigen Raumsituation nicht an den Teller ran und bittet Dich, ihm den Teller oder was auch immer zu reichen. Dann aber bitte nur das Erbetene und keine Sammelaktionen.
Beste Grüße
Renee
Da habe ich einen Tipp : www.business-dinner.net
Da geht es zwar um Geschäftsessen, aber die Benimmregeln die diese Autorin reingeschrieben hat gelten auch für andere Anlässe.