ich mache mir momentan ernsthafte Sorgen um die Zukunft meiner 2 Jahre jüngeren Schwester. Sie hat letztes Jahr eine Ausbildung angefangen, nun ist sie aber depressiv geworden wegen der Tätigkeit und dem dortigen Umgang mit ihr. Sie will die Ausbildung abbrechen. Im gleichen Beruf arbeiten kann sie aber nicht mehr, da sie sonst auf Schadensersatz verklagt werden kann…Sie weiß nicht was sie will. Ihre Noten waren damals auf der Realschule sehr bescheiden, sodass sie bei den weiterführenden Schulen(Ich spreche von Berufskollegs) keinen Platz bekommen würde. Eine neue Ausbildung zu finden ist so kurz vor knapp ziemlich schwierig. Zumal man ja nicht irgendeine Schrottausbildung machen will. Sie hätte auch noch die Möglichkeit ein FSJ zu machen. Dort ist auch die Frage, ob sie noch eine Stelle bekommt…Ich will eben verhindern, dass Sie noch ein Jahr auf Berufliche Schulen muss. Die Leute, die dort sind ganz unten angekommen. Und so, wie ich meine Schwester kenne würde sie sich mit den Leuten dort anfreunden und noch mehr nach unten stürzen…
Was hättet ihr noch für Ideen oder was war euer Lebensweg?
Ich mach mir eben große Sorgen…Ihr scheint das bis jetzt alles egal zu sein. Sie sieht die Konsequenzen nicht.
ich will eben nicht, dass ihr ganzes Leben durch so einen Start versaut wird und sie nie wieder auf die Beine kommt oder auf den falschen Weg kommt…
Was ist das denn für ein Beruf den sie nie wieder ausüben darf?
Eine Ausbildung würde ich halt empfehlen. In der heuigen Zeit gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Auch so spät eine Ausbildung anzufangen ist auch kein Problem mehr, weil eben noch viele Stellen offen sind.
deine Schwester soll - evtl. gemeinsam mit dir/und euren Eltern - mit dem Ausbildungsbeauftragen der zuständigen IHK bzw. Handwerkskammer sprechen. Dieser kann evtl. an den Zuständen innerhalb des Ausbildungsbetriebes etwas ändern oder bei Problemen als Mediator zur Verfügung stehen oder er kann sachliche Informationen bezüglich Wechsel der Ausbildung zu einem anderen Betrieb oder in eine andere Ausbildungsrichtung geben.
Er hat i.d.R. auch gute Kontakte zu anderen Ausbildungsbetrieben und kann evtl. konkret einen anderen Betrieb empfehlen.
Innerhalb des Betriebes wäre auch der Betriebsrat oder die Jugendvertretung ein Ansprechpartner, sofern vorhanden.
Wenn sie kündigt und dann im gleichen Ausbildungsberuf weiterarbeitet, hat das alte Geschäft das Recht, sie auf Schadensersatz zu verklagen, da sie ja sonst noch 2 Jahre weiter gearbeitet hätte…
Darum nochmal mein Rat, sprich mit der zuständigen Kammer (IHK oder HWK). Die können rechtlich sicheren Rat geben oder vermitteln. Und wenn es einen Grund für den Wechsel des Ausbildungsbetriebes gibt und die Kammer eingeschaltet wurde, wird mit ziemlicher Sicherheit kein Schadenersatz o.ä. verlangt.
Die Wirklichkeit sieht anders aus - es gibt in einigermaßen großen Teilen Deutschlands keine, in Worten keine arbeitslosen Elektriker oder Betriebsschlosser mehr. Selbst die letzten Nachtkappen müssen bloß ein wenig mit ihrem Facharbeiterbrief wedeln und bekommen ohne weitere Fragen einen Arbeitsvertrag vorgelegt.
Diese Tendenz wird sich in den kommenden zehn - zwanzig Jahren noch sehr deutlich verstärken. Da kann von „ganz unten“ keinerlei Rede sein, ganz im Gegenteil.