Benötige Hilfe beim EMotor umklemmen von 400 auf 230 Volt

Ich benötige eure Hilfe.
Habe mir einen Winkelgetriebemotor von SEW bei Ebay gekauft, dieser lief aber auf 400 Volt.
Da ich ihn auf 230 Volt betreiben möchte muss er umgeklemmt werden…
wer kann mir dabei behilflich sein?

Nicht jeder Motor läuft bei 220V.Wenn man ihn umklemmen kann ist im Klemmbrett eine zeichnung wie die Brücken gedreht werden.Kann auch sein das du bei 220V einen Kondensator brauchst.
Grüße bastler5706

Hallo!

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum !

Wenn auf dem Typenschild steht 230/400 V, dann kann er nicht durch Umklemmen von Drehstrom(3-Phasen) auf 230 V(1 Phase) betrieben werden .

230/400 V meint etwas anderes. Er kann bei 400 V in Sternschaltung und bei 230 V in Dreieckschaltung betrieben werden. Aber 230 V Dreieck ist auch ein Drehstromnetz mit 3 Phasen. Das ist sehr selten, manchmal in Großbetrieben oder Krankenhäusern (nach eigenem Trafo).

Er läuft am Steckdosenstrom 230 V NUR mit der Hilfsschaltung nach „Steinmetz“ und einem Zusatzkondensator, der das fehlende Drehfeld erzeugt.

Schaue unter dem Stichwort „Steinmetzschaltung“ im Netz nach da ist die nötige Info, wie es geht.
Auch der Richtwert des Kondensators steht da drin. Ca. 70 µF je Kilowatt Motorleistung.

MfG
duck313

Hallo duck313,

Aber 230 V Dreieck ist auch ein Drehstromnetz mit 3
Phasen. Das ist sehr selten, manchmal in Großbetrieben oder
Krankenhäusern (nach eigenem Trafo).

Kommt aber sehr oft bei Umrichtern vor.

MfG Peter(TOO)

moin moin,

Habe mir einen Winkelgetriebemotor von SEW bei Ebay gekauft,
dieser lief aber auf 400 Volt.

aja

Da ich ihn auf 230 Volt betreiben möchte muss er umgeklemmt
werden…

Joo…von Stern- in Dreieckschaltung umklemmen sollte kein Problem sein…steht normalerweise im Klemmbrettdeckel drin…vorrausgesetzt natürlich, es ist ein 230V/400V Motor…könntest ja mal ein Bild vom Typenschild posten.

Eine weitere Vorraussetzung ist natürlich, dass du ein 3-phasiges 230V Netz hast oder einen Frequenzumrichter.

Als allerletzte Option bliebe dann noch die Steinmetzschaltung…wobei du dann allerdings ein Drehmomentverlust von ca. einem Drittel in Kauf nehmen müsstest.

wer kann mir dabei behilflich sein?

Ich

Gruß Angsu

Und bestimmte „Gewerbe“:

HF-Winkelschleifer (z.B. Gießerei) 200V 300Hz-Netz und 300V 200Hz-Netz

Stahlwerke: 500V 50Hz

Schiffe Z.T. 440 oder 480V bei 60Hz

mfg tugu

Bin leider etwas spät,
Ich kann mich hier nur meinen vorgängern anschliessen.
Alternative ist hier nur die Steinmetzschaltung.
Grüßle aus BW

Hallo,

Und bestimmte „Gewerbe“:
HF-Winkelschleifer (z.B. Gießerei) 200V 300Hz-Netz und 300V
200Hz-Netz
Stahlwerke: 500V 50Hz
Schiffe Z.T. 440 oder 480V bei 60Hz

Schon öfter gelesen, aber warum hat man diese Sondernetzformen ?

Warum gerade diese Hochfrequenten Netze ?

MfG

Hallo Fragewurm,

Und bestimmte „Gewerbe“:
HF-Winkelschleifer (z.B. Gießerei) 200V 300Hz-Netz und 300V
200Hz-Netz
Stahlwerke: 500V 50Hz
Schiffe Z.T. 440 oder 480V bei 60Hz

Schon öfter gelesen, aber warum hat man diese Sondernetzformen
?

Die 500V scheinen, zumindest hier in CH, generell in der Metallbearbeitung üblich gewesen zu sein. Man findet hier heute noch Schilder mit 500V in alten Werkstätten.

Warum gerade diese Hochfrequenten Netze ?

Asynchronmotoren sind robust und haben als Verschleissteile eigentlich nur die Lager, Bürsten gibt es nicht.
Nun ist aber beim Asynchronmotor die Drehzahl fest zur Frequenz. Konstruktiv kommt man mit 50Hz und 2 Polen auf etwa 3’00 UpM, schneller geht’s nicht.
Mit 200Hz kommt man auf 12’000 UpM und mit 300Hz dann auf 18’000 UpM-
Zudem werden die Motoren leichter als bei 50Hz.
Das ergibt handliche Geräte.

Früher hatte man meistens nur ein lokales Stromnetz, da hat auch jeder sein eigenes Süppchen gekocht. Gerade Stahlwerke mussten ihren Strom selber erzeugen. Es gab auch diverse Stromnetze mit z.B. 220V Gleichstrom.

RWE baute bereits 1929 eine Nord-Süd-Leitung, um die RWE-Braunkohlekraftwerke mit den Wasserkraftwerken im Voralberg zu verbinden. Damit war schon frühzeitig im Netz ein Ausgleich von Grundlast- und Spitzenlast-Kraftwerken möglich Die weltweit älteste Hochspannungsleitung verläuft von Bludenz (Österreich) über Ludwigsburg-Hoheneck, Frankfurt, Koblenz bis nach Brauweiler.

1958 wurden erstmals die 220kV Netze der Schweiz, Deutschland und Frankreich zusammengeschaltet.
https://www.swissgrid.ch/swissgrid/de/home/europa/eu…

Um 1890 gab es einen Stromkrieg
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromkrieg
zwischen Tesla und Edison, Tesla hatte den Wechselstrom erfunden und Edison wollte nur Gleichstrom. Entsprechend kann es darauf an, ob man sich von Edison oder Westinghouse elektrifizieren lies.

In Europa sind die Gleichstromnetze nach dem 2ten Weltkrieg verschwunden. In den USA hat Consolidated Edison bis 2007 noch Gleichstrom an manche Kunden geliefert.

Das heutige europäische Verbundnetz ist also langsam gewachsen.

Bis in die 70er Jahre bestanden Umrichter, bzw. Umformer, aus einem Motor mit angekoppeltem Generator. Da waren dann die Ausgangspannung und Frequenz relativ egal.

Ich glaube die meisten, und auch am längsten, hat die Bahn solche Umrichter betrieben. Da hat man, aus den überall bei der Bahn vorhanden 16 3/3 Hz Lokal anständigen 50Hz Wechselstrom gemacht. :wink:
Die Dinger waren gekapselt und hatten in etwa die Form eines Ü-Eis.

Die letzte Umstellung auf einheitlich 230V erfolgte erst 1987 und wurde 2007 abgeschlossen. Vorher war in Europa alles zwischen 220 und 240V üblich.

MfG Peter(TOO)